Skandal um AIDS-Tempel: Ex-Freiwillige erhebt schwere Vorwürfe

Skandal um AIDS-Tempel: Ex-Freiwillige erhebt schwere Vorwürfe
CHANNEL8

Skandal in Lopburi: 
Lebensgefahr für AIDS-Helferin 
Tempel soll Spenden veruntreut haben 

Lopburi – Eine ehemalige ausländische Freiwillige des Phra Bat Nampu Tempels in Lopburi erhebt schwere Vorwürfe: Ihr Leben sei in Gefahr gewesen, nachdem sie AIDS-Patienten geholfen habe. Die Verbesserung des Gesundheitszustands der Patienten habe zu geringeren Spenden geführt – und einen abgründigen Rückschlag ausgelöst.

Die enthüllten Missstände

Der Tempel unter der Leitung von Abt Alongkot Ponlamun steht im Zentrum eines Medizin- und Finanzskandals. Untersuchungen deckten auf:
• Finanzielle Unregelmäßigkeiten bei Spenden
• Zweifelhafte Grundstücksgeschäfte
• Vernachlässigte Hilfsgüter für Patienten

Auslöser war der Vorwurf gegen das Medium Bee „der Geisterbotschafter“, Spenden veruntreut zu haben. Obwohl Bee jegliches Fehlverhalten bestreitet, rollten die Behörden die Geschäfte des Tempels komplett auf.

Tragische Geschichte der Freiwilligen

Die ehemalige Freiwillige Leslie begann ihr Engagement bereits 2003. Sie führte medizinische Behandlungen durch und kaufte aus eigenen Mitteln Medikamente. Doch dann eskalierte die Situation: „Unser Team wurde unter Druck gesetzt, die Medikamentengabe einzustellen“, berichtet Leslie. Der Grund: Gesundete Patienten brachten weniger Mitleidsspenden.

Als die Freiwilligen sich weigerten, wurden sie vom Tempelgelände ausgeschlossen. Leslie berichtet von konkreten Drohungen: „Mein Motorrad wurde mutwillig beschädigt. Ich fürchtete um mein Leben.“

Ärztin bestätigt Vorwürfe

Dr. Jurirat Bowornwattanawong, eine behandelnde Ärztin, bestätigt die Vorwürfe: „Abt Alongkot wollte, dass wir Medikamente vor Medienauftritten absetzen, um die Patienten kränker aussehen zu lassen. Das lehnte ich aus ethischen Gründen ab.“ Die Ärztin räumt ein, erst nach dem Abgang der Freiwilligen vom vollen Ausmaß der Missstände erfahren zu haben.

Das bizarre Grundstücks-Drama

Besonders brisant: Der Tempel bzw. seine AIDS-Organisation wollte mit Spendengeldern ein Grundstück erwerben – doch jetzt gehört es der Familie des verstorbenen Managers. Gespendete Gegenstände für Patienten verstaubten ungenutzt in Lagerräumen.

Konsequenzen und offene Fragen

Abt Alongkot ist inzwischen zurückgetreten, bleibt aber für mögliche Strafanzeigen haftbar. Die Untersuchungen zu Bees angeblicher Veruntreuung dauern an – bisher ohne gerichtliche Entscheidung.

Die thailändische Öffentlichkeit reagiert empört. „Wenn selbst Krankheit zum Geschäftsmodell wird, ist jede moralische Grenze überschritten“, kommentiert ein Sozialaktivist. Patientenverbände fordern lückenlose Aufklärung und Entschädigung der Geschädigten.

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