NARATHIWAT, THAILAND – In einem abgelegenen Torfmoor-Schutzgebiet im Süden des Landes ist eine extrem seltene Wildkatze erstmals seit fast 30 Jahren wieder zweifelsfrei nachgewiesen worden.
Wiederentdeckung in einem der letzten Torfmoorwälder
Die Entdeckung gelang im Chalerm Phrakiat Somdet Phra Thep Rattanarajsuda Siam Boromrajakumari Wildlife Sanctuary in der Provinz Narathiwat, einem geschützten Torfmoorwald, der auch als To-Daeng-Sumpfwald bekannt ist. Das Gebiet gilt als eines der letzten größeren Torfmoore des Landes und ist ökologisch von hoher Bedeutung.
Die nun bestätigte Rückkehr der flachköpfigen Katze ist der erste gesicherte Nachweis der Art im Land seit nahezu drei Jahrzehnten. Zuvor war die Population im Königreich nur historisch belegt gewesen und lange nicht mehr bestätigt worden.
Kamerafallen liefern Beweise – sogar Nachwuchs
Laut den zuständigen Behörden registrierten Kamerafallen im Jahr 2024 insgesamt 13 und 2025 weitere 16 Nachweise der seltenen Art. Damit wurde die bislang höchste Meldehäufigkeit innerhalb ihres bekannten Verbreitungsgebiets dokumentiert.
Auf einzelnen Aufnahmen war zudem eine ausgewachsene Katze gemeinsam mit einem Jungtier zu sehen. Für Forschende ist dies ein klarer Hinweis darauf, dass sich die Art in dem Schutzgebiet fortpflanzt und sich dort ein reproduktionsfähiger Bestand halten kann.

Vom „möglicherweise ausgestorben“ zur Rückkehrart
Die flachköpfige Katze ist auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet eingestuft. Der weltweite Bestand wird auf rund 2.500 Individuen geschätzt. Innerhalb des Landes war die Art bislang sogar als „möglicherweise ausgestorben“ geführt worden.
Attapol Charoenchansa, Generaldirektor des Department of National Parks, wertete die Funde als Erfolg langjähriger Schutzbemühungen. „Nach Jahrzehnten des Habitatschutzes und intensiver Erhebungen zeigt die Bestätigung der Rückkehr der flachköpfigen Katze in den Süden des Landes die Hingabe der Ranger beim Schutz eines der letzten verbleibenden Torfmoorwälder“, sagte er.
Schutzmaßnahmen gelten als entscheidend
Auch Kritsana Kaewplang, Direktorin von Panthera Thailand, betonte die Bedeutung der Ergebnisse für den großflächigen Artenschutz. „Nach beinahe 30 Jahren ohne bestätigte Sichtungen beweist diese Entdeckung, dass sich bedrohte Arten erholen können, wenn ihre Lebensräume wirksam geschützt werden“, erklärte sie.
Die Art zählt zu den kleinsten Wildkatzen Asiens. Charakteristisch sind ein verlängerte, abgeflachte Schädelform und teilweise Schwimmhäute an den Pfoten, die an die Jagd auf aquatische Beutetiere angepasst sind. Die vorwiegend nachtaktive Katze bewohnt vor allem Feuchtgebiete und Torfsümpfe.
Zu den größten Gefahren für die Art zählen:
• Lebensraumverlust durch landwirtschaftliche Nutzung
• Jagd
• Wasserverschmutzung in den sensiblen Moor- und Feuchtgebieten
Neue Grundlage für künftige Schutzplanung
Die Behörden erklärten, die aktuellen Nachweise würden als Grundlage für eine weitere Stärkung des Schutzmanagements dienen. Geplant seien unter anderem:
• verstärkte Patrouillen durch Ranger
• ein erweiterter Einsatz von SMART-Patrouillensystemen zur Datenerfassung und Routenplanung
• der Ausbau gemeindebasierter Informationsnetzwerke, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen
Nach Angaben der Verantwortlichen soll das Schutzgebiet damit gezielt gegen Wilderei, Lebensraumzerstörung und andere Risiken abgesichert werden, um den nun bestätigten Bestand der flachköpfigen Katze langfristig zu sichern.
🗣 Wenn Geduld Leben rettet
Fast 30 Jahre ohne einen einzigen Beweis – und plötzlich taucht sie wieder auf.
Diese Katze ist mehr als ein Tier: Sie ist ein Symbol dafür, dass Schutz, Ausdauer und Verantwortung wirken können.
Ist das der Beweis, dass konsequenter Naturschutz noch Hoffnung hat?
Oder nur ein letzter Aufschrei einer Art, die weiter bedroht bleibt?
Was denkst du: Wendepunkt oder Ausnahmefall?



