BANGKOK, THAILAND – Die anhaltende Trockenheit im Norden Thailands hat die Wasserstände im Chao-Phraya-Becken weiter sinken lassen. Nach Angaben der Royal Irrigation Department (RID) fielen die Niederschläge in den vergangenen Tagen deutlich geringer aus als erwartet, was direkte Auswirkungen auf die Flüsse des Landes hatte.
Rückgang der Durchflussmengen
Die Behörde teilte mit, dass die Abflussmenge an der Chao-Phraya-Staumauer auf 2.880 Kubikmeter pro Sekunde reduziert wurde. Ziel sei es, damit die Hochwasserlage in den weiterhin betroffenen 15 Provinzen schrittweise zu entschärfen. Auch an anderen Messstationen entlang des Flusses sei ein kontinuierlicher Rückgang verzeichnet worden.
Am C.2-Messpunkt in Nakhon Sawan betrug der Durchfluss zuletzt 2.971 Kubikmeter pro Sekunde, geringfügig weniger als am Vortag. In Chai Nat wurden 2.880 Kubikmeter pro Sekunde gemessen, während die Station C.29B in Pathum Thani einen Wert von 2.263 Kubikmetern pro Sekunde meldete.
Maßnahmen zur Regulierung
Nach Angaben der RID werden Wassermengen im Oberlauf gezielt zurückgehalten, um den Pegel nicht über +17,70 Meter über dem Meeresspiegel steigen zu lassen. Gleichzeitig soll die Bewässerung in Uferregionen intensiviert werden, um den Abfluss flussabwärts zu reduzieren.
Die Behörde betonte, dass die Lage zwar unter Kontrolle sei, dennoch bleibe das Risiko für erneute Überschwemmungen in tief liegenden Gebieten entlang des Chao Phraya bestehen.
Überflutete Provinzen im Zentrum
Die Abteilung für Katastrophenschutz und -minderung bestätigte, dass derzeit 15 Provinzen betroffen sind, darunter Kamphaeng Phet, Nakhon Ratchasima, Saraburi, Chai Nat, Sukhothai, Suphan Buri, Sing Buri, Uthai Thani, Nakhon Pathom, Phitsanulok, Ang Thong, Nakhon Sawan, Phichit, Phetchaburi und Ayutthaya.
Trotz sinkender Durchflusswerte bleiben in einigen Regionen die Flüsse über die Ufer getreten, insbesondere bei Flutzeiten. Die größten Probleme meldete die historische Stadt Ayutthaya, wo elf von sechzehn Bezirken teilweise überschwemmt sind.

Alltag im Hochwasser
In Teilen Ayutthayas standen Häuser bereits über drei Monate im Wasser. Ein Bewohner berichtete in einer Live-Sendung des öffentlich-rechtlichen Senders Thai PBS, dass er seit fast drei Wochen auf seinem Hausdach lebe. „Ich habe Angst um mein Eigentum – und ich habe keinen anderen Ort, an den ich gehen kann,“ sagte der 70-Jährige.
Ausblick
Die Behörden rechnen damit, dass die Senkung der Durchflussmenge in den kommenden Tagen eine deutliche Entlastung bringen dürfte. Dennoch mahnen Experten, die Wetterentwicklung in Nordthailand bleibe ein entscheidender Faktor. Sollten die Niederschläge weiter ausbleiben, könnte sich die Situation an den Staudämmen erneut verändern.
Für Thailand, dessen Zentralregion stark von der Landwirtschaft und Reistransporten entlang des Chao Phraya abhängt, bleibt das Wasser-Management damit eine zentrale Herausforderung der nächsten Wochen.
Wichtige Punkte:
• Wasserstände im gesamten Flusssystem rückläufig
• 15 Provinzen weiterhin von Überschwemmungen betroffen
• Ayutthaya am stärksten getroffen
• Risiko erneuter Fluten bleibt bestehen



