BANGKOK, THAILAND – Die thailändische Telekommunikations- und Rundfunkkommission (NBTC) hat ein neues Förderprogramm vorbereitet, das einkommensschwachen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zum schnellen Internet ermöglichen soll. Die Maßnahme muss nun noch vom Kabinett gebilligt werden. Ziel ist es, mehr als 14 Millionen Inhaber staatlicher Sozialkarten zu unterstützen.
Digitaler Anschluss für ganz Thailand
Laut Regierungssprecherin Airin Phanrit wird das Projekt unter dem Namen „Net Khon La Khrueng“ geführt. Wird es verabschiedet, erhalten Berechtigte 40 Gigabyte Hochgeschwindigkeitsinternet pro Monat über einen Zeitraum von drei Monaten. Die Teilnahmegebühr soll durch eine Subvention auf 160 Baht pro Monat begrenzt werden.
Die Finanzierung stammt aus dem Universal Service Obligation Fund, der dafür vorgesehen ist, den Zugang zu digitalen Diensten in strukturschwachen Regionen zu erweitern. „Diese Initiative soll die digitale Kluft verringern und gleiche Chancen bei Bildung, Arbeit und staatlichen Online-Diensten schaffen,“ erklärte Airin Phanrit. „Sie ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen digitalen Gesellschaft und stärkt gleichzeitig die ländliche Wirtschaft.“
Mit der Billigung des Projekts wird noch vor Jahresende gerechnet. Die NBTC will dann gemeinsam mit den großen Mobilfunkanbietern spezielle Tarifpakete anbieten.
Breite wirtschaftliche Programme im Hintergrund
Parallel dazu verzeichnete das Finanzministerium deutliche Fortschritte beim laufenden Mitzahlungsprogramm „Khon La Khrueng Plus“. Dieses Programm dient der Konjunkturbelebung, indem der Staat einen Teil der täglichen Ausgaben von Bürgerinnen und Bürgern übernimmt. Bis Freitag hätten bereits über 19 Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer insgesamt 37,93 Milliarden Baht bei registrierten Händlern im ganzen Land ausgegeben, teilte die Behörde mit.
Laut Winij Wisetsuwanaphoom, Direktor des Fiscal Policy Office, können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Ausgaben noch bis 31. Dezember tätigen – täglich zwischen 6 Uhr morgens und 23 Uhr abends. Genutzt wird dafür der digitale Geldbeutel „G-Wallet“ in der staatlichen Pao Tang-App.
Aktuell seien 931.311 Händler im ganzen Land registriert, davon hätten 711.638 Nutzer bereits sämtliche Zuschüsse aufgebraucht. Das Programm decke verschiedene Alltagsausgaben ab – etwa für Lebensmittel, Dienstleistungen, Friseurbesuche und öffentlichen Nahverkehr. Ausgeschlossen bleiben hingegen:
• Lotterielose
• Alkohol- und Tabakwaren
• Geschenkkarten und Barwertgutscheine
• Prepaid-Dienste
Ziel: Digitale Teilhabe und wirtschaftliche Stabilität
Beide Programme – das neue Internetprojekt und die Co-Payment-Initiative – stehen im Zeichen einer Strategie, die wirtschaftliche Stabilität und digitale Inklusion fördern soll. Besonders in ländlichen Gebieten könnten solche Maßnahmen langfristig dazu beitragen, dass mehr Menschen Zugang zu Online-Ausbildung, digitaler Verwaltung und neuen Einkommensmöglichkeiten erhalten.
Mit dem erwarteten Kabinettsbeschluss wäre Thailand einen bedeutenden Schritt näher an einem flächendeckenden, sozial gerechten digitalen Wandel.



