Sirikit-Staudamm öffnet Schleusen – bis zu 50 Mio. m³ täglich

Sirikit-Staudamm öffnet Schleusen – bis zu 50 Mio. m³ täglich
EGAT

Wasseralarm in Thailand: Staudamm lässt Millionen Liter ab 

Die thailändische Regierung hat drastische Maßnahmen ergriffen: Der berühmte Sirikit-Damm in Uttaradit gibt jetzt täglich 50 Millionen Kubikmeter Wasser ab – eine beispiellose Menge! Grund ist der tropische Sturm Wipha, der die Wassermassen im Norden des Landes anschwellen lässt.

Notmaßnahme gegen die Flutgefahr

Das Royal Irrigation Department (RID) hat in den letzten Tagen die Wasserabgabe aus dem Sirikit-Damm schrittweise erhöht – von zunächst 45 auf nun 50 Millionen Kubikmeter täglich. 

„Wir müssen Platz für die erwarteten Regenfälle schaffen“, erklärt Minister Prasert Jantararuangtong, Vorsitzender des Nationalen Wasserressourcen-Komitees.

Der Damm, einer der größten des Landes, ist bereits zu über 80% gefüllt. Die aktuelle Strategie soll verhindern, dass die Wassermassen unkontrolliert abfließen und die tiefer gelegenen Gebiete entlang des Yom-Flusses überfluten. Besonders kritisch: Die Wassermassen haben bereits Phitsanulok erreicht und werden in den kommenden Tagen Nakhon Sawan erreichen.

Sturm Wipha als Auslöser

Der tropische Sturm Wipha hat in Nordthailand für ungewöhnlich starke Regenfälle gesorgt. Zwar entspannt sich die Lage aktuell leicht, doch die Behörden bleiben alarmiert. 

„Wir beobachten die Entwicklung minutiös“, so ein Sprecher der Electricity Generating Authority of Thailand (EGAT), die für den Dammbetrieb verantwortlich ist.

Ein eigens eingerichtetes Expertengremium analysiert stündlich die Daten von Wetterstationen und Pegelständen. Die gute Nachricht: Die großen und mittleren Stauseen des Landes haben noch 26,2 Milliarden Kubikmeter freie Kapazität – das entspricht etwa 34% ihrer Gesamtkapazität.

Bangkok vorerst sicher

Entwarnung gibt es für die Hauptstadt: „Der Chao-Phraya-Damm wird die Wassermassen kontrolliert ableiten“, beruhigt das RID. 

Die vier großen Staudämme im Einzugsgebiet des Chao Phraya – Bhumibol, Sirikit, Kwae Noi und Pasak – sind derzeit zu 69% gefüllt.

Doch die Warnungen bleiben: „Alle Anwohner flussabwärts sollten ihre Habseligkeiten in Sicherheit bringen“, rät der Katastrophenschutz. 

Besonders betroffen könnten Gebiete in Ayutthaya und Pathum Thani sein, sollte der Regen weiter anhalten.

Der schmale Grat zwischen Schutz und Überfluss

Thailands Wassermanagement steht vor einer Jahrhundertaufgabe: Einerseits muss das kostbare Nass für die Trockenzeit gespeichert werden, andererseits dürfen die Dämme nicht überlaufen. 

„Es ist wie ein Hochseilakt“, beschreibt ein Ingenieur die Situation.

Mit dem Klimawandel werden solche Extremwetterlagen häufiger. Die aktuelle Krise zeigt: Thailands ausgeklügeltes Bewässerungssystem wird immer wichtiger – und gleichzeitig immer stärker gefordert.

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