Rentner-Tagebuch: Mein Leben in Thailand – Monat 1

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Ankunft in Bangkok – Zwischen Jetlag, Visum und Visa Run

Mein Erlebnis heute

Um 5:45 Uhr Bangkok-Zeit bin ich auf dem Suvarnabhumi Airport gelandet. Nach vielen Stunden in der Blechröhre mit schnarchenden Sitznachbarn, klebrigem Tablettessen und einem Bordfilm, den ich dreimal angefangen, aber nie zu Ende geschaut habe. Thailand – ich bin da.

Die erste Herausforderung kam schneller als gedacht: der Immigration-Schalter. Trotz „Visa Exempt“ für deutsche Staatsbürger herrschte ein wenig Chaos. Die Schlange bewegte sich im Schneckentempo, während Ich von den starken Klimaanlagen einen trockenen Hals bekam. Ich reichte meinen Pass mit müdem Lächeln, bekam aber nur einen gequälten Blick und ein trockenes „60 days only“ zurück. ie verschiedenen Visa-Arten in Thailand musste ich mir dringend genauer anschauen, denn wer länger bleiben will, sollte die Möglichkeiten kennen.

Mit dem Stempel im Pass und einem Koffer voller „Ich-mach-alles-später“-Pläne stapfte ich raus in die schwüle Hitze. Und dann: Taxisuche im Dschungel der Optionen. Die offiziellen Taxi-Schalter, die Apps wie Grab, die ominösen Herren mit „Meter ok“-Rufen – alles fühlte sich gleichzeitig touristisch und bedrohlich an. Ich entschied mich für Grab. Rückblickend war das klug, denn der erste private Fahrer verlangte 1.200 Baht für die Fahrt nach Sukhumvit. Mein Grab: 410 Baht. Willkommen in Bangkok, dem Land der freundlichen Abzocke mit einem Lächeln.

Was ich gelernt habe

Erste Lektion: Nicht jedes Lächeln bedeutet Hilfe. Zweite Lektion: 60 Tage sind schneller um, als man denkt. Denn das Visa Exemption, mit dem ich als Deutscher nach Thailand einreise, gilt aktuell (Stand Juli 2025) für 60 Tage bei Ankunft per Flugzeug. Eine Verlängerung um weitere 30 Tage ist zwar möglich, kostet aber 1.900 Baht und etwas Geduld bei der Immigration.

Was ich heute auch verstanden habe: Wer länger bleiben will, sollte sich möglichst früh mit den Visa-Optionen für Langzeitaufenthalte beschäftigen. Dazu gehören etwa:

  • das Touristenvisum (TR) für 60 Tage (plus 30 Tage Verlängerung),
  • das Non-Immigrant-Visum O oder OA – besonders beliebt bei Rentnern,
  • das neue Digital Nomad Visa, das Anfang 2025 eingeführt wurde – allerdings mit hohen Anforderungen an Einkommen und Versicherungsnachweisen,
  • und nicht zuletzt die Möglichkeit eines Visa Runs, bei dem man das Land kurz verlässt und neu einreist (wobei das immer weniger empfohlen wird und rechtlich auf wackeligen Beinen steht).

Besonders wichtig ist aktuell: Kopien von Passseiten dürfen bei der Immigration nur noch unterschrieben werden, wenn sie vorher mit dem offiziellen Stempel versehen wurden. Die Zeiten, in denen man einfach auf seine Kopie kritzelte, sind vorbei.

Tipps für andere Auswanderer

Falls du – wie ich – mit einem One-Way-Ticket und einem leicht naiven Optimismus ankommst, hier ein paar Tipps:

  • Plane deinen Aufenthalt nicht erst in Woche 3, sondern direkt nach Ankunft. Du wirst dich wundern, wie schnell die Tage verfliegen, wenn du dich zwischen Garküche, SIM-Karte und Jetlag bewegst.
  • Besorge dir am Flughafen direkt eine thailändische SIM-Karte – die Stände von AIS, TrueMove und dtac liefern solide Pakete. Ich zahlte für unbegrenztes Datenvolumen (7 Tage) gerade mal 299 Baht.
  • Kümmere dich frühzeitig um eine Unterkunft, die eine Wohnsitzbestätigung ausstellen kann – diese brauchst du für alles: Bankkonto, Visum, selbst beim 7-Eleven-Kundenkartenantrag wirst du irgendwann gefragt, wo du wohnst.
  • Apropos Bankkonto eröffnen in Thailand: Das ist ohne langfristiges Visum nicht einfach. Einige Banken, wie Kasikorn oder Bangkok Bank, zeigen sich aber flexibel – vor allem in touristischen Gebieten. Wer eine Krankenversicherung für Rentner oder ein Rentnervisum plant, sollte die Anforderungen im Vorfeld genau studieren. Derzeit (Juli 2025) verlangen viele Banken ein Visum vom Typ Non-O oder OA, sowie eine Meldebescheinigung („Residence Certificate“) der Immigration.

Mein Ausblick

Jetzt sitze ich mit verschwitztem Rücken in einem kleinen Airbnb-Apartment in Sukhumvit. Es ist 14:10 Uhr am siebten Tag, ich habe noch keine Ahnung, wie die Waschmaschine funktioniert, aber der Kühlschrank kühlt und die Aircondition brummt.

Was nehme ich mit aus dem ersten Tag? Vielleicht dies: Thailand empfängt dich mit offenen Armen – aber es hilft, wenn du vorher den Papierkram sortiert hast. Ich werde mich morgen auf den Weg zur einem Visa Büro machen und prüfen, welche langfristige Lösung für mich in Frage kommt. Vielleicht ein Non-Immigrant-Visum? Vielleicht doch erst mal nur Visa Run?

So oder so: Der erste Schritt ist gemacht – und irgendwie fühlt sich Bangkok trotz allem ein bisschen nach Zuhause an.

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