Thai-Armee empört: ‚Weißer Phosphor KEINE Chemiewaffe!‘

Thai-Armee empört: ‚Weißer Phosphor KEINE Chemiewaffe!‘
Thai-Armee

 

Thai-Armee empört: „Kein Chemiewaffen-Einsatz“

Die Royal Thai Army (RTA) reagierte am 19. August 2025 empört auf Anschuldigungen aus Kambodscha. Major General Winthai Suvaree, Sprecher der Armee, nannte die Behauptungen von CMAC‑Direktor Heng Ratana — wonach in der Provinz Udor Meanchey 155‑mm‑Granaten mit weißem Phosphor (WP) gefunden wurden und diese von thailändischen Kräften abgefeuert worden seien — eine Verdrehung der Tatsachen. Die Armee bezeichnete die Informationen als falsch und ohne belastbare Beweise.

Die RTA betonte, dass weißer Phosphor kein Chemiewaffenstoff im Sinne der Chemiewaffenkonvention (CWC) sei und daher weder Lagerung noch Einsatz pauschal verboten seien. Laut der Stellungnahme werde WP kontrolliert eingesetzt, ausschließlich gegen militärische Ziele, und die Armee habe niemals absichtlich Zivilpersonen ins Visier genommen. Thailand weise die Anschuldigungen zurück und spricht von einer gezielten Irreführung der Öffentlichkeit.

Weißer Phosphor: Armee nennt Einsatz rechtlich zulässig

Weißer Phosphor ist aufgrund seiner Eigenschaften ein vielseitiges militärisches Mittel: Er entzündet sich an der Luft, erzeugt dichten, weißen Rauch, starke Beleuchtung und kann als Brandwaffe wirken. Militärische Anwendungen reichen von Rauchschutz und Zielmarkierung bis zur Feldbeleuchtung; gleichzeitig kann WP verheerende Verbrühungs‑ und Brandverletzungen verursachen, wenn es in bewohnten Gebieten eingesetzt wird.

Rechtlich behauptet die RTA, der Einsatz von WP sei durch internationales Recht gedeckt, da die CWC Phosphor nicht als Chemiewaffe klassifiziert. Auch das Protokoll III der Konvention über bestimmte konventionelle Waffen (CCW) verbietet ausdrücklich nur Brandwaffen, die primär dazu bestimmt sind, Menschen zu verbrennen — WP wird von einigen Staaten als primär zur Rauch‑ und Beleuchtungszwecken gehalten. Trotzdem warnen humanitäre Stimmen vor den schweren Verletzungsfolgen bei Einsatz in Städten.

Opposition und Experten fordern unabhängige Untersuchung

Die widersprüchlichen Angaben von CMAC und der thailändischen Armee machen eine unabhängige, transparente Untersuchung sachlich notwendig. Wenn zwei Seiten so grundverschiedene Darstellungen liefern — Fund von 155‑mm‑Granaten mit WP versus Bestreitung und Rechtfertigung des Einsatzes — bleibt der Wahrheitsgehalt ungeklärt. Unabhängige Prüfungen könnten Beweise sichern und die Verantwortlichkeit klären.

Außerdem würden unabhängige Untersuchungen helfen, humanitäre Risiken und mögliche Rechtsverstöße zu bewerten: WP‑Einsätze in bevölkerten Gebieten können zu schweren, langwierigen Verletzungen führen und werfen Fragen zum Schutz von Zivilpersonen gemäß den Regeln des Kriegsvölkerrechts auf. Transparenz ist jetzt entscheidend, damit Misstrauen nicht weiter eskaliert und die Öffentlichkeit verlässliche Fakten erhält.

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