Seit Mai 2025 ist das papierbasierte TM6-Formular Geschichte. Thailand hat die Einreise vollständig digitalisiert und verlangt von allen ausländischen Reisenden das Ausfüllen der Thailand Digital Arrival Card (TDAC).
Was auf den ersten Blick wie eine simple technische Neuerung aussieht, wirft in der Praxis zahlreiche Fragen auf. Dieser Ratgeber beleuchtet Vor- und Nachteile des neuen Systems, vergleicht es mit anderen digitalen Einreiseformularen in Asien und zeigt, welche Herausforderungen auf Reisende zukommen – besonders auf jene, die mit digitalen Anwendungen weniger vertraut sind.
Die wichtigsten Fakten zur TDAC
Die Thailand Digital Arrival Card ersetzt seit dem 1. Mai 2025 das bisherige Papierformular TM6. Alle ausländischen Staatsangehörigen müssen sich innerhalb von 72 Stunden vor ihrer Einreise auf der offiziellen Website tdac.immigration.go.th registrieren. Die Plattform steht in mehreren Sprachen zur Verfügung, darunter Englisch, Chinesisch, Koreanisch, Russisch und Japanisch, aber kein Deutsch!
Nach dem Ausfüllen erhalten Reisende eine digitale Bestätigung per E-Mail, die entweder auf dem Smartphone gespeichert oder ausgedruckt werden kann. Die abgefragten Daten entsprechen weitgehend denen des alten Papierformulars: Passinformationen, Flugnummer, Aufenthaltsadresse in Thailand und eine Gesundheitserklärung. Neu hinzugekommen ist eine spezielle Sektion für Langzeitbewohner.
Von der Papierform zum digitalen System
Der Unterschied zwischen dem alten TM6-Formular und der TDAC liegt nicht nur im Medium. Das Papierformular wurde traditionell im Flugzeug ausgeteilt oder am Flughafen ausgefüllt – ein Prozess, der zwar manchmal lästig war, aber keine Vorbereitung erforderte. Man kam an, füllte das Formular aus, reihte sich in die Schlange ein.
Die TDAC verlagert diesen Prozess in die Vorbereitungsphase der Reise. Das bedeutet: Wer vergisst, das Formular rechtzeitig auszufüllen, steht möglicherweise vor Problemen. Gleichzeitig entfällt das hektische Ausfüllen im Flugzeug bei schlechter Beleuchtung oder Turbulenzen. Die Daten werden vorab geprüft, was theoretisch die Wartezeiten an der Einwanderungskontrolle verkürzen soll.
In der Praxis bedeutet die Digitalisierung auch: Die thailändischen Behörden haben bereits vor der Ankunft Zugriff auf alle relevanten Daten. Das ermöglicht eine effizientere Abfertigung, birgt aber auch Datenschutzfragen.
Vergleich mit Malaysia und dem MDAC
Malaysia führte bereits 2023 das Malaysia Digital Arrival Card (MDAC) ein – ein System, das als Vorbild für die thailändische TDAC gilt. Der Vergleich zeigt interessante Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
Das malaysische MDAC ist ebenfalls kostenlos und muss vor der Einreise ausgefüllt werden. Anders als in Thailand gibt es in Malaysia jedoch noch eine Übergangsfrist, während der auch Papierformulare akzeptiert werden. Die malaysische Regierung setzte auf eine schrittweise Einführung, um Reisende nicht zu überfordern.
Ein weiterer Unterschied: Malaysia bietet eine mobile App an, die das Ausfüllen unterwegs erleichtert. Thailand beschränkt sich bislang auf die Website. Beide Systeme erfassen ähnliche Daten, doch Malaysia integriert das MDAC stärker in seine bestehenden digitalen Einreisesysteme. Reisende, die häufig nach Malaysia kommen, können ein Profil anlegen und müssen nicht jedes Mal alle Daten neu eingeben.
Thailand plant ähnliche Funktionen, hat sie aber noch nicht umgesetzt. Das bedeutet: Selbst Vielflieger müssen bei jeder Einreise das vollständige Formular ausfüllen.
Vorteile der digitalen Ankunftskarte
Die Digitalisierung bringt durchaus handfeste Vorteile mit sich. An vorderster Stelle steht die Zeitersparnis – zumindest in der Theorie. Wenn die Behörden bereits vorab alle Daten haben, können sie die Einreise effizienter gestalten. Lange Schlangen an den Einwanderungsschaltern könnten der Vergangenheit angehören.
Ein weiterer Vorteil: Die Fehlerquote sinkt. Handschriftlich ausgefüllte Formulare waren oft schwer lesbar, was zu Verzögerungen führte. Digitale Eingaben lassen sich leichter überprüfen und das System kann auf Unstimmigkeiten hinweisen, bevor das Formular abgeschickt wird.
Für die thailändische Regierung bietet die TDAC zudem bessere Möglichkeiten zur Datenanalyse. Sie kann genauer erfassen, woher Touristen kommen, wie lange sie bleiben und welche Regionen sie besuchen. Diese Informationen sind wertvoll für die Tourismusplanung und Infrastrukturentwicklung.
Auch die Umwelt profitiert: Millionen von Papierformularen fallen nicht mehr an. Das mag wie eine Kleinigkeit klingen, summiert sich bei jährlich über 40 Millionen Besuchern aber zu erheblichen Mengen.
Nachteile und Herausforderungen
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Die TDAC bringt mehrere Herausforderungen mit sich, die nicht unterschätzt werden sollten. An erster Stelle steht die Abhängigkeit von Technologie. Wer kein Smartphone besitzt oder keinen Internetzugang hat, steht vor einem Problem. Zwar kann die Bestätigung ausgedruckt werden, aber das Ausfüllen selbst erfordert zwingend einen Online-Zugang.
Die technische Zuverlässigkeit des Systems war in den ersten Wochen problematisch. Server-Überlastungen, fehlende Länder in Auswahlmenüs und nicht zugestellte Bestätigungsmails führten zu Frustration. Zwar haben die Behörden nachgebessert, doch die Frage bleibt: Was passiert bei einem größeren technischen Ausfall?
Ein weiterer kritischer Punkt ist das 72-Stunden-Zeitfenster. Das Formular kann frühestens 72 Stunden vor der Ankunft ausgefüllt werden – nicht früher. Für Menschen, die ihre Reisen langfristig planen und gerne alles im Voraus erledigen, bedeutet das: Sie müssen warten. Wer drei Wochen vor Abflug alle Reisedokumente vorbereiten möchte, kann die TDAC noch nicht ausfüllen.
Erst in den letzten drei Tagen vor der Ankunft wird das Formular freigeschaltet. Das kann zu Vergesslichkeit führen, besonders wenn zwischen Buchung und Abreise mehrere Wochen liegen. Andererseits ist es theoretisch auch möglich, das Formular noch eine Stunde vor Abflug auszufüllen – allerdings mit dem Risiko, bei technischen Problemen keine Zeit mehr für Lösungen zu haben.
Besonders problematisch: Manche Fluggesellschaften verlangen bereits beim Check-in den Nachweis einer ausgefüllten TDAC. Wer diesen nicht vorweisen kann, wird möglicherweise gar nicht erst ins Flugzeug gelassen – und kann dann auch nicht die TDAC-Terminals am Flughafen in Thailand nutzen, die für solche Fälle vorgesehen sind.
Die Herausforderung für ältere Reisende
Nicht jeder Reisende ist mit digitalen Anwendungen vertraut. Besonders ältere Menschen, die nicht mit Smartphones und Online-Formularen aufgewachsen sind, können vor erheblichen Schwierigkeiten stehen. Das Ausfüllen eines Papierformulars war simpel und intuitiv. Die TDAC erfordert hingegen:
- Einen Computer oder ein Smartphone mit Internetverbindung
- Grundkenntnisse im Umgang mit Online-Formularen
- Eine E-Mail-Adresse
- Die Fähigkeit, die Bestätigung auf dem Gerät zu speichern oder auszudrucken
Die thailändische Regierung hat diese Problematik erkannt und an den großen Flughäfen, insbesondere in Bangkok, spezielle Terminal-Stationen aufgestellt. Dort können Reisende, die das Formular nicht vorab ausgefüllt haben, dies vor Ort nachholen. Personal steht bereit, um zu helfen.
Doch diese Lösung greift nicht in allen Fällen. Wenn eine Fluggesellschaft bereits beim Abflug den digitalen Nachweis verlangt, nützen die Terminals in Bangkok nichts. Reisende müssen dann am Abflughafen das Formular ausfüllen – möglicherweise unter Zeitdruck und ohne Unterstützung.
Familienmitglieder, Reiseveranstalter oder Freunde können beim Ausfüllen helfen. Doch nicht jeder ältere Reisende hat diese Unterstützung. Für manche bedeutet die Digitalisierung damit eine echte Barriere.
Fluggesellschaften und ihre Anforderungen
Die Situation bei den Fluggesellschaften ist uneinheitlich. Manche Airlines prüfen beim Check-in routinemäßig, ob eine TDAC-Bestätigung vorliegt. Andere sind weniger strikt. Finnair etwa hat in offiziellen Mitteilungen darauf hingewiesen, dass die Einführung schrittweise erfolgt und Übergangsfristen gelten.
Für Reisende bedeutet das Unsicherheit. Wer auf Nummer sicher gehen will, füllt das Formular rechtzeitig aus. Wer darauf vertraut, es am Flughafen in Bangkok nachholen zu können, geht ein Risiko ein. Im schlimmsten Fall wird das Boarding verweigert, und der gebuchte Flug verfällt.
Besonders bei Umsteigeverbindungen kann es kompliziert werden. Wer etwa von Europa über den Nahen Osten nach Bangkok fliegt, muss bereits beim ersten Check-in alle Dokumente vorlegen können. Die Terminals in Bangkok helfen dann nicht mehr weiter.
Was passiert bei technischen Problemen?
Die Abhängigkeit von digitaler Infrastruktur birgt Risiken. Was geschieht bei einem Stromausfall am Flughafen? Was, wenn die Server der Einwanderungsbehörde ausfallen? Was, wenn das eigene Smartphone leer ist und kein Ladegerät zur Hand?
Für solche Szenarien gibt es bislang keine offiziellen Notfallpläne. Die thailändischen Behörden gehen davon aus, dass Reisende entweder eine ausgedruckte Bestätigung mitführen oder dass die Beamten an der Grenze auf die gespeicherten Daten zugreifen können. Doch was, wenn beides nicht funktioniert?
In den ersten Monaten nach Einführung der TDAC zeigten sich Einwanderungsbeamte kulant. Wer ohne digitale Bestätigung ankam, wurde meist trotzdem eingelassen – allerdings mit deutlich längeren Wartezeiten. Ob diese Nachsicht dauerhaft bleibt, ist unklar.
Ein ausgedrucktes Backup ist daher dringend zu empfehlen. Technologie kann versagen, Papier nicht. Auch wenn es paradox klingt: Die digitale Ankunftskarte sollte man analog mitführen.
Datenschutz und Speicherung
Die TDAC erfasst sensible persönliche Daten: Passnummern, Aufenthaltsorte, Gesundheitsinformationen. Wie lange diese Daten gespeichert werden und wer Zugriff darauf hat, ist nicht transparent kommuniziert. Thailand hat zwar in den vergangenen Jahren Datenschutzgesetze eingeführt, doch deren Durchsetzung ist schwach.
Im internationalen Vergleich hinkt Thailand bei Datenschutzstandards hinterher. Es gibt keine unabhängige Datenschutzbehörde, die Verstöße ahnden könnte. Auch ist unklar, ob die gesammelten Daten ausschließlich für Einwanderungszwecke genutzt werden oder ob andere Behörden Zugriff haben.
Besonders kritisch wird es, wenn Daten gehackt oder verkauft werden. In anderen Ländern gab es bereits Vorfälle, bei denen Einwanderungsdatenbanken kompromittiert wurden. Die Folgen reichen von Identitätsdiebstahl bis zu gezielten Betrügereien.
Reisende haben kaum Möglichkeiten, sich dagegen zu schützen. Wer nach Thailand einreisen will, muss die TDAC ausfüllen – und damit seine Daten preisgeben. Ein ungutes Gefühl bleibt.
Ist das Formular überhaupt noch zeitgemäß?
Eine grundsätzliche Frage wird in der Diskussion oft übersehen: Braucht es im Jahr 2025 überhaupt noch Ankunftskarten – ob digital oder in Papierform? Moderne Grenzkontrollsysteme könnten theoretisch alle relevanten Informationen aus dem Reisepass und den Flugdaten auslesen. Biometrische Pässe enthalten bereits umfangreiche Daten. Flugnummern, Abflug- und Ankunftszeiten sind elektronisch erfasst.
Viele Länder kommen ohne separate Ankunftsformulare aus. In der Europäischen Union etwa genügt in den meisten Fällen der Reisepass. Australien und Neuseeland setzen auf automatisierte Gates, die alle notwendigen Informationen aus dem Pass auslesen. Warum also verlangt Thailand weiterhin ein zusätzliches Formular?
Die offizielle Begründung lautet: bessere Kontrolle und Sicherheit. Doch Kritiker argumentieren, dass die TDAC vor allem ein bürokratisches Relikt ist, das in die digitale Welt übertragen wurde, ohne die grundsätzliche Notwendigkeit zu hinterfragen.
Die Perspektive von Langzeitbewohnern
Besonders absurd wird das System aus Sicht von Menschen, die in Thailand leben. Jemand, der seit Jahren ein Langzeitvisum hat, ein Condo besitzt und Steuern zahlt, muss bei jeder Rückkehr aus dem Ausland die TDAC ausfüllen. Die Einwanderungsbehörde kennt diese Person bereits, hat alle Daten mehrfach erfasst – und verlangt dennoch die erneute Eingabe.
Viele Expats empfinden die TDAC als unnötige Schikane. Wer mehrmals im Jahr reist, muss jedes Mal dasselbe Formular ausfüllen. Eine Speicherfunktion oder ein permanentes Profil gibt es nicht.
Hinzu kommt die ohnehin komplexe Bürokratie für Langzeitbewohner: 90-Tage-Meldungen, Visa-Verlängerungen, Meldepflichten. Die TDAC ist ein weiterer administrativer Aufwand in einem System, das bereits jetzt als überladen gilt.
Häufige Einreisen und das Sinnproblem
Auch für Menschen, die regelmäßig nach Thailand reisen – etwa aus beruflichen Gründen –, stellt sich die Sinnfrage. Wer zehnmal im Jahr nach Bangkok fliegt, muss zehnmal die TDAC ausfüllen. Die Daten ändern sich kaum: derselbe Pass, oft dieselbe Fluggesellschaft, häufig dasselbe Hotel.
Intelligente Systeme könnten hier Abhilfe schaffen. Eine Profilfunktion, bei der nur Änderungen eingegeben werden müssen, würde den Aufwand drastisch reduzieren. Doch Thailand hat solche Funktionen bislang nicht implementiert.
Die Konsequenz: Jede Einreise erfordert denselben bürokratischen Aufwand wie beim ersten Mal. Das steht im Widerspruch zum erklärten Ziel, die Einreise zu vereinfachen und zu beschleunigen.
Vergleich mit anderen Einreisesystemen
Weltweit setzen immer mehr Länder auf digitale Einreisesysteme. Die USA verlangen seit Jahren das ESTA-Formular, Kanada hat das eTA-System, Australien und Neuseeland ebenfalls elektronische Reisegenehmigungen. Diese Systeme haben mit der TDAC gemeinsam, dass sie vorab ausgefüllt werden müssen. Der entscheidende Unterschied: Sie gelten meist für mehrere Jahre.
Wer ein ESTA für die USA hat, kann zwei Jahre lang beliebig oft ein- und ausreisen, ohne das Formular zu erneuern. Das eTA für Kanada gilt sogar fünf Jahre. Die TDAC hingegen muss bei jeder einzelnen Einreise neu ausgefüllt werden.
Dieser Unterschied ist nicht trivial. Systeme wie ESTA dienen der Sicherheitsüberprüfung und erlauben es Behörden, potenzielle Risiken bereits vor der Reise zu identifizieren. Die TDAC erfasst hingegen vor allem logistische Daten: Wo übernachtet jemand, wie lange bleibt er, welche Flugnummer hat er?
Die Frage drängt sich auf: Könnte Thailand nicht ein System einführen, das nur einmalig ausgefüllt werden muss und dann mehrere Einreisen abdeckt? Technisch wäre das problemlos möglich. Politisch offenbar nicht gewollt.
Praktische Tipps für Reisende
Wer in nächster Zeit nach Thailand reist, sollte folgende Punkte beachten:
Rechtzeitig ausfüllen: Nicht bis 1 Stunden vor Abflug warten. Bei technischen Problemen bleibt sonst keine Zeit zu reagieren.
Doppelte Sicherung: Bestätigungsmail sowohl auf dem Smartphone speichern als auch ausdrucken. An Flughäfen kann vieles schiefgehen – leere Akkus, fehlende Internetverbindung, verlorene Geräte. Ein Ausdruck ist die einfachste Rückversicherung.
Korrekte Dateneingabe: Fehler bei Namen, Passnummern oder Geburtsdaten können nicht nachträglich korrigiert werden. Lieber zweimal prüfen, bevor man das Formular abschickt. Bei schwerwiegenden Fehlern muss ein neues Formular ausgefüllt werden.
Aktuelle Informationen einholen: Die Regelungen ändern sich häufig. Offizielle Quellen sind die Website der thailändischen Einwanderungsbehörde sowie Botschaften und Konsulate. Reiseblogs und Foren sind hilfreich, aber nicht immer aktuell.
Hilfe organisieren: Ältere Reisende oder Menschen mit technischen Schwierigkeiten sollten rechtzeitig Unterstützung suchen. Familienmitglieder, Freunde oder Reiseveranstalter können beim Ausfüllen helfen.
Die Zukunft des Systems
Die TDAC ist nur der Anfang. Thailand plant weitere Digitalisierungsschritte. Die elektronische Reisegenehmigung (ETA), vergleichbar mit den Systemen in USA und Kanada, wurde vorerst verschoben, steht aber weiterhin auf der Agenda. Auch eine Tourismussteuer soll kommen, sobald die TDAC reibungslos funktioniert.
Gleichzeitig gibt es Überlegungen, die Dauer der visumfreien Aufenthalte wieder zu reduzieren – von aktuell 60 auf 30 Tage. Das würde bedeuten, dass Thailand nach einer Phase der Öffnung wieder restriktiver wird.
Ob diese Strategie aufgeht, ist offen. Thailand konkurriert mit Ländern wie Vietnam, Indonesien und den Philippinen um Touristenströme. Zu viele bürokratische Hürden könnten Reisende abschrecken. Andererseits will Thailand auch Overtourism vermeiden und die Qualität des Tourismus steigern.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die TDAC hält, was sie verspricht: eine schnellere, effizientere und sicherere Einreise. Oder ob sie sich als weiterer bürokratischer Umweg entpuppt, der mehr Probleme schafft als löst.
Reaktionen aus der Branche
Hotels, Reiseveranstalter und Fluggesellschaften haben auf die Einführung der TDAC unterschiedlich reagiert. Viele begrüßen die Modernisierung grundsätzlich, weisen aber auf praktische Schwierigkeiten hin. Reiseveranstalter haben begonnen, ihre Kunden bereits bei der Buchung über die TDAC-Pflicht zu informieren. Manche bieten sogar einen Service an, bei dem sie das Ausfüllen übernehmen.
Fluggesellschaften stehen vor der Herausforderung, ihre Mitarbeiter zu schulen. Nicht alle Bodenpersonal-Mitglieder weltweit wissen über die neue Regelung Bescheid. Das führt zu Verwirrung beim Check-in. Manche Airlines haben deshalb eigene Informationsseiten eingerichtet.
Hotels wiederum profitieren von der TDAC, weil sie genauere Informationen über ankommende Gäste erhalten. Das erleichtert die Planung und verbessert den Service. Allerdings gibt es auch hier Unsicherheiten, etwa wenn Gäste angeben, in einem Hotel zu übernachten, aber dann kurzfristig wechseln.
Technische Kinderkrankheiten
Wie bei jeder neuen digitalen Plattform gab es auch bei der TDAC anfängliche Probleme. Server-Überlastungen in den ersten Tagen, fehlende Länder in Auswahlmenüs, nicht ankommende Bestätigungsmails – die Liste ist lang. Die thailändischen Behörden haben reagiert und die Kapazitäten erhöht, doch vollständig beseitigt sind die Probleme nicht.
Besonders kritisch: Manche Reisende erhielten Fehlermeldungen, ohne zu verstehen, was genau falsch war. Englische Fehlertexte waren teilweise unklar formuliert. Support-Hotlines waren überlastet. Das führte zu Frustration und Zeitverlust.
Die Behörden haben versprochen, das System kontinuierlich zu verbessern. Doch für Reisende, die kurz vor dem Abflug stehen, ist das kein Trost. Sie brauchen ein funktionierendes System jetzt – nicht in einigen Monaten.
Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung?
Die Thailand Digital Arrival Card ist ein ambitioniertes Projekt mit Licht und Schatten. Die Digitalisierung der Einreise ist grundsätzlich sinnvoll und entspricht dem internationalen Trend. Langfristig könnte sie tatsächlich zu effizienteren Abläufen führen.
Doch die Umsetzung zeigt deutliche Schwächen. Die mangelnde Berücksichtigung älterer oder technisch weniger versierter Reisender, die fehlende Profilfunktion für häufige Besucher, die unklaren Datenschutzregelungen und die technischen Anfangsprobleme werfen Fragen auf.
Hinzu kommt die grundsätzliche Frage, ob ein solches Formular im Jahr 2025 überhaupt noch notwendig ist – insbesondere für Menschen, die regelmäßig nach Thailand reisen oder dort leben. Moderne Grenzkontrollsysteme könnten die meisten Informationen automatisch erfassen.
Thailand steht vor der Herausforderung, die Balance zu finden zwischen technologischer Modernisierung und praktischer Handhabbarkeit. Die TDAC ist ein Schritt in diese Richtung – ob in die richtige, wird sich zeigen. Was bleibt, ist die Gewissheit, dass das kleine Papierformular endgültig der Vergangenheit angehört. Ob die digitale Zukunft besser ist, muss sich erst noch beweisen.




Zeitersparnis bei der Einreise durch die TDAC: Null.
Wenn man sich bei der thail. Botschaft über aktuelle Einreisebestimmungen informieren will sind die möglichen Infos auf die spärlichen Angaben auf der Webseite beschränkt. E-mails werden nur lapidar (wenn überhaupt) beantwortet. Alles in Allem sehr Touri-freundlich lol.
was ist mit denen, die hier wohnen, das Land nicht mehr verlassen wollen, aber immer noch die kleine blaue Karte im Pass haben müssen? Wird da nicht einmalig mal ein Datensatz angelegt, damit diese kleine blaue TM 6 Karte den Weg in den Mülleimer findet?
Die Karte TM6 ist bei mir auch noch im Pass. Die ist aber nicht blau.
Das betrifft leider alle. Auch ältere Nicht-Thailand-Fans wie mich.
Für den nicht Thailand Fan Hans Berner gibt es nur eine Lösung. Ausreisen, nicht mehr einreisen und das Problem wäre gelöst und erst noch ein Nörgler weniger in Thailand.
Super Idee! Aber dann wäre die Kommentarspalte ohne ihn sehr viel langweiliger und irgendwie witzlos.
das ist ein saublödes argument-aber das kommt von euch immer–wenn dir das nicht passt musst zurück gehen–man darf doch wohl noch sagen was einem nicht passt!
Sorry, wenn einer täglich nur alles schlecht redet in Thailand und das macht er, dann lebt er definitiv im falschen Land. Dann gibts nur eins ab nach Hause oder in ein anderes Land ziehen.
Habe die Karte das erste Mal ausgefüllt. Ohne Probleme.
Mir Chrome und Google Translater konnte man das Formular wunderbar sich übersetzen lassen. Also ich kann als etwas älterer Herr nur sagen. Es war kein Problem.
Trifft natürlich sicherlich ,nicht für alle zu.