Sprachkurs Thailand: Visum in Gefahr?

Sprachkurs Thailand: Visum in Gefahr?
KI-generierte Illustration, erstellt von Google Gemini

Sehr geehrte Redaktion, liebe Leserinnen und Leser,

ich wende mich heute mit einem Anliegen an Sie, das sicherlich nicht nur mich betrifft, sondern vielleicht auch anderen Antragstellern, die den korrekten Weg gehen wollen, Kopfzerbrechen bereitet.

Es geht um die Beantragung eines Non-Immigrant ED Visums für einen Sprachkurs in Thailand und die damit verbundenen, teils undurchsichtigen finanziellen Hürden bei der Antragstellung in Deutschland. Ich hoffe sehr, dass mir jemand aus dem Kreis der erfahrenen Thailand-Reisenden oder Expats hier mit einem Rat oder Erfahrungswerten zur Seite stehen kann.

Im Oktober dieses Jahres habe ich den festen Entschluss gefasst, die thailändische Sprache fundiert zu erlernen. Es geht mir nicht darum, irgendein Visum zu erhalten, um lediglich den Aufenthalt in Thailand zu verlängern, sondern ich möchte mich wirklich kulturell integrieren und verständigen können.

Aus diesem Grund habe ich mich bei einer angesehenen und als absolut seriös geltenden Sprachschule in Bangkok angemeldet. Ich habe den gesamten offiziellen Aufnahmeprozess durchlaufen, die Studiengebühren entrichtet und alle von der Schule bereitgestellten Unterlagen ordnungsgemäß erhalten.

Mit diesem vollständigen Paket habe ich kürzlich mein Studentenvisum bei der Königlich Thailändischen Botschaft in Berlin beantragt, da ich mich aktuell noch in Deutschland aufhalte. Ein zentraler Punkt des Antrags ist der sogenannte Finanzierungsnachweis.

Um diesen zu erbringen, habe ich bei meiner Hausbank, einer deutschen Sparkasse, ein offizielles Bestätigungsschreiben angefordert und dem Antrag beigefügt. Aus diesem Dokument geht mein aktueller Kontostand eindeutig hervor. Die dort ausgewiesene Summe deckt die Kosten für den dreimonatigen Kurs, die Lebenshaltungskosten sowie alle anfallenden Gebühren mehr als deutlich ab.

In der Vergangenheit habe ich genau diese Art von Bankbestätigung, die meinen Namen, meine Adresse, die Kontonummer, das Datum der Kontoeröffnung sowie den Saldo zum Stichtag X enthält, bereits mehrfach problemlos für die Beantragung von Touristenvisa genutzt. Mein Name auf dem Dokument stimmt selbstverständlich exakt mit dem Namen in meinem Reisepass überein.

Nun bin ich jedoch auf ein unerwartetes Hindernis gestoßen. Die Botschaft in Berlin hat mich nach Einreichung der Unterlagen kontaktiert und weitere Dokumente angefordert. Konkret wird nun die Vorlage der Kontoauszüge der letzten drei Monate verlangt.

Zwar wird in den allgemeinen Merkblättern neben Sponsorenschreiben oft pauschal von Nachweisen finanzieller Mittel gesprochen, dass jedoch explizit eine lückenlose Historie der letzten 90 Tage statt des aktuellen Vermögensnachweises gefordert wird, war mir in dieser Strenge neu. Das eigentliche Problem liegt nun in der rückwirkenden Betrachtung dieser Forderung.

Meine aktuellen Kontoauszüge weisen zwar das geforderte Guthaben auf, doch der Saldo lag an den nun relevanten Stichtagen vor zwei oder drei Monaten unter den von der Botschaft geforderten Werten. Dies hat einen simplen und, wie ich finde, nachvollziehbaren Grund:

Ich wusste vor drei Monaten schlichtweg noch nicht, dass ich diesen spezifischen Betrag unberührt auf meinem Konto vorhalten muss. Die Entscheidung, den Sprachkurs zu belegen, fiel erst im Oktober. In den Monaten davor war mir weder bewusst, dass ich einen Thai-Kurs besuchen werde, noch dass ich mein Konto entsprechend auf diese bürokratische Hürde hin vorbereiten muss.

Ich habe das Geld nicht künstlich für den Antrag geliehen, sondern es ist mein Eigentum, aber die Liquidität auf dem Girokonto schwankt naturgemäß im normalen Lebensalltag, wenn man keine solche Auflage im Hinterkopf hat.

Ich befinde mich nun in einer Situation großer Unsicherheit. Ich verfüge real über die notwendigen finanziellen Mittel für den Kurs und den Aufenthalt und kann dies durch den aktuellen Status auch zweifelsfrei belegen.

Dennoch ist meine Sorge groß, dass mein Antrag abgelehnt wird, weil mein Kontostand zu einem willkürlichen Stichtag in der Vergangenheit, als der Plan noch gar nicht existierte, unter die Anforderungen gefallen ist.

Es wirkt auf mich widersinnig, dass die finanzielle Eignung für die Zukunft aufgrund einer Momentaufnahme der Vergangenheit angezweifelt wird, obwohl die Mittel im Moment der Antragstellung nachweislich vorhanden sind.

Daher richte ich meine Frage an die Redaktion und die Leserschaft: Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit der Botschaft in Berlin oder anderen Konsulaten gemacht? Gibt es in solchen Fällen einen Ermessensspielraum, wenn man die Situation plausibel erklärt, oder gelten die Regeln starr, unabhängig von der tatsächlichen Bonität des Antragstellers?

Ich weiß aktuell nicht, wie ich weiter vorgehen soll, um meinen Bildungswunsch doch noch realisieren zu können, ohne eine Ablehnung im Pass zu riskieren. Für jeden konstruktiven Rat oder Vorschlag zur Vorgehensweise wäre ich zutiefst dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Ein besorgter Antragsteller

Anmerkung der Redaktion:

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Ein Kommentar zu „Sprachkurs Thailand: Visum in Gefahr?

  1. Sorry, ich kann dir nicht helfen, aber sagen das Thailand immer mehr kompieziert wird. von Tag zu Tag!! Ich musste selber mein Konto aufloesen in Thailand. Und ich habe mein Geld nach Vietnam gebracht! 800 000 THB.

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