IBARAKI – Die japanische Polizei hat einen spektakulären Fall aufgeklärt. Ein 31-jähriger thailändischer Staatsangehöriger gestand, 248 Mal Kupferdraht von Solarfarmen gestohlen zu haben. Der Gesamtschaden liegt bei umgerechnet 65 Millionen Baht.
Drei Jahre lang systematische Diebstähle
Der bislang namentlich nicht bekannte Mann ist arbeitslos und lebte in Bando City in der Präfektur Ibaraki. Er war Teil einer Gruppe von Thailändern, die zwischen Mai 2022 und März 2025 aktiv war.
Ihr Ziel waren abgelegene Solarfarmen in den Präfekturen Ibaraki und Chiba. Mit Karten-Apps suchten sie die Standorte gezielt aus.
In der Nacht oder in den frühen Morgenstunden brachen sie ein und schnitten mit Spezialwerkzeug die wertvollen Kupferkabel aus den Anlagen.
Schaden in Millionenhöhe für erneuerbare Energien
Die Bilanz der Diebstahlserie ist atemberaubend. Insgesamt 248 einzelne Tatorte zählt die Polizei auf.
Der materielle Schaden für die Betreiber der Solaranlagen beläuft sich auf rund 310 Millionen Yen. In thailändischer Währung sind das etwa 65 Millionen Baht.
Nicht eingerechnet sind die Kosten für Stillstand und Reparatur der wichtigen Öko-Energieanlagen, die die Stromversorgung sichern sollen.
Geständnis nach intensiver Ermittlung
Am 5. Dezember 2025 nahm die Polizei in Ibaraki den Mann fest. Nach intensiven Vernehmungen legte er ein umfassendes Geständnis ab.
Er räumte ein, für alle 248 Diebstähle verantwortlich zu sein. Die Polizei erklärte, damit ihre Ermittlungen in diesem Komplex erfolgreich abgeschlossen zu haben.
Der Mann handelte nicht allein, sondern als Teil einer Gruppe. Die Ermittlungen gegen weitere mutmaßliche Komplizen laufen jedoch noch.
Geld für Lebensunterhalt und Drogen
Das Motiv war simpel: schnelles Geld. Der gestohlene Kupferdraht wurde an Schrotthändler verkauft.
Der Erlös diente nach Polizeiangaben nicht nur zum Lebensunterhalt des arbeitslosen Mannes. Ein Teil des Geldes wurde auch für den Kauf illegaler Drogen verwendet.
Die Täter nutzten die schwache Sicherung abgelegener Industrieanlagen schamlos aus und hinterließen einen millionenschweren Schaden.
Was der Fall für Thailand bedeutet
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf thailändische Staatsbürger, die im Ausland straffällig werden. Solche Vorfälle können das Ansehen Thailands im Gastland beschädigen.
Die thailändische Botschaft in Tokyo wurde vermutlich über die Festnahme informiert, um konsularischen Beistand zu leisten.
Für den Mann droht nun ein langer Gerichtsprozess in Japan mit einer hohen Gefängnisstrafe. Sein gestohlenes Kupfer hat ihn teuer zu stehen gebracht.
🗣 Wie konnte das so lange gutgehen?
248 Taten. Mehrere Präfekturen. Schäden in Millionenhöhe – und jahrelang niemand bemerkt, was in den Solarparks geschah.
War es fehlende Kontrolle? Perfekte Planung? Oder schlicht Fahrlässigkeit der Betreiber?
💬 Was glaubst du: Hätte Japan die Serie früher stoppen müssen? Schreib’s unten rein.