Finnland: Beeren-Boss kassiert 3,5 Jahre Haft für thailändische Arbeiter
Ein finnisches Gericht hat den CEO der Beerenfirma Kiantama zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Der Vorwurf: Schwerer Menschenhandel mit 62 thailändischen Arbeitern. Das Urteil sendet ein deutliches Signal gegen moderne Sklaverei in Europa.
So wurden die Arbeiter ausgebeutet
Das Bezirksgericht in Finnland fand klare Worte für die Praktiken des Unternehmens: Thailändische Beerensammler wurden für die Ernte 2022 systematisch über ihre zu erwartenden Einkünfte und Lebensbedingungen getäuscht. Vor Ort erwarteten sie dann Zustände, die an Zwangsarbeit grenzten.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während einer 10-wöchigen Saison erntete jeder Pflücker zwischen 2.400 und 4.000 Kilogramm Beeren. Doch am Ende blieben den meisten nur wenige hundert Euro übrig – nach Abzug von Reisekosten, Verpflegung, Unterkunft und Transport. Einige Arbeiter erhielten sogar gar keinen Lohn.
Die perfiden Methoden der Ausbeuter
Das Gericht stellte fest, dass die Aufseher der Firma regelmäßig die Pässe der Arbeiter einsammelten – eine typische Methode, um Abhängigkeit zu erzeugen. Viele Thai-Arbeiter hatten bereits vor ihrer Ankunft in Finnland Schuldenvereinbarungen unterschrieben und waren damit vollständig der Willkür der Firma ausgeliefert.
Hinzu kam: Die Arbeiter wurden nicht über ihr Recht informiert, Beeren auch unabhängig verkaufen zu können. So konnte Kiantama die Preise drücken und die Ernteerträge maximieren – auf Kosten der meist mittellosen Wanderarbeiter.
Harte Strafen und Millionen-Entschädigung
Nicht nur CEO Vernu Vasunta wurde zu 3,5 Jahren Haft verurteilt. Auch seine thailändische Mittäterin Kalyakorn Phongphit erhielt eine dreijährige Gefängnisstrafe. Das Unternehmen muss zudem über 600.000 Euro (22,5 Millionen Baht) Entschädigung an die Arbeiter zahlen – inklusive aller Gerichts- und Anwaltskosten.
Die Anwälte der Verurteilten kündigten sofort Berufung an. Doch das einstimmige Urteil könnte wegweisend sein für den Umgang mit ausbeuterischen Praktiken in der europäischen Landwirtschaft.
Finnland reformiert sein System
Der Fall hat in Finnland eine breite Debatte ausgelöst. Bereits 2024 wurden Reformen umgesetzt: Ausländische Saisonarbeiter müssen jetzt formelle Arbeitsverträge erhalten und bekommen Festgehalt statt undurchsichtiger Akkordlöhne.
Bereits 2022 hatte der Oberste Gerichtshof Finnlands einen Beerenunternehmer zu fast zwei Jahren Haft verurteilt – damals einer der ersten Menschenhandelsfälle in der Branche. Doch offenbar reichten diese Signale nicht aus, um skrupellose Geschäftemacher abzuschrecken.
Was bedeutet das für thailändische Arbeiter?
Für Tausende thailändische Saisonarbeiter ist das Urteil ein wichtiges Signal. Es zeigt: Europäische Gerichte lassen Ausbeutung nicht mehr ungestraft hinnehmen. Doch die Realität bleibt komplex: Viele Arbeiter verschulden sich für die Reise nach Europa – und werden damit erpressbar.
Experten fordern daher: Mehr Aufklärung vor der Ausreise, bessere Kontrollen vor Ort und härtere Strafen für Menschenhändler. Denn solange die Gewinnmargen hoch und die Risiken gering sind, wird Ausbeutung weiterhin stattfinden.




Die Blaubeer Mafia ist doch schon seit Jahrzehnten bekannt!
In Schweden ist das Gang und Gäbe…
Nicht nur in Finnland sind diese Sklaventreiber tätig. Egal ob Korea, Taiwan, Israel, Naher Osten sowieso, Schweden, etc. pp. Gut, dass es jetzt mal ein paar richtig erwischt hat.
Som Nam Na Thailand wäre es nicht passiert 5555
Genau dasselbe hier in Portugal…
Thais,Inder und Nepalesen arbeiten sich auf den Farmen krumm fuer einen Hungerlohn !🤮👎
Es ist ein grosses Korruptionsgeschaeft bei dem die Behoerden mitspielen !