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Thai Aktivist jagt Kambodschaner wegen Flaggen-Post – Polizei greift ein

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Daily News

Samut Prakan, 24. Juli 2025 – Ein Online-Beitrag wurde zum Auslöser eines hoch emotionalen Zwischenfalls: Der thailändische Aktivist Teh Or Chiwa, auch bekannt unter dem Namen Akharawut Buranaphon, mobilisierte am Mittwoch fast 200 Einheimische, um in einem Wohnkomplex in Bang Pu nach einer Gruppe kambodschanischer Migranten zu suchen.

Hintergrund war ein Facebook-Post, in dem die Gruppe zu sehen war – mit kambodschanischen Nationalflaggen in der Hand und der Ankündigung, am 27. Juli den Tempel Ta Muen Thom an der thailändisch-kambodschanischen Grenze besuchen zu wollen.

Für Aktivist Teh Or Chiwa, der sich seit Jahren durch nationalistische Auftritte einen Namen gemacht hat, war dies eine klare Provokation. In einem eigenen Beitrag auf sozialen Medien rief er öffentlich dazu auf, in Bang Pu zusammenzukommen, um jenen zu begegnen, die sich angeblich „undankbar gegenüber der thailändischen Gastfreundschaft“ zeigten.

„Gang ohne genug Wasser zum Baden“

In seinem Aufruf diffamierte der Aktivist die gesuchte Gruppe als „Gang ohne genug Wasser zum Baden“ – eine Formulierung, die in sozialen Medien schnell Verbreitung fand und sowohl Empörung als auch Zustimmung auslöste. Die Lage drohte zu eskalieren, weshalb sich Polizei und Einwanderungsbehörde gezwungen sahen, die Aktion vor Ort engmaschig zu begleiten.

Zwar kam es zu keiner Gewalt, doch der aggressive Tonfall in Tehs Aufruf ließ viele Beobachter aufhorchen. Wie sich herausstellte, war die gesuchte Gruppe zum Zeitpunkt der Aktion bereits nicht mehr im Gebäude. Sicherheitskreise vermuten, dass sie von der geplanten Konfrontation erfahren und sich zuvor in Sicherheit gebracht hatten.

Polizei erhöht Präsenz in Samut Prakan

Die örtliche Polizei reagierte prompt mit verstärkten Kontrollen und sichtbarer Präsenz in der Region, um weitere Zusammenstöße zu verhindern. Besonders im Umfeld kambodschanischer Migrantenunterkünfte sollen Beamte darauf achten, dass es zu keinen Übergriffen kommt.

Ein Sprecher der Einwanderungsbehörde rief zur Zurückhaltung auf: „Die Behörden beobachten die Lage sehr genau. Wer das Gesetz in die eigene Hand nehmen will, riskiert Konsequenzen.“

Nationalistische Töne mit politischem Beigeschmack

Die Aktion von Teh Or Chiwa reiht sich ein in eine Serie von zunehmend nationalistisch gefärbten Aktivitäten, bei denen kambodschanische Migranten als Zielscheibe herhalten müssen. Die symbolische Bedeutung des Tempels Ta Muen Thom, über dessen Zugehörigkeit Thailand und Kambodscha seit Jahren streiten, verleiht dem Vorfall zusätzliche politische Brisanz.

Während sich Regierung und Sicherheitsbehörden bemühen, die Lage diplomatisch zu entschärfen, zeigt dieser Vorfall, wie schnell soziale Medien in Thailand zum Brandbeschleuniger werden können – insbesondere dann, wenn sie mit nationalem Stolz und historisch belasteten Symbolen spielen.


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