Thailands Armee hält Stellung:
Keine Öffnung der Grenzen zu Kambodscha
Bangkok – Die thailändische Armee beharrt auf ihrer Position im anhaltenden Grenzkonflikt mit Kambodscha. Die Grenzübergänge bleiben geschlossen, während thailändische Truppen weiterhin elf strategische Punkte entlang der umstrittenen Grenze kontrollieren.
Militärische Präsenz an neuralgischen Punkten
Unter dem Kommando von Generalleutnant Boonsin Padklang halten thailändische Einheiten ihre Stellungen an wichtigen Orten, die während der jüngsten Gefechte vom 24. bis 28. Juli eingenommen wurden. Dazu zählen der Phu Makua Berg, der alte Tempel Ta Muen Thom und das Preah Vihear Gebiet. „Unsere Soldaten bleiben an ihren Positionen, um die territoriale Souveränität Thailands zu schützen“, erklärte Boonsin in einer Pressekonferenz.
Die Armee setzt bei ihren Patrouillen verstärkt schwere Fahrzeuge ein, um die Sicherheit der Truppen zu gewährleisten. Diese Maßnahmen folgen auf mehrere Zwischenfälle mit Landminen, bei denen thailändische Soldaten verletzt wurden. Der Konflikt hat bereits diplomatische Kreise erreicht – Thailand reichte bei den Vereinten Nationen offizielle Protestnoten ein, in denen es Kambodscha beschuldigt, gegen das Ottawa-Abkommen zum Verbot von Antipersonenminen verstoßen zu haben.
Diplomatische Bemühungen ohne Durchbruch
Auf dem Verhandlungstisch in Kuala Lumpur zeichnet sich bisher keine Lösung ab. Während Thailand bei einem Treffen des Regional Border Committee (RBC) das Thema Landminen und die Bekämpfung von Online-Betrugsoperationen aus Kambodscha ansprechen will, zeigt die kambodschanische Seite wenig Kooperationsbereitschaft. „Diese Forderungen sind nicht verhandelbar“, hieß es aus Phnom Penh.
Lt Gen Boonsin kündigte an, dass thailändische Vertreter bereits Vorbereitungsgespräche mit ihren kambodschanischen Kollegen führen, um die RBC-Verhandlungen später im Monat vorzubereiten. Experten bezweifeln jedoch, dass angesichts der verhärteten Fronten bald eine Einigung erzielt werden kann.
Abschied eines umstrittenen Kommandeurs
Die aktuelle Krise markiert das Karriereende von Boonsin Padklang, der Ende September in den Ruhestand gehen wird. Sein kompromissloser Führungsstil während des Grenzkonflikts hat ihm sowohl Bewunderung als auch Kritik eingebracht. „Er hinterlässt eine Armee, die weiß, wie man Grenzen verteidigt“, kommentierte ein Militärexperte.
Trotz Forderungen nach einer Verlängerung seiner Amtszeit will Boonsin wie geplant abtreten. Sein Nachfolger steht bereits in den Startlöchern und soll die bisherige Linie fortsetzen. Die Frage bleibt, ob eine neue Führung frischen Wind in die festgefahrenen Verhandlungen bringen kann.
Die Situation an der Grenze bleibt angespannt
• Geschlossene Grenzübergänge beeinträchtigen Handel und Tourismus
• Landminen stellen weiterhin eine Gefahr für Soldaten und Zivilisten dar
• Die diplomatische Blockade zwischen beiden Ländern persistiert
Während die thailändische Armee ihre Präsenz aufrechterhält, wächst der wirtschaftliche Druck auf beide Seiten. Lokale Händler beklagen bereits massive Einbußen, und die Tourismusindustrie bangt um die kommende Hochsaison.
Ohne substantielle Zugeständnisse beider Parteien wird dieser Grenzkonflikt noch lange kein Ende finden. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit wachsender Besorgnis.



