- Der Autor plant, nach Thailand auszuwandern, sobald die Kinder selbstständig sind.
- Er steht vor der Entscheidung, seinen Hausrat zu verschiffen oder zurückzulassen, da die Kosten und der Platz in Thailand begrenzt sind.
- Die Frage des Eigentums in Deutschland und der Umgang mit Mietern beschäftigt ihn ebenfalls, da die Vermietung aus der Ferne problematisch sein kann.
- Er sucht Rat von anderen Auswanderern bezüglich des richtigen Zeitpunkts für den Umzug und der Abwägung zwischen finanzieller Sicherheit und Lebensqualität.
Sehr geehrte Redaktion, liebe Lesergemeinde,
ich wende mich heute mit einem Anliegen an Sie, das sicherlich viele von Ihnen kennen oder bereits hinter sich haben. Es ist dieser eine große Traum, der im Hintergrund wartet und darauf drängt, Realität zu werden. Ich drücke mir selbst die Daumen, denn früher oder später wird es so weit sein.
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Der Plan steht fest: Ein One-Way-Ticket nach Thailand, sobald die Kinder aus dem Haus sind und auf eigenen Beinen stehen. Meine Frau stammt aus Thailand, und wir sind in der glücklichen Lage, dort bereits bestens aufgestellt zu sein.
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Unser Haus vor Ort ist vorhanden und mit allem ausgestattet, was man für ein komfortables Leben benötigt. Doch genau hier beginnt das Dilemma, das mich und sicherlich viele andere Auswanderungswillige beschäftigt, wenn man den Blick auf das aktuelle Leben in Deutschland richtet.
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Wir besitzen hier in Deutschland eine Wohnung, die über die Jahre hinweg zu einem vollen, lebendigen Archiv unseres Lebens geworden ist. Sie ist, salopp gesagt, vollgestopft mit Dingen. Wenn ich nun konkret an den bevorstehenden Umzug denke, stellt sich mir die drängende wirtschaftliche und emotionale Frage, ob es sich überhaupt lohnt, diesen Hausrat zu verschiffen.
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Ist der Aufwand gerechtfertigt, oder übersteigen die Kosten den tatsächlichen Nutzen bei Weitem? Natürlich hängen an bestimmten Stücken Erinnerungen. Ein paar schöne Möbel und ausgewählte Kunstwerke würde ich nur ungern zurücklassen und gerne mit in unser neues Leben in Thailand nehmen.
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Doch wenn man die aktuellen Logistikkosten betrachtet, kommen Zweifel auf. Einen ganzen Container um die halbe Welt zu verschiffen, kostet heute wahrscheinlich mehr, als ich vor vielen Jahren beispielsweise in China für die Anschaffung dieser Gegenstände bezahlt habe.
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Hinzu kommt die räumliche Realität vor Ort, denn der Platz in unserem thailändischen Zuhause ist begrenzt und klimatisch herrschen dort andere Bedingungen, die nicht jedem Möbelstück zuträglich sind.
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Dieser logistischen Frage schließt sich nahtlos eine weitaus komplexere, finanzielle Überlegung an, die viele Immobilienbesitzer unter den Auswanderern umtreibt. Wie geht man mit dem Eigentum in der alten Heimat um?
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Falls Sie in Europa ein Haus oder eine Wohnung besaßen, wie haben Sie dieses Problem gelöst? Haben Sie sich für einen klaren Schnitt entschieden und verkauft, oder haben Sie das Objekt behalten und vermietet?
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Wenn ich mir das deutsche Mietrecht ansehe, beschleicht mich das Gefühl, dass Mieter oftmals die deutlich besseren Karten in der Hand halten als die Eigentümer. Der Mieterschutz ist wichtig, doch für einen Vermieter, der tausende Kilometer entfernt lebt, kann eine Vermietung schnell mehr Ärger als Nutzen bringen.
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Man denkt an die vielen Verpflichtungen, die Instandhaltung, die Kommunikation mit der Hausverwaltung und nicht zuletzt an die hohe steuerliche Belastung der Mieteinnahmen. Lohnt sich dieser Aufwand als finanzielle Absicherung, oder ist das freigesetzte Kapital durch einen Verkauf, das man dann in Thailand investieren oder verleben kann, die stressfreiere Variante?
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Über all diesen organisatorischen Fragen schwebt jedoch die wohl wichtigste Entscheidung: Das Timing. Wann ist der richtige Moment, um den Absprung zu wagen? Ich frage mich oft, ob man länger in Europa arbeiten sollte, um die Rentenansprüche zu maximieren und finanziell noch sicherer zu stehen, oder ob man den Schritt früher wagen sollte, um den Ruhestand körperlich fit und länger genießen zu können.
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Es ist eine Abwägung zwischen finanzieller Sicherheit im hohen Alter und der Lebensqualität im Hier und Jetzt. Daher richtet sich meine Frage an jene, die diesen Schritt bereits gegangen sind und nun in Thailand leben.
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Nachdem Sie umgezogen sind und sich Ihr Alltag eingespielt hat, hatten Sie rückblickend das Gefühl, Sie hätten es früher tun sollen? Ist die gewonnene Lebenszeit unter der Sonne Thailands wertvoller als die letzten Prozentpunkte der deutschen Rentenversicherung?
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Ich nehme an, viele von Ihnen, die sich derzeit in Thailand aufhalten, standen schon einmal exakt an diesem Punkt. Ich würde sehr gerne von Ihren wertvollen Erfahrungen lernen, um Fehler zu vermeiden, die andere vielleicht schon gemacht haben.
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Besonders interessiert mich, wie Sie den Transport Ihres Hausrats gelöst haben. Haben Sie tatsächlich verschifft und wenn ja, wie hat das in der Praxis funktioniert, und würden Sie es wieder tun? Zusammenfassend geht es mir darum zu erfahren, was in Ihrem Prozess hätte besser laufen können.
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Was hätten Sie gerne vorher gewusst, bevor Sie den Schritt gewagt haben? Ich hoffe auf eine rege Diskussion und ehrliche Einblicke, die nicht nur mir, sondern allen Lesern helfen, die mit dem Gedanken spielen, ihren Lebensabend in Asien zu verbringen.
Mit freundlichen Grüßen
Ein nachdenklicher Leser
Anmerkung der Redaktion:
Liebe Leserinnen und Leser, die Fragen unseres Lesers sprechen sicher vielen von Ihnen aus der Seele. Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht? Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Erlebnisse und Ratschläge bezüglich Umzug, Immobilien und dem optimalen Zeitpunkt der Auswanderung mit uns und der Community zu teilen.



