SEA Games: Kambodscha steigt aus

SEA Games: Kambodscha steigt aus
Ekachai Rattanawong, KhaoSod

BANGKOK – Ein politischer Paukenschlag mitten im sportlichen Wettstreit. Kambodscha hat seine komplette Mannschaft von den 33. Südostasienspielen in Thailand abgezogen. Der Grund: Die eskalierten Kämpfe an der gemeinsamen Grenze.

Offizieller Abzug mitten in der Nacht

Gegen 2 Uhr morgens am 10. Dezember traf die brisante Nachricht ein. Vath Chamroen, Generalsekretär des kambodschanischen Olympischen Komitees, informierte die Organisatoren.

Die Begründung: Warnungen vor sich verschlechternden Grenzbedingungen und die Angst, dass sich die Lage ausweiten könnte. Die Sicherheitsbedenken waren zu groß.

Eine offizielle Rückzugsschrift folgte und bestätigte den drastischen Schritt.

Familien der Athleten bestanden auf Rückkehr

In dem Schreiben führt das Komitee einen zentralen Grund an: die Ängste der Familien„Aufgrund ernster Bedenken und der Bitte der Familien unserer Athleten, ihre Angehörigen sofort nach Hause zu holen“, heißt es darin.

Die kambodschanische Delegation dankte für die thailändische Gastfreundschaft, entschuldigte sich aber für die Unannehmlichkeiten. Der Sicherheit der Sportler wurde Priorität eingeräumt.

Noch am Dienstag hatten 30 kambodschanische Athleten bei der Eröffnungsfeier begeisterten Applaus erhalten.

Lang geplanter Sportauftritt zerbricht

Ursprünglich wollte Kambodscha in allen Sportarten antreten. Wegen der angespannten Lage war die Delegation schon auf 12 Sportarten reduziert worden.

Schlussendlich waren 137 Athleten und Betreuer nach Thailand gereist. Nun müssen alle vorzeitig die Heimreise antreten.

Der Abzug reduziert die Teilnehmerländer von elf auf zehn. Die Spiele in Bangkok und Chonburi finden damit ohne ein Gründungsmitglied der Veranstaltung statt.

SEA Games: Kambodscha steigt aus
KhaoSod

Herber Schlag für den Geist der Spiele

Die Südostasienspieile sollten eigentlich ein Zeichen für regionalen Frieden und Einheit setzen. Dieser Traum ist nun geplatzt.

Auch wenn die Wettkampforte Hunderte Kilometer von der umkämpften Grenze entfernt liegen, hat die politische Realität den Sport eingeholt.

„Die Entscheidung hat die Hoffnungen gedämpft, dass die Spiele als Plattform für regionalen Frieden dienen würden“, so ein offizieller Sprecher.

Was bedeutet das für die restlichen Spiele?

Die Wettkämpfe gehen mit zehn Nationen weiter. Die Organisation muss nun schnell umplanen, wo kambodschanische Athleten fehlen.

Es ist ein trauriger Tiefpunkt in den thailändisch-kambodschanischen Beziehungen. Der Sport wird zum Opfer einer politischen Krise.

Die Bilder der abreisenden Mannschaft werden als Symbol dieser Zerrüttung in Erinnerung bleiben. Die Medaillen sind jetzt zweitrangig.

🗣 Kann Sport Frieden schaffen
oder nur politisch scheitern?

Ein Team, das gefeiert einmarschiert – und nur Stunden später fluchtartig abreist. Familien in Angst, Frontlinien, die näher rücken, und ein Kontinent, der auf die Spiele blickt.

Was denkt ihr: Ist der Rückzug verständlich oder ein herber Schlag für die regionale Einheit? Diskutiert unten mit!

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Quelle: KhaoSod English

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