Thai Marineoffizier verweigert Hilfe nach Unfall mit Teenager in Bangkok

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Khoasod

Offizier rast Teenager um – und lässt Familie zahlen?

Ein schwerer Verkehrsunfall sorgt derzeit in Bangkok für große öffentliche Empörung. Ein Marineoffizier der thailändischen Marine im Rang eines Lieutenant Commander steht im Zentrum der Kritik, nachdem er einen 15-jährigen Jungen beim Ausfahren aus einem Militärgelände mit seinem Pickup erfasst haben soll. Der Junge, nur als Herr Nai bekannt, war am späten Abend auf der Itsaraphap Road unterwegs, als das Unglück geschah.

Der Zusammenstoß hatte dramatische Folgen: Der Teenager erlitt ein gebrochenes Bein, schwere innere Verletzungen an Niere und Milz sowie einen Darmdurchbruch. Aktuell wird er im Phra Pinklao Hospital notfallmedizinisch versorgt. Nach Angaben der Polizei von Bangkok Noi war der Junge auf der vorrangigen Fahrspur unterwegs – die Schuldfrage sieht die Polizei eindeutig beim Offizier. Besonders brisant: Die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung (Por Ror Bor) des Fahrzeuges war abgelaufen. Auch die eigentlich umfassende Erstversicherung ist deswegen im Schadensfall unwirksam.

Militär-Rang gegen Gerechtigkeit: Wer hilft dem verletzten Jungen?

Die Verantwortung des Offiziers steht für Herrn Noy, den Vater des Opfers, klar fest. „Vor fünf Tagen kam der Offizier zu uns ins Krankenhaus – allerdings brachte er nur einen Geschenkkorb mit“, schildert Noy im Gespräch mit lokalen Medien. Doch statt Unterstützung beim Begleichen der hohen Behandlungskosten in Höhe mehrerer Hunderttausende Baht, empfahl der Offizier der Familie lediglich, das staatliche 30-Baht-Gesundheitssystem zu nutzen. Für Noy ein Schlag ins Gesicht: „Ich spüre keinen guten Willen. Es fehlt jede echte Hilfe.“

Die Familie sorgt sich, dass der Fall aufgrund der militärischen Stellung des Unfallverursachers folgenlos bleibt. Bisher gibt es keine verbindliche Zusage zur Übernahme der medizinischen Ausgaben oder andere Formen der Unterstützung. Öffentlich mahnt Noy mehr Verantwortungsbewusstsein an – und fordert klar: Sein Sohn hat Anspruch auf Gerechtigkeit und die bestmögliche Versorgung.

Unfallopfer bangt: Wird das Armeemitglied zur Rechenschaft gezogen?

Obwohl die Polizei den Unfall aufgenommen und dem Marineoffizier die Alleinschuld am Geschehen zuweist, rät sie der Familie aktuell zu Geduld. Erst nach der Genesung des Jungen solle die Familie weitere rechtliche Schritte prüfen. Doch genau hier wächst die Sorge, dass das Verfahren verzögert und der Offizier durch seinen Status geschützt werden könnte.

Für die Familie des Opfers ist der Ausgang offen. Sie setzen auf öffentliche Aufmerksamkeit und hoffen, dass eine neutrale und gerechte Aufarbeitung möglich bleibt. Das Schicksal von Herrn Nai bewegt viele Menschen in Thailand. Es stellt grundlegende Fragen: Wie weit reicht der Schutzstatus für Militärangehörige – und wer übernimmt Verantwortung, wenn ein Kind durch einen Verkehrsdelikt schwer verletzt wird?

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