In Thailand kann Regenwasser eine wertvolle Ressource sein – nicht nur für den Garten, sondern auch für Haushaltszwecke. Ich habe selbst eine Regenwassersammelanlage gebaut und möchte meine Erfahrungen, Tipps und Kostenaufstellung teilen, damit du einen praxisnahen Leitfaden hast.
Warum eine Regenwassersammelanlage in Thailand sinnvoll ist
Thailand erlebt eine klare Regenzeit, die je nach Region zwischen Mai und Oktober dauert. Für Hausbesitzer bedeutet das: viel Wasser, aber oft keine effiziente Möglichkeit, es zu nutzen. Eine Regenwassersammelanlage spart nicht nur Geld bei der Wasserrechnung, sondern reduziert auch die Abhängigkeit von kommunalen Wasserversorgern, deren Qualität nicht immer optimal ist.
In meiner Region ist Leitungswasser nur teilweise trinkbar, daher wollte ich Regenwasser sammeln und für Gartenbewässerung, Waschmaschine und Putzarbeiten verwenden – das ist hygienisch unkritisch, solange man ein paar Regeln beachtet.
Planung: So beginnt dein Projekt
Der erste Schritt war die Planung. Ich habe überlegt: Wie groß soll die Anlage sein? Welche Menge Wasser möchte ich speichern? In Thailand hängt das stark vom Regenmuster ab – in meiner Region regnet es während der Regenzeit heftig, aber außerhalb der Regenzeit fast gar nicht.
Schlüsselfaktoren der Planung:
- Dachfläche: Je größer, desto mehr Regenwasser. Ich habe ein Dach von ca. 80 m² genutzt.
- Speichervolumen: Ich habe 5.000 Liter als Ziel gewählt – genug für Garten, Waschmaschine und kleine Haushaltstätigkeiten.
- Verwendung: Nur Garten und Waschmaschine, kein Trinkwasser. Das spart aufwändige Filterung.
- Budget: Ich habe ein Limit von 30.000 Baht gesetzt.
Standortwahl: Wo soll die Anlage stehen?
Die Anlage sollte nah am Haus, stabil und leicht zugänglich sein. Ich habe den Standort neben dem Haus gewählt, direkt unter dem Dachabfluss.
Worauf du achten solltest:
- Höhe: Regenwasser fällt leichter in Tanks, wenn der Tank leicht erhöht steht.
- Sicherer Untergrund: Eine ebene Betonfläche ist ideal, damit der Tank nicht kippt oder sich absenkt.
- Zugang für Wartung: Du solltest jederzeit den Tankdeckel öffnen können, um zu reinigen.
Materialbeschaffung in Thailand: Baumärkte und Lieferanten
In Thailand gibt es eine Vielzahl von Baumärkten wie Ruangsangthai, HomePro, Thai Watsadu oder lokale Anbieter. Ich habe die Materialien nach Preis und Qualität verglichen.
Benötigte Materialien:
- Regentank: Ich habe mich für einen 5.000-Liter-Kunststofftank entschieden, Kosten ca. 12.000 Baht.
- Rohre: PVC-Rohre, 2 Zoll Durchmesser für den Abfluss, ca. 1.500 Baht.
- Filter: Grobfilter am Dachabfluss, ca. 500 Baht.
- Pumpe: Kleine elektrische Pumpe für Gartenbewässerung, ca. 2.500 Baht.
- Verbindungsstücke, Dichtungen, Ventile: ca. 1.000 Baht.
- Werkzeuge: Bohrmaschine, Säge, Silikon, alles zusammen ca. 1.000 Baht.
Tipps:
- Ich habe alles bei Ruangsangthai in Buriram gekauft und Ersatzteile besorgt. Oft sind die Preise in kleineren Märkten niedriger, aber die Qualität schwankt.
- Plastiktanks gibt es auch gebraucht, das spart Geld, aber prüfe auf Risse und UV-Schutz.
Bauanleitung Schritt für Schritt
Der Bau einer Regenwassersammelanlage ist kein Hexenwerk, erfordert aber präzises Arbeiten. Ich habe die folgenden Schritte durchgeführt:
Schritt 1: Untergrund vorbereiten
- Betonplatte oder stabilen, ebenen Boden wählen.
- Platte auf Risse prüfen, gegebenenfalls nivellieren.
Schritt 2: Tank aufstellen
- Tank vorsichtig auf die Betonplatte stellen.
- Gummimatten unterlegen, um Kratzer zu vermeiden.
Schritt 3: Abflussrohre installieren
- Regenrinne prüfen und Grobfilter installieren.
- PVC-Rohre an den Tankanschluss führen.
- Silikon verwenden, um alles wasserdicht zu machen.
Schritt 4: Überlauf und Entlüftung
- Überlaufrohr installieren, damit bei starkem Regen kein Wasser daneben läuft.
- Ein kleines Lüftungsrohr sorgt für Druckausgleich im Tank.
Schritt 5: Pumpe anschließen
- Pumpe auf den Tankboden stellen, Schlauch für Garten anschließen.
- Elektrik mit Schutzschalter und Fehlerstromschutz absichern.
Schritt 6: Testlauf
- Ersten Regen abwarten oder Wasser aus Kanister einfüllen.
- Prüfen, ob alle Anschlüsse dicht sind und die Pumpe korrekt läuft.
Wartung der Anlage
Wartung ist in Thailand besonders wichtig wegen Hitze, Feuchtigkeit und Insekten. Ich habe die folgenden Punkte beachtet:
- Filter regelmäßig reinigen: Einmal im Monat, um Laub und Insekten zu entfernen.
- Tankdeckel schließen: Damit keine Moskitos oder Tiere hineinfallen.
- Wasser kontrollieren: Bei längerem Stillstand muss Wasser eventuell gewechselt werden, sonst kann es kippen.
- Pumpe prüfen: Einmal im Monat kurz laufen lassen.
Verwendung des gesammelten Wassers
In meinem Fall nutze ich das Wasser hauptsächlich für:
- Gartenbewässerung
- Waschmaschine
- Putzen
- Katzen trinken aus einer separaten Schale (Hygienefilter vorab)
Hygienetipps:
- Kein Regenwasser für Trinkwasser ohne aufwendige Filterung.
- Tanks regelmäßig reinigen.
- Pumpe und Schläuche nach Regenzeit überprüfen.
Hygiene und Sicherheit
Hygiene ist in Thailand besonders wichtig, da stehendes Wasser ein Risiko für Krankheiten darstellen kann:
- Moskitos vermeiden: Deckel schließen, Moskitonetze an Überlaufrohren.
- Tank reinigen: Einmal pro Jahr mit Chlorlösung reinigen, danach gut ausspülen.
- Keine chemische Belastung: Regenwasser nur von sauberen Dächern sammeln, keine chemischen Farben oder Pestizide.
Typische Fehler vermeiden
Aus meiner Erfahrung solltest du die folgenden Fehler vermeiden:
- Tank auf unebenem Boden: Kann kippen oder sich verformen.
- Kein Überlauf: Wasser fließt dann überall hin.
- Schlechte Filterung: Verstopfte Rohre oder verunreinigtes Wasser.
- Zu kleine Pumpe: Wasser kommt nicht ausreichend in den Garten.
- Ungeprüfte Materialien: Billige Tanks können UV-geschädigt werden.
Kostenaufstellung meines Projekts
- Tank 5.000 L: 12.000 Baht
- Rohre, Ventile, Dichtungen: 2.500 Baht
- Filter, Zubehör: 1.500 Baht
- Pumpe: 2.500 Baht
- Werkzeuge (einmalig, teilweise vorhanden): 1.000 Baht
Gesamtkosten: ca. 19.500 Baht.
Optional kann man einen Handwerker für 3.000–5.000 Baht beauftragen, falls man unsicher ist.
Vorteile und persönliche Erfahrung
Seit ich die Anlage gebaut habe, spare ich monatlich bei der Wasserrechnung. Zudem hat die Gartenbewässerung enorm an Flexibilität gewonnen. Ich habe gelernt: Die Planung und Wartung sind entscheidend. Mit einfachen Mitteln kann man eine funktionierende Regenwassersammelanlage bauen, die in Thailand sowohl Kosten spart als auch ökologisch sinnvoll ist.
Kurzum
Eine Regenwassersammelanlage in Thailand selbst zu bauen, ist machbar, kostengünstig und nachhaltig. Die wichtigsten Punkte:
- Planung vorab: Standort, Größe und Nutzung überlegen.
- Materialwahl: Qualität ist wichtiger als der billigste Preis.
- Hygiene beachten: Regelmäßige Reinigung, keine Verwendung für Trinkwasser ohne Filter.
- Fehler vermeiden: Tank auf ebenem Untergrund, Überlauf, Filter und Pumpe korrekt installieren.
Mit diesen Tipps kann jeder Hausbesitzer in Thailand Regenwasser effektiv nutzen, Geld sparen und einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten. Für mich persönlich war es ein Projekt, das sich sowohl praktisch als auch ökologisch gelohnt hat.




Als erste finde ich es gut Regenwasser zu sammeln und für den Garten und Haushalt zu nutzen. Wenn mann das Geld dafür über hat. Zum Spass an der Sache. Zum Geld sparen ganz bestimmt nicht. Denn wenn ich jetzt einen Wasserverbrauch von monatlich 250 Bath habe, mit den jährluchen reinigungskosten , brauche ich 20 Jahre um dann erst Geld zu sparen. Aber dann ist der Tank warscheinlich wieder kaputt. Also nicht um Geld zu sparen sondern aus spass an der Sache.
Das ist wohl richtig. Ich hatte mir das auch überlegt. Nur mein Garten braucht in der Trockenperiode ein vielfaches dieser 5 m³. Beim Bau eines Carport hatte ich mal überlegt eine unterirdische Zisterne anzulegen. Nur das hätte die Baukosten in schwindelerregende Höhen getrieben und die lokalen Baumeister zusätzlich noch technisch überfordert. Das hat dann doch den Spaß daran ganz schnell gekillt.