Thailand baut Barriere gegen Kambodscha

Thailand baut Barriere gegen Kambodscha
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Thailand baut 16-Kilometer-Grenzzaun zu Kambodscha 

Sicherheitsmaßnahme soll illegale Übergriffe und Grenzkonflikte eindämmen 

Bangkok – In einer entscheidenden Sitzung hat das Ad-Hoc-Zentrum für die Thailand-Kambodscha-Grenzsituation (AHC) den Bau eines 16 Kilometer langen Grenzzauns entlang der umstrittenen Grenzlinie genehmigt. Der Zaun wird zwischen Baan Nong Chan und Baan Nong Ya Kaew in der Provinz Sa Kaeo errichtet und soll die Sicherheit der Grenzbewohner gewährleisten.

Konteradmiral Surasant Kongsiri, Sprecher des Zentrums, bestätigte, dass der Gouverneur von Sa Kaeo den Plan während einer Sitzung am Mittwoch vorgelegt habe. „Der Zaun dient der Verbesserung der Grenzsicherheit und dem Schutz unserer Bürger“, so Surasant. Hintergrund sind vermehrte Berichte über kambodschanische Bürger, die in thailändische Waldgebiete eindringen.

Brennpunkt Ban Nong Chan: 
Historisches Konfliktgebiet

Das Gebiet um Ban Nong Chan ist in den letzten Wochen zum Brennpunkt geworden. Thailändische Dorfbewohner und kambodschanische Siedler lieferten sich hitzige Auseinandersetzungen, nachdem das thailändische Militär das Dorf mit Stacheldraht umzäunte. Thailand beharrt darauf, dass das Land in den 1970er Jahren als Flüchtlingslager für kambodschanische Kriegsflüchtlinge angelegt wurde – deren Nachkommen das Gebiet bis heute besetzt halten.

Der neue Zaun wird zwischen dem 50. und 51. Grenzstein verlaufen. Das Zentrum plant zudem, die Landrechte in der Region zu überprüfen. Gegen kambodschanische Staatsbürger, die illegal in Waldgebiete eindringen, werden voraussichtlich Anklagen nach dem Forstgesetz erhoben.

Internationale Beobachter und diplomatische Gespräche

Die Sitzung befasste sich auch mit dem Besuch eines ASEAN-Militärbeobachterteams beim Grenzschutzkommando in Chanthaburi und Trat am Dienstag. Die gesammelten Informationen sollen zu einer fairen Einschätzung der Situation durch das Interim Observer Team führen.

Vom 7. bis 10. September findet zudem ein Treffen des Allgemeinen Grenzausschusses (GBC) in Koh Kong, einer Inselprovinz Kambodschas, statt. Eine Pressekonferenz wird auf thailändischem Festland in Trat abgehalten.

Verteidigungsminister: 
Politische Veränderungen für Grenzsicherheit

Amtierender Verteidigungsminister General Nattaphon Narkphanit betonte, dass potenzielle politische Veränderungen in Thailand – einschließlich einer möglichen Auflösung des Parlaments – keine Auswirkungen auf die Grenzsituation haben werden. „Das Gesetz über die Organisation des Verteidigungsministeriums gibt dem Oberbefehlshaber und seinen Untergebenen die Autorität, die Situation zu managen.“

Auf die Frage, ob Kambodscha versuchen könnte, die politische Unsicherheit in Thailand auszunutzen, entgegnete General Nattaphon: „Die Lage bleibt ruhig, unsere Grenztruppen sind bereit.“

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