Regierung Thailand vor dem Umbruch: Was jetzt auf Investoren und Rentner zukommt

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Thailand zwischen Reformdruck und globalem Umbruch – wohin steuert die Regierung 2025?

Bangkok – Zwischen geopolitischem Gegenwind, wachsender Reformmüdigkeit und innenpolitischen Spannungen versucht die thailändische Regierung, einen neuen wirtschaftlichen und politischen Kurs für das Jahr 2025 zu definieren. Beim Jahrestreffen des thailändischen Presserates in Bangkok zeichnete sich ein klares Bild ab: Thailand braucht dringend strukturelle Reformen, eine Entbürokratisierung der Wirtschaft und vor allem eine gemeinsame nationale Vision, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen.

US-Zölle als Weckruf für die thailändische Wirtschaft

Ein zentrales Thema war der drohende Zollkonflikt mit den Vereinigten Staaten. Der stellvertretende Finanzminister Julapun Amornvivat warnte davor, dass bestehende Freihandelsabkommen und WTO-Strukturen zunehmend an Relevanz verlieren. Thailand müsse sich in einer neuen globalen Handelsordnung positionieren – schnell und entschlossen.

Die thailändische Delegation, angeführt von Finanzminister Pichai Chunhavajira, kehrte ohne endgültiges Abkommen aus Washington zurück. Dennoch äußerte man sich optimistisch, dass eine überarbeitete Verhandlungsposition hohe US-Zölle von bis zu 36 Prozent noch abwenden könne. Im besten Fall, so Julapun, bleibe es bei einem maximalen Satz von 10 Prozent.

Diese Debatte betrifft nicht nur Exportzahlen, sondern auch den gesamten Kurs der Thailand Wirtschaft 2025. Wenn Thailand international konkurrenzfähig bleiben will, braucht es laut Julapun eine „Koalition aus Ministerien und Privatwirtschaft“. Genannt wurden das Finanz-, Handels- und Landwirtschaftsministerium sowie die Thai Chamber of Commerce und die Federation of Thai Industries – Schlüsselakteure bei der wirtschaftlichen Neuausrichtung.

Krise? Welche Krise? – Innenpolitische Stabilität laut Regierung gesichert

Auch innenpolitisch betonte Julapun, dass es keinen „politischen Stillstand“ gebe – trotz der Suspendierung von Premierministerin Paetongtarn Shinawatra durch das Verfassungsgericht. Die Verfassung sehe klare Mechanismen zur Machtübertragung vor, ein amtierender Premierminister und das Kabinett seien im Amt, die Verwaltung funktioniere.

„Es gibt keinen Stillstand“, sagte Julapun. „Vielleicht ist das Ergebnis für manche unbefriedigend, aber das System funktioniert.“ Dieser Verweis auf die Verfassung wird inmitten von Diskussionen um die Wahlen in Thailand und deren demokratische Qualität zur politischen Leitlinie.

Korruption als Wirtschaftsrisiko: Ein strukturelles Krebsgeschwür

Chanin Chalissarapong, Vizevorsitzender der Thai Chamber of Commerce, sparte nicht mit Kritik. Die Korruption sei ein „Krebs“, der Thailands Wettbewerbsfähigkeit untergrabe. Deregulierung und digitale Transformation sieht er als Schlüssel zur Eindämmung von Bestechung und Ineffizienz im öffentlichen Sektor.

Er warb für gezielte Investitionen in Thailand, insbesondere in Zukunftsbranchen wie Künstliche Intelligenz (KI), Biotechnologie, Quantencomputing und Green Economy. Besonders die Bereiche Agrarwirtschaft, Tourismus, Gesundheitswesen und Nahrungsmittelproduktion – auch bekannt als Thailands „neue S-Kurve“ – böten enormes Wachstumspotenzial.

Ein attraktives Investitionsumfeld sei jedoch nur durch klare und moderne gesetzliche Rahmenbedingungen möglich, betonte Chanin. Ohne umfassende Regulierungsreform bleibe Thailand international abgehängt.

Ein Dickicht aus 120.000 Gesetzen – Thailand bremst sich selbst aus

Der Vorsitzende der Federation of Thai Industries, Kriengkrai Thiennukul, sprach von einem „versteckten Kostenfaktor“, den Überregulierung darstelle. Über 120.000 Gesetze und Verordnungen hemmen seiner Meinung nach die Produktivität.

Kriengkrai plädierte für ein thailändisches Pendant zur südkoreanischen „Omnibus-Gesetzgebung“, die in Seoul erfolgreich ausgediente Normen gestrichen und Investitionsanreize geschaffen hatte. Thailand 2025, so Kriengkrai, müsse seine Stärken im Bio-Circular-Green-Modell (BCG) nutzen, insbesondere die einzigartige Biodiversität und die Verwertung von Bio-Produkten für den chinesischen Markt.

Humankapital als Achillesferse – Bildungslücke bremst Innovation

Eine besonders alarmierende Perspektive lieferte Somchai Jitsuchon vom Thailand Development Research Institute (TDRI): Mehr als die Hälfte aller Thailänder über 40 habe nur eine unzureichende Schulbildung. Das sei ein massives Hindernis für die Entwicklung innovativer Industrien.

Er verwies auf Jack Ma, der Thailand trotz Interesse wegen der besseren Fachkräfteverfügbarkeit in Malaysia links liegen ließ. Für Somchai steht fest: Die politische Qualität sei ein Spiegel der Bildung. Thailand müsse dringend in Bürgerbildung und Civic Tech investieren, um die Demokratiequalität langfristig zu verbessern.

Opposition setzt auf grüne Transformation – mit Solar und Waldwirtschaft

Auch die Opposition meldete sich mit Zukunftsideen zu Wort: Natthapong Ruengpanyawut von der People’s Party stellte ein dreistufiges Programm für grünes Wachstum und regionale Investitionen vor:

  1. Entwicklung sekundärer Städte, um Lebensqualität und Infrastruktur außerhalb Bangkoks zu verbessern.
  2. Installation von einer Million Solar-Dächern in vier Jahren – zur Senkung der Strompreise und Förderung der erneuerbaren Energien.
  3. Ausweitung wirtschaftlich nutzbarer Wälder durch PPP-Modelle – mit Fokus auf Biomaterialien und hochwertiges Tropenholz als Exportgut.

Diese Vision zielt auf eine nachhaltige Investitionsstrategie in Thailand, die sowohl ökologische als auch ökonomische Ziele vereint – ein mögliches Zukunftsmodell für die Wirtschaft Thailands im Jahr 2025.

Kein einfacher Weg – aber ein gangbarer

Thailand steht 2025 an einem wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Wendepunkt. Der innenpolitische Streit, internationale Handelsrisiken und strukturelle Schwächen sind real. Aber ebenso real ist die Entschlossenheit, mit gezielten Reformen, Investitionen und einer klaren politischen Vision eine neue Ära einzuleiten.

Die Wahlen in Thailand, so umstritten sie mitunter auch verlaufen, geben zumindest den Rahmen vor für das, was möglich ist. Die thailändische Politik steht jetzt in der Verantwortung, daraus mehr zu machen als bloßes Krisenmanagement.

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Ein Kommentar zu „Regierung Thailand vor dem Umbruch: Was jetzt auf Investoren und Rentner zukommt

  1. Am besten eine Ausländische Regierung einsetzten , dann geht es vielleicht Bergauf. Die Thais schaffen es leider alleine nicht.

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