Video entlarvt Kambodscha: PMN‑2‑Landminen an der Thai‑Grenze
Neue Videoaufnahmen bringen Bewegung in den Streit an der Grenze. Laut der Royal Thai Navy zeigen Clips von einem gefundenen Smartphone, wie Soldaten auf kambodschanischer Seite PMN‑2‑Antipersonenminen vorbereiten und verlegen. Die Aufnahmen passen zu Minen, die seit Juli an der Grenze entdeckt werden und zu Verletzungen thailändischer Soldaten geführt haben sollen. Beide Länder sind Vertragsstaaten des Ottawa‑Vertrags von 1997, der den Einsatz dieser Minen verbietet. Unsere Redaktion konnte die Videos nicht unabhängig verifizieren. Der Fund liefert jedoch harte Anhaltspunkte.
Die Vorwürfe wiegen schwer. Sie widersprechen offiziellen Dementis aus Phnom Penh und Aussagen der kambodschanischen Entminungsbehörden. Die Bilder zeigen nach thailändischer Darstellung präzises Hantieren mit den Geräten. Das deckt sich mit den unbenutzten PMN‑2, die thailändische Pioniere seit dem Sommer in Grenzabschnitten bergen. Wenn sich der Einsatz bestätigt, stünde Kambodscha vor einem klaren Vertragsbruch. Thailand will die Hinweise in internationalen Foren adressieren.

Royal Thai Navy findet Smartphone – Beweisclips aus Phu Makhuea
Die Spur beginnt im Gebiet Phu Makhuea an der thailändisch‑kambodschanischen Grenze. Nach Angaben der 1st Mine Clearance Unit der Royal Thai Navy Humanitarian Mine Action Unit (RTNMU) stießen Soldaten bei einer Räumung auf ein zurückgelassenes Smartphone. Fundort: Company 132, Battalion 13, Nuea Mek Base. Nach dem Laden des Geräts kamen Fotos und zwei Videos zum Vorschein. Darauf zu sehen: Männer in Uniform mit PMN‑2‑Minen in der Hand. Die Marine spricht von deutlichen Übereinstimmungen mit sichergestellten Exemplaren.
Der Ton ist auf Khmer. Laut Navy erklären die Stimmen Verfahren und Sicherheitsabläufe beim Verbringen der Minen, inklusive der Vorbereitung zur Scharfschaltung. Die Clips sind 1:08 Minuten und 8 Sekunden lang und tragen Zeitstempel. Sie zeigen ausgehobene Mulden, in denen die Objekte platziert werden. Metadaten und Ortung liegen den Behörden vor, wurden aber nicht öffentlich gemacht. Unabhängige internationale Verifizierung steht aus. Für Bangkok ist der Fund dennoch bedeutsam.
TMAC bestätigt: Neue PMN‑2, Zünder intakt – Ottawa‑Vertrag verletzt
Das Thailand Mine Action Centre (TMAC) meldet, die entlang der Grenze geborgenen PMN‑2 seien neu und einsatzbereit gewesen. Spezialisten fanden laut TMAC intakte Schlagbolzen, Federn und Innenkomponenten. Teilweise war die Sicherung entfernt. Das widerspricht kambodschanischen Aussagen, wonach alte Altlasten verantwortlich seien. TMAC dokumentierte zudem zwei Kategorien: unbenutzte Minen mit Sicherungsstift und demontierte Minen, die sich schnell aktivieren lassen. Beides wäre mit dem Ottawa‑Vertrag nicht vereinbar.
Die thailändischen Infanterie‑Teams übergaben die Funde an TMAC. Fachkräfte entfernten Zünder und Verstärkerladungen, um das Risiko zu senken. Die Räumung erfolgte nach internationalen Standards für humanitäre Minenräumung, so die Behörde. Sollte sich die Herkunft der Minen als kambodschanisch bestätigen, läge ein schwerer Verstoß gegen die Ächtung von Antipersonenminen vor. TMAC hält die Indizienlage für stark. Eine unabhängige, grenzüberschreitende Untersuchung wäre aus Sicht von Experten sinnvoll.
CMAA dementiert – doch Tonspur auf Khmer erklärt das Minenlegen
Die Cambodia Mine Clearance and Assistance Agency (CMAA) weist alle Vorwürfe zurück. Die Behörde spricht von politisch motivierten Anschuldigungen. Man halte Landminen für „Feinde“ und nicht für Mittel, um Zivilisten zu gefährden, heißt es. Kambodscha bleibt bei seiner Linie: Es gebe genug Altlasten im eigenen Territorium. Neue Einsätze an der Grenze bestreite man. Die CMAA fordert Belege und unabhängige Überprüfung der thailändischen Funde.
Die Clips liefern nach thailändischer Lesart genau diese Belege. Die Tonspur auf Khmer beschreibt Schritte des Verlegens. Zeitstempel stützen die Einordnung, dass die Aufnahmen am Grenzabschnitt entstanden. Trotzdem gilt: Digitale Beweise brauchen forensische Prüfung. Weder die thailändische Seite noch internationale Partner haben öffentlich eine vollständige Verifizierung vorgelegt. Inhalt und Bildqualität passen jedoch zu den PMN‑2, die thailändische Räumteams seither sichern.

Bangkok erhöht Druck: Diplomatische Offensive gegen Phnom Penh
Die thailändische Marine sieht in den Funden Munition für künftige Briefings zum Ottawa‑Vertrag. Bangkok verweist darauf, dass der Einsatz, die Lagerung und die Weitergabe von Antipersonenminen verboten sind. Gefordert sind Aufklärung, Kooperation und Unterstützung für Betroffene. Die Hinweise aus Phu Makhuea sollen in Berichte an internationale Partner einfließen. Ziel ist es, Verantwortlichkeiten zu klären und das Minenrisiko für Soldaten und Anwohner zu senken.
Diplomatisch baut Thailand Druck auf. Laut Marinekreisen stärken die Beweisclips die Position gegenüber Phnom Penh. Erwartet werden Nachfragen von Vertragsstaaten und Fachgremien der Minen‑Ächtung. Für beide Länder steht viel auf dem Spiel: Glaubwürdigkeit, Grenzsicherheit und der Schutz von Zivilisten. Eine unabhängige Untersuchung durch neutrale Experten – etwa unter Einbindung der UN oder des Internationalen Minenverbotsnetzwerks (ICBL) – könnte Transparenz schaffen und Vertrauen wiederherstellen.




Wer heute noch, in KI-Zeiten, Fotos und Videos einfach so glaubt, der ist selber schuld. Das nicht jeder Soldat zwangsläufig über etwas Hirn verfügen muss weiß ich schon auch. Aber mit seinem Mobile zu filmen wie Kambodschaner auf thailändischen Grund und Boden Minen verlegen, dann sein Mobile mit den belastenden Aufnahmen verliert und das auch noch rein zufällig von der thailändischen Armee gefunden wird erscheint mir dann doch ziemlich suspekt.