Haben Sie einen Unfall erlitten, steht Ihnen möglicherweise Schmerzensgeld zu. Ob das der Fall ist, hängt von der Unfallursache ab. Waren Sie selbst Schuld, gibt es nichts. Hat jemand anderes Ihren Unfall schuldhaft verursacht, haben Sie womöglich Ansprüche. Trotzdem versuchen Versicherungen prinzipiell so wenig wie möglich zu übernehmen. Allein die Antragstellung kann ohne erfahrenen Anwalt schon schwierig werden. Wir verraten Ihnen, was bei einem Unfall wirklich wichtig ist und wann Sie überhaupt Anspruch auf Schadenersatz haben könnten.
Grundlagen für einen Anspruch auf Schmerzensgeld
Wurden Körper, Geist oder Freiheit von einer anderen Person verletzt, haben Sie grundlegen Anspruch auf einen immateriellen Schadenersatz in Form von Schmerzensgeld. Bevor Sie selbstständig einen Antrag stellen, lassen sie sich von einem Anwalt für Personenschäden beraten. Experten wissen genau, ob es bei Ihnen eine Chance gibt oder ob der Fall aussichtslos ist. Sie sparen sich lästige und langwierige Prozesse, wenn Sie sich vorher beraten lassen. Haben Sie einen Anspruch, lässt er sich mit einem Anwalt besser umsetzen.
Grundvoraussetzung ist der Nachweis des Verschuldens einer anderen Person. Ärztliche Gutachten und medizinische Atteste gelten unter anderem als Beweismittel.
Wer zahlt Schmerzensgeld nach einem Unfall?
Wer zahlt, hängt von der Unfallart hat. Wenn es einen Verkehrsunfall gab und Sie beschädigt wurden, zahlt die Kfz-Haftpflicht des Verursachers. Sie kommt auch für Ihre Behandlungskosten aus und springt ein, wenn Sie wegen der Erkrankung nicht arbeiten können.
Anders sieht es bei einem Unfall im Job aus, denn hier sind Sie gesetzlich unfallversichert. Selbst auf dem Arbeitsweg gilt das, wenn Sie den direkten Weg eingeschlagen haben und nicht unterwegs erst noch zur Kita gefahren sind. Viele Versicherungen versuchen sich um die Zahlung zu drücken, daher müssen Sie Ihre Rechte kennen.
Mögliche Streitigkeiten bei Schmerzensgeld-Beantragung
Die Hauptstreitigkeiten drehen sich um die Schuldfrage und um den Beweis des Zusammenhangs zwischen Unfall und Unfallfolgen. Auch über die Höhe des Schmerzensgeldes wird oft gestritten. Es kann Monate dauern, bis es eine abschließende Entscheidung und Auszahlung des Geldes gibt. Viele Versicherungen versuchen zunächst Ansprüche zu reduzieren oder abzulehnen. Ein Rechtsanwalt mit Erfahrung in diesem Bereich hilft Ihnen dabei, solche Aktionen zu verhindern.
Schwierig ist außerdem die Anerkennung von seelischen Schäden, obwohl sie rechtlich Grundlage für Schmerzensgeld sein können. Gerade in solchen sensiblen Fällen braucht es nicht nur eine lückenlose medizinische Dokumentation, sondern auch einen guten Juristen mit viel Erfahrung.
Wie hoch fällt das Schmerzensgeld aus?
Es gibt keine gesetzlich festgelegte Bestimmung zur Höhe des Schmerzensgeldes. Wie viel Sie am Ende bekommen, hängt von der Schwere Ihrer Verletzung, von der Behandlungsdauer und möglicherweise bleibenden Schäden ab. Es gibt Tabellen zu Schmerzensgeldern als Orientierungshilfe, bindend sind sie aber nicht.
Haben Sie eine schwerwiegende Verletzung mit vielen Operationen und einer bleibenden Behinderung erlitten, können fünf- bis sechsstellige Summen möglich werden. Treten zudem psychische Leiden auf und werden anerkannt, steigert das die Summe oft noch einmal. Nach Unfällen mit Angst um das eigene Leben oder die Gesundheit kann es zu Angststörungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen kommen.
Eine frühzeitige Beratung kann dabei helfen, die richtigen Anlaufstellen zu kennen. Medizinische Dokumentationen von Menschen müssen alle Faktoren rund um den Unfall und die Folgen berücksichtigen, nur dann können Sie Ihren Anspruch zuverlässig durchsetzen.

