Thailand reagiert auf den starken Rückgang chinesischer Touristen. Im Jahr 2024 kamen nur noch rund die Hälfte der Gäste aus China im Vergleich zu 2019. Das trifft das Land hart – immerhin machen chinesische Besucher normalerweise etwa 10 Prozent aller internationalen Urlauber aus. Tourismus-Betreiber und Politik schlagen Alarm, denn viele Jobs und Einnahmen hängen daran.
Die thailändische Einwanderungsbehörde startet deshalb am 13. Juli 2025 das Projekt „Happy Chinese Summer Channel“. Ziel: Familien aus China sollen in den Sommerferien zwischen Juli und September schneller und komfortabler durch die Passkontrolle kommen. Gerade in dieser Zeit nutzen viele Chinesen die einzigen längeren Schulferien, um ins Ausland zu reisen. Schulferien sind für viele Familien die einzige Chance, gemeinsam zu verreisen.
Neue Fast-Lanes am Flughafen: Familienfreundliche Einreise für China-Touristen
In den größten thailändischen Flughäfen – Suvarnabhumi, Don Mueang, Phuket und Chiang Mai – gibt es nun spezielle Express-Spuren für chinesische Familien mit Schulkindern. Hier werden Wartezeiten an der Passkontrolle von durchschnittlich 40 auf nur noch 15 Minuten verkürzt. Für viele Eltern und Kinder bedeutet das: mehr Urlaubszeit und weniger Stress nach der Landung.
Laut Polizei-Major General Cherngron Rimpadee, Chef der Einwanderungsabteilung 2, kann das neue System täglich bis zu 5.000 chinesische Familienmitglieder betreuen, bei rund 20.000 chinesischen Einreisen pro Tag. Zusätzlich gibt es separate und beschleunigte Abfertigungen für Kinder, ältere Menschen, Schwangere und Personen mit Behinderungen aus allen Ländern. Das Ziel: ein reibungsloser, inklusiver Start in den Thailand-Urlaub.

Hoffnung auf Tourismus-Boost: Thailand Setzt auf Sommer-Offensive für Chinesen
Chinesische Familien entscheiden sich aktuell oft für Reisen im eigenen Land. Die Wirtschaft ist nach der Pandemie noch angeschlagen, und gerade für Haushalte mit Kindern spielen Kosten und Planungssicherheit eine besonders große Rolle. Die Preise für Auslandsreisen sind für viele Familien derzeit ein Hinderungsgrund, den gewohnten Sommerurlaub im Ausland anzutreten. Trotzdem bleibt Thailand nach Macau und Hongkong eines der beliebtesten Fernreiseziele für Chinesen – ein Status, den das Land nun mit gezielten Maßnahmen zu sichern versucht.
Städte wie Phuket und Pattaya locken mit Stränden, Resorts und günstigen Angeboten. Diese touristischen Zentren bieten ein bewährtes Gesamtpaket aus Erholung, Freizeitmöglichkeiten und Service, das gerade bei Familien mit Kindern gut ankommt. Dass Thailand trotz Wirtschaftsflaute im Nachbarland noch immer als Reiseziel im Gespräch ist, zeigt, wie stark die emotionale Bindung vieler Chinesen an das „Land des Lächelns“ ist – und welches Potenzial noch immer darin schlummert.
Familienfreundliche Maßnahmen könnten jetzt die Wende bringen. Denn wer sich trotz finanzieller Engpässe für eine Auslandsreise entscheidet, wählt bewusst – und achtet besonders auf Vorteile wie unkomplizierte Einreise, kinderfreundliche Unterkünfte oder zusätzliche Services wie Express-Lanes an Flughäfen. Genau hier setzt die thailändische Sommer-Offensive an.
Mit dieser Offensive verfolgt Thailand das Ziel, zur alten Stärke zurückzufinden. Das Land hofft auf steigende Tourismuseinnahmen, die momentan etwa 500 Milliarden THB (rund 12,7 Milliarden Euro) unter dem Vorkrisenniveau liegen. In der Tourismusbranche gelten der Fokus auf Familien sowie die verbesserten Abläufe bei der Einreise als entscheidende Schritte, um den Status als Lieblingsziel für chinesische Urlauber zurückzuerobern. Bleibt die Frage, ob das Vertrauen der chinesischen Reisenden langfristig wiedergewonnen werden kann – doch die Richtung stimmt.
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