Thailand Immigration: Neuer Pass verzögert Verlängerung

Thailand Immigration: Neuer Pass verzögert Verlängerung
Illustration via OpenAI (2025).

Thailand Visum: Jahresverlängerung direkt im neuen Pass

Thailand zieht Jahr für Jahr Hunderttausende Ausländer an, die nicht nur als Touristen kommen, sondern ihren Lebensmittelpunkt ins Königreich verlegen möchten. Rentner, die ihre goldenen Jahre unter Palmen verbringen, Ehepartner thailändischer Staatsbürger und digitale Nomaden prägen zunehmend das Bild vieler Provinzen. Doch mit dem Langzeitaufenthalt gehen auch administrative Herausforderungen einher, die selbst erfahrene Expats manchmal vor Rätsel stellen.

Eine dieser Situationen ergibt sich, wenn der Reisepass abläuft oder die Seiten vollgestempelt sind und ein neues Dokument beantragt werden muss. Genau in diesem Moment stellen sich viele die Frage: Was passiert mit meiner bestehenden Aufenthaltsgenehmigung? Muss ich erst alle Stempel übertragen lassen, bevor ich eine neue Jahresverlängerung beantragen kann? Oder geht die Verlängerung direkt im frischen Reisepass? Diese scheinbar einfache Frage hat weitreichende Konsequenzen für die Planung und kann über zusätzliche Behördengänge oder reibungslose Abläufe entscheiden.

Die rechtliche Ausgangslage verstehen

Die thailändische Einwanderungsbehörde hat klare Regelungen für den Umgang mit Visa und Aufenthaltsgenehmigungen etabliert. Grundsätzlich sind alle Stempel und Genehmigungen fest an das Dokument gebunden, in dem sie ausgestellt wurden. Das bedeutet: Ein Visum oder eine Aufenthaltsgenehmigung im alten Pass verliert nicht automatisch ihre Gültigkeit, wenn ein neuer Reisepass ausgestellt wird. Die Behörden erkennen die Kombination aus altem und neuem Pass als gültiges Reisedokument an.

Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen verschiedenen Visa-Kategorien. Während bei einigen Visa-Typen wie dem Elite Visa oder dem Long-Term Resident Visa spezielle Übertragungsprozeduren vorgeschrieben sind, gestaltet sich die Situation bei den üblichen Jahresverlängerungen deutlich flexibler. Die Verlängerung einer Aufenthaltsgenehmigung ist rechtlich gesehen ein neuer Antrag und keine bloße Fortschreibung bestehender Stempel.

Der praktische Unterschied zwischen Transfer und Verlängerung

Hier liegt der Kern der Verwirrung vieler Ausländer. Ein Transfer von Visa-Stempeln ist ein eigenständiger Verwaltungsakt, bei dem die bestehenden Eintragungen vom alten in den neuen Pass übertragen werden. Dieser Prozess ist in der Regel kostenlos und nimmt etwa fünfzehn bis dreißig Minuten in Anspruch. Dabei werden sowohl das aktuelle Visum als auch die Aufenthaltsgenehmigung und gegebenenfalls ein Wiedereintrittsvisum in das neue Dokument gestempelt.

Eine Jahresverlängerung hingegen ist ein Neuantrag auf Fortsetzung des Aufenthalts. Hierbei werden alle erforderlichen Dokumente neu geprüft, finanzielle Nachweise kontrolliert und eine neue Aufenthaltsgenehmigung für weitere zwölf Monate erteilt. Die Gebühr beträgt je nach Visa-Kategorie zwischen 1.900 und 10.000 Baht. Der entscheidende Punkt: Bei diesem Neuantrag kann die Behörde theoretisch frei wählen, in welches Dokument sie den neuen Stempel setzt.

Was die Praxis an den Immigrationsbüros zeigt

Die Erfahrungsberichte von Ausländern, die diesen Prozess durchlaufen haben, zeichnen ein erstaunlich einheitliches Bild. Wer mit einem neuen Pass zur Verlängerung seiner Jahresgenehmigung erscheint und sowohl den alten als auch den neuen Reisepass vorlegt, erhält in den allermeisten Fällen die neue Verlängerung direkt in den neuen Pass gestempelt. Ein vorheriger Transfer der alten Stempel ist dafür nicht erforderlich.

Diese Praxis hat sich an verschiedenen Immigrationsbüros im ganzen Land etabliert. Ob in Bangkok am großen Chaengwattana-Büro, in Chiang Mai, Phuket oder kleineren Provinzstädten – die Beamten handhaben die Situation pragmatisch. Sie prüfen die Gültigkeit der bestehenden Aufenthaltsgenehmigung im alten Pass, kontrollieren die neuen Dokumente und stellen die Verlängerung direkt im neuen Reisepass aus.

Wichtige Voraussetzungen für den direkten Weg

Damit dieser reibungslose Ablauf funktioniert, müssen allerdings bestimmte Bedingungen erfüllt sein. An erster Stelle steht die Vorlage beider Reisepässe. Der alte Pass muss die aktuelle, gültige Aufenthaltsgenehmigung enthalten und darf nicht bereits abgelaufen sein. Der neue Pass sollte idealerweise noch mindestens sechs Monate Gültigkeit aufweisen, besser mehr. Bei einigen Visa-Kategorien wie dem Long-Term Resident Visa sind sogar zwölf Monate Mindestgültigkeit vorgeschrieben.

Darüber hinaus benötigen Antragsteller alle üblichen Dokumente für eine Jahresverlängerung. Bei einem Rentnervisum gehören dazu Nachweise über ausreichende finanzielle Mittel, entweder durch eine monatliche Rente von mindestens 65.000 Baht oder ein Bankguthaben von 800.000 Baht auf einem thailändischen Konto. Bei Ehevisa werden Heiratsurkunden, Fotos des Paares und ebenfalls finanzielle Nachweise verlangt. Arbeitsvisa erfordern einen gültigen Arbeitsvertrag und eine Arbeitsgenehmigung.

Kopien und Formulare richtig vorbereiten

Die Vorbereitung der Unterlagen entscheidet oft über die Wartezeit am Immigrationsbüro. Neben den beiden Originalpässen sollten vollständige Kopien beider Dokumente vorliegen. Vom alten Pass sind besonders die Seiten mit dem Foto, dem aktuellen Visum, dem letzten Einreisestempel und der bestehenden Aufenthaltsgenehmigung wichtig. Vom neuen Pass genügt meist eine Kopie der Seite mit den persönlichen Daten und dem Foto.

Das Antragsformular TM.7 bildet die Grundlage für jede Verlängerung. Es kann vor Ort ausgefüllt oder von der Website der Einwanderungsbehörde heruntergeladen und zu Hause vorbereitet werden. Zwei aktuelle Passfotos im Format vier mal sechs Zentimeter sollten nicht älter als sechs Monate sein. Ein weißer Hintergrund ist vorgeschrieben, Brillen und Kopfbedeckungen sind nicht erlaubt.

Die Rolle der TM.30 Meldung

Ein häufig übersehener, aber kritischer Aspekt ist die TM.30 Meldung. Dieses Formular bestätigt, dass der Hausbesitzer oder Vermieter die Anwesenheit des Ausländers bei der Einwanderungsbehörde gemeldet hat. Ohne eine aktuelle TM.30 Bestätigung lehnen viele Immigrationsbüros den Verlängerungsantrag grundsätzlich ab. Die Meldung muss immer dann erneuert werden, wenn der Ausländer aus dem Ausland zurückkehrt oder seinen Wohnsitz innerhalb Thailands wechselt.

Hotels und Pensionen erledigen diese Meldung automatisch, Privatvermieter sind gesetzlich dazu verpflichtet, tun es aber nicht immer. Wer zur Verlängerung erscheint, sollte eine Kopie der jüngsten TM.30 Meldung dabeihaben. Einige Immigrationsbüros akzeptieren auch elektronisch eingereichte TM.30 Meldungen, die über das Online-Portal der Behörde nachvollziehbar sind.

Zeitplanung und strategische Überlegungen

Die Frage, wann man einen neuen Pass beantragen sollte, ist für Langzeitausländer in Thailand strategisch relevant. Wer noch mehrere Monate bis zur nächsten Verlängerung Zeit hat und nur einen neuen Pass benötigt, weil der alte voll ist, sollte eine bewusste Entscheidung treffen. Manche bevorzugen es, den Transfer sofort durchführen zu lassen, um alle Stempel beisammen zu haben. Das gibt ihnen Sicherheit und vermeidet Verwirrung bei künftigen Kontrollen.

Andere warten lieber bis kurz vor der Verlängerung. Diese Strategie spart einen Behördengang, denn die Verlängerung erfolgt dann direkt im neuen Pass. Allerdings birgt sie ein kleines Risiko: Sollte der neue Pass aus irgendeinem Grund verzögert eintreffen oder verloren gehen, könnte die Zeit bis zur Verlängerung knapp werden. Ein Puffer von mindestens einem Monat ist daher empfehlenswert.

Besonderheiten bei Wiedereintritts-Visa

Eine zusätzliche Komplikation ergibt sich bei Ausländern, die ein Wiedereintritts-Visum besitzen. Dieses erlaubt es, Thailand vorübergehend zu verlassen und zurückzukehren, ohne dass die Aufenthaltsgenehmigung verfällt. Wiedereintritts-Visa können als Einzel- oder Mehrfachvisum ausgestellt werden und sind ebenfalls an den Reisepass gebunden, in dem sie erteilt wurden.

Bei einem Passwechsel muss das Wiedereintritts-Visum grundsätzlich übertragen werden, wenn es weiterhin genutzt werden soll. Diese Übertragung kann allerdings nicht bei jedem Immigrationsbüro erfolgen. Wurde das Wiedereintritts-Visum am Flughafen ausgestellt, muss die Übertragung auch dort vorgenommen werden. Bei einem Visum vom Chaengwattana-Büro in Bangkok erfolgt die Übertragung ebenfalls dort. Ein direktes Ausstellen eines neuen Wiedereintritts-Visums in Verbindung mit der Jahresverlängerung ist nicht automatisch möglich und muss separat beantragt werden.

Unterschiede zwischen verschiedenen Visa-Kategorien

Während die beschriebene Praxis für die gängigsten Jahresverlängerungen gilt, sehen andere Visa-Kategorien spezielle Regelungen vor. Das Elite Visa, ein Premium-Langzeitvisum für betuchte Ausländer, muss beispielsweise über die Thailand Privilege Agentur übertragen werden. Der Visa-Aufkleber selbst kann nicht übertragen werden, stattdessen wird ein neuer Aufkleber im neuen Pass angebracht. Dies erfolgt entweder bei der Einreise am Flughafen oder im Bangkok-Büro der Thailand Privilege Gesellschaft.

Das Long-Term Resident Visa folgt einem ähnlichen Muster. Auch hier ist eine Übertragung über das Thailand Investment and Expat Services Center im One Bangkok Building erforderlich. Die Gültigkeit der Aufenthaltsgenehmigung ist strikt an die Gültigkeit des Passes gekoppelt. Läuft der Pass ab, muss vor Ablauf der Aufenthaltsgenehmigung eine Übertragung erfolgen, sonst verliert sie ihre Wirkung.

Was bei verlorenen oder gestohlenen Pässen gilt

Eine Sondersituation ergibt sich bei verlorenen oder gestohlenen Reisepässen. In diesem Fall muss der Verlust zunächst bei der nächsten Polizeistation angezeigt werden. Der Polizeibericht ist essentiell für alle weiteren Schritte. Mit diesem Bericht und dem von der eigenen Botschaft ausgestellten Ersatzpass kann die Einwanderungsbehörde dann neue Einreise- und Aufenthaltsstempel ausstellen.

Die Gebühren für diese Neuausstellung variieren je nach Immigrationsbüro und konkreter Situation. In den meisten Fällen werden keine zusätzlichen Kosten erhoben, manche Büros verlangen jedoch eine Bearbeitungsgebühr. Der gesamte Prozess kann einige Stunden in Anspruch nehmen, da die Beamten die Angaben überprüfen und mit ihren Unterlagen abgleichen müssen.

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

Ein verbreiteter Fehler ist es, ohne beide Pässe zur Verlängerung zu erscheinen. Manche Ausländer denken, sie könnten einfach den neuen Pass vorlegen und die Behörde würde die alte Genehmigung in ihrem System finden. Das funktioniert nicht. Die Vorlage des alten Passes ist zwingend erforderlich, auch wenn dieser bereits als ungültig markiert wurde.

Ein weiterer Stolperstein ist das Timing. Wer die Verlängerung auf den letzten Tag verschiebt und dann feststellt, dass Dokumente fehlen oder die TM.30 Meldung nicht aktuell ist, gerät schnell in Zeitdruck. Ein Overstay, also das Überziehen der Aufenthaltsgenehmigung, kostet 500 Baht pro Tag und kann bei längerer Dauer zu Einreiseverboten führen. Die Behörden empfehlen, die Verlängerung mindestens eine Woche vor Ablauf der aktuellen Genehmigung zu beantragen.

Regionale Unterschiede in der Handhabung

Obwohl die grundsätzlichen Regelungen landesweit gelten, zeigen sich in der Praxis durchaus Unterschiede zwischen verschiedenen Immigrationsbüros. Das große Büro in Bangkok am Chaengwattana Government Complex bearbeitet täglich hunderte Anträge und folgt strengen Standardprozeduren. Die Beamten dort sind mit nahezu jeder erdenklichen Konstellation vertraut und können meist schnell entscheiden.

Kleinere Büros in ländlichen Provinzen arbeiten oft flexibler, haben aber manchmal weniger Erfahrung mit ungewöhnlichen Fällen. Ein Passwechsel kurz vor der Verlängerung mag dort seltener vorkommen, was zu längeren Bearbeitungszeiten führen kann, während die Beamten Rücksprache mit Vorgesetzten halten. Andererseits berichten viele Ausländer von besonders freundlicher und hilfsbereiter Behandlung in kleineren Büros.

Die Bedeutung korrekter Adressangaben

Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Konsistenz der angegebenen Adressen. Im Verlängerungsantrag muss die aktuelle Wohnadresse in Thailand angegeben werden. Diese sollte exakt mit der Adresse auf der TM.30 Meldung übereinstimmen. Abweichungen, selbst bei Kleinigkeiten wie der Schreibweise von Straßennamen oder Hausnummern, können zu Rückfragen oder Ablehnungen führen.

Wer mehrere Wohnsitze in Thailand hat, etwa eine gemietete Wohnung und gelegentliche Hotelaufenthalte, sollte eine primäre Adresse festlegen und konsequent verwenden. Bei einem Umzug innerhalb Thailands muss die TM.30 Meldung innerhalb von 24 Stunden am neuen Wohnort erfolgen. Geschieht dies nicht, kann bei der nächsten Verlängerung ein Problem entstehen.

Finanzielle Nachweise und ihre Vorbereitung

Je nach Visa-Kategorie bilden finanzielle Nachweise einen zentralen Bestandteil der Verlängerungsanforderungen. Beim Rentnervisum haben Antragsteller die Wahl zwischen einem Bankguthaben von 800.000 Baht oder einer nachgewiesenen monatlichen Rente von mindestens 65.000 Baht. Viele entscheiden sich für die Bankguthaben-Variante, da sie als einfacher nachzuweisen gilt.

Allerdings gelten strenge Regeln für dieses Guthaben. Es muss mindestens zwei Monate vor der Verlängerung auf dem Konto sein und darf erst drei Monate nach der Verlängerung wieder teilweise abgehoben werden. Dabei muss das verbleibende Guthaben mindestens 400.000 Baht betragen. Vor der nächsten Verlängerung muss es dann wieder auf 800.000 Baht aufgestockt werden. Diese Zyklen müssen über Kontoauszüge lückenlos nachweisbar sein.

Krankenversicherung und ihre zunehmende Bedeutung

Für bestimmte Visa-Kategorien wie das Non-Immigrant O-A Visum ist der Nachweis einer Krankenversicherung mittlerweile Pflicht. Die Versicherung muss von einem in Thailand zugelassenen Versicherer stammen und eine Mindestdeckung von 100.000 USD (ca. 3.000.000 THB) pro Versicherungsjahr aufweisen. Zugelassene Versicherer sind auf der Website der Thai General Insurance Association (TGIA)1 gelistet, darunter zum Beispiel Bangkok Insurance, Dhipaya Insurance, AXA, Pacific Cross Health Insurance, Thai Health Insurance und weitere registrierte Anbieter.

Diese Regelung gilt bisher nicht für alle Visa-Kategorien, könnte aber in Zukunft ausgeweitet werden. Ausländer, die bereits mit einem Non-Immigrant O Visum eingereist sind und ihre Verlängerung in Thailand beantragen, sind derzeit von der Versicherungspflicht ausgenommen. Dennoch empfehlen Experten allen Langzeitausländern den Abschluss einer umfassenden Krankenversicherung, da medizinische Behandlungen in Thailand teuer sein können.

Digitalisierung und zukünftige Entwicklungen

Die thailändische Einwanderungsbehörde arbeitet kontinuierlich an der Digitalisierung ihrer Prozesse. Die Thailand Digital Arrival Card hat seit Mai 2025 die bisherige Papierversion TM.6 weitgehend ersetzt. Online-Systeme für die TM.30 Meldung und Terminvereinbarungen werden ausgebaut. Langfristig könnte dies auch Auswirkungen auf Visa-Verlängerungen haben.

Ein Electronic Travel Authorization System befindet sich in der Testphase und soll nach der vollständigen Einführung die Vorabgenehmigung für visumfreie Einreisen digitalisieren. Ob ähnliche Systeme künftig auch für Jahresverlängerungen zum Einsatz kommen, ist noch offen. Die bisherigen Schritte deuten jedoch darauf hin, dass Thailand seine Einwanderungsprozesse modernisieren und effizienter gestalten möchte.

Rechte und Pflichten während des Aufenthalts

Mit einer Jahresverlängerung gehen nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten einher. Die 90-Tage-Meldepflicht ist vielen Ausländern bekannt, wird aber manchmal vergessen. Alle neunzig Tage muss der aktuelle Aufenthaltsort bei der Einwanderungsbehörde gemeldet werden. Dies kann persönlich, per Post oder online erfolgen. Versäumnisse werden mit einer Geldstrafe von 2.000 Baht geahndet.

Bei einem Passwechsel ändert sich an dieser Meldepflicht nichts. Die nächste Meldung erfolgt wie gewohnt 90 Tage nach der letzten Einreise oder Meldung. Allerdings sollte bei der persönlichen Meldung am Immigrationsbüro der neue Pass vorgelegt werden, damit die Behörde ihre Unterlagen aktualisieren kann. Einige Büros notieren die neue Passnummer automatisch, andere verlangen eine explizite Information.

Erfahrungsberichte aus der Praxis

Die Erfahrungen von Ausländern, die den Prozess bereits durchlaufen haben, liefern wertvolle Einblicke in die Realität vor Ort. Ein australischer Rentner berichtete, er habe am Chaengwattana-Büro etwa zwei Stunden Wartezeit gehabt, bis er an der Reihe war. Die eigentliche Bearbeitung seiner Verlängerung im neuen Pass dauerte dann keine fünfzehn Minuten. Die Beamtin prüfte beide Pässe, kontrollierte seine Bankdokumente und stellte die neue Jahresgenehmigung direkt im neuen Pass aus.

Ein deutscher Ehepartner einer Thailänderin machte ähnliche Erfahrungen in Chiang Mai. Auch er legte beide Pässe vor und erhielt seine Verlängerung ohne Probleme im neuen Dokument. Lediglich bei britischen Pässen gab es in manchen Fällen längere Wartezeiten, da die Behörden diese besonders gründlich auf Fälschungen prüfen. Neue britische Pässe enthalten komplexe Sicherheitsmerkmale, mit denen nicht alle Beamten gleichermaßen vertraut sind.

Unterstützung durch Visa-Agenturen

Wer sich den Gang zur Einwanderungsbehörde nicht selbst zutraut oder keine Zeit dafür hat, kann auf kommerzielle Visa-Agenturen zurückgreifen. Diese bieten Komplettservices an, von der Dokumentenvorbereitung über die Antragseinreichung bis zur Abholung des Passes mit der neuen Genehmigung. Die Kosten liegen je nach Agentur und Visa-Typ zwischen 5.000 und 15.000 Baht zusätzlich zu den offiziellen Gebühren.

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Seriöse Agenturen arbeiten eng mit den Immigrationsbüros zusammen und kennen die aktuellen Anforderungen genau. Sie können bei unklaren Situationen oft schneller eine Lösung finden als der Antragsteller selbst. Allerdings gibt es auch schwarze Schafe in der Branche, die unrealistische Versprechen machen oder überhöhte Gebühren verlangen. Empfehlungen von anderen Ausländern und eine Überprüfung der Lizenz sind daher ratsam.

Konsequenzen bei Overstay und deren Vermeidung

Die Überschreitung der Aufenthaltsgenehmigung zieht ernste Konsequenzen nach sich. Ein Overstay von bis zu 90 Tagen resultiert in einer Geldstrafe von 500 Baht pro Tag, maximal jedoch 20.000 Baht. Wer sich selbst bei der Behörde meldet, kann das Land nach Zahlung der Strafe ohne Einreiseverbot verlassen. Bei einer Festnahme drohen hingegen Einreiseverbote von einem Jahr bei einem Overstay bis zu einem Jahr, drei Jahren bei einem bis drei Jahren Overstay und fünf bis zehn Jahre bei noch längeren Zeiträumen.

Diese Strafen werden konsequent verhängt und machen spätere Besuche oder eine Rückkehr nach Thailand nahezu unmöglich. Selbst ein versehentlicher Overstay von wenigen Tagen kann zu Problemen bei künftigen Einreisen führen, da er im System vermerkt wird. Die einzige sichere Strategie ist daher, die Verlängerung rechtzeitig zu beantragen und im Zweifelsfall lieber zu früh als zu spät zum Immigrationsbüro zu gehen.

Ausblick und mögliche Regelungsänderungen

Die thailändische Regierung hat in den vergangenen Jahren mehrfach ihre Visa-Regelungen angepasst, meist mit dem Ziel, das Land für qualifizierte Ausländer und zahlungskräftige Langzeittouristen attraktiver zu machen. Die Visumfreiheit wurde auf 93 Länder ausgeweitet, die Aufenthaltsdauer von 30 auf 60 Tage erhöht. Neue Visa-Kategorien wie das Destination Thailand Visa für digitale Nomaden wurden eingeführt.

Diese Tendenz deutet darauf hin, dass Thailand weiterhin an der Vereinfachung und Modernisierung seiner Einwanderungsprozesse arbeiten wird. Ob dies auch zu einer formellen Klarstellung der Praxis bei Passwechseln führt, bleibt abzuwarten. Bisher existiert keine offizielle schriftliche Richtlinie, die den direkten Weg explizit erlaubt oder verbietet. Die Entscheidung liegt im Ermessen der Beamten vor Ort, die sich aber an der bewährten Praxis orientieren.

Anmerkung der Redaktion:

Dieser Artikel basiert auf aktuellen Informationen aus offiziellen Quellen der thailändischen Einwanderungsbehörde sowie Erfahrungsberichten von Ausländern, Stand Oktober 2025. Visa-Regelungen können sich kurzfristig ändern. Für rechtsverbindliche Auskünfte zu individuellen Fällen wenden Sie sich bitte direkt an das zuständige Immigrationsbüro oder konsultieren Sie einen auf thailändisches Einwanderungsrecht spezialisierten Rechtsanwalt. Die hier dargestellte Praxis der direkten Verlängerung im neuen Pass wird von den Behörden zwar weitgehend einheitlich angewendet, ist jedoch nicht in offiziellen Richtlinien explizit festgeschrieben. Im Zweifelsfall kann ein vorheriger Transfer der Stempel die sicherere, wenn auch zeitaufwändigere Variante sein.

Quellen:

  1. Liste zugelassener O‑A‑Versicherer: tgia.org ↩︎

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6 Kommentare zu „Thailand Immigration: Neuer Pass verzögert Verlängerung

  1. Mein Pass war 2020 abgelaufen. Musste nach Bangkok auf das Embassy neuen Pass machen lassen. Danach auf das zuständige Immigration Office. Dort wurde das bestehende Visum in den neuen Pass übertragen. Das war’s.

  2. Soviel Geschreibsel um nichts.

    Hat man ein Non Immigrant O Visum, oder ein Rentnervisum, dann entweder mit Re-Entry Permit nach Hause fliegen, und dort neuen Pass austellen lassen. Beim Rückflug in Thailand den neuen, und den alten Pass mit dem Re-Entry Permit herzeigen, und zeitnah die lokale Immigration aufsuchen. Dort wird dann das Visum kostenlos (oder fast umsonst) in den neuen Pass übertragen.

    Alternativ dazu, die eigene Botschaft in Bangkok aufsuchen, und neuen Pass beantragen. Die Botschaft übergibt mit dem neuen Pass eine Bestätigung. Damit wieder die lokale Immigration aufsuchen. Dort wird dann das Visum kostenlos (oder fast umsonst) in den neuen Pass übertragen. That’s it.

    1. Na ja, mich ins Flugzeug zu setzen und um den halben Erdball zu fliegen, nur um einen neuen Reisepass zu beantragen, wäre für mich der absolute Supergau! 🇹🇭🛫🇩🇪🪪

    2. genau so hatte ich es auch letzes jahr gemacht
      im juli in D neuen paß beantragt, den dann endlich im september erhalten und dann im november mit dem alten paß mit reentry eingereist, dann zur immigration und die stempel umtragen lassen ( war kostenlos ) und dann in den neuen paß im märz wieder ein neues retirement und danach ein reentry mit dem ich nächste woche wieder einreise

  3. Wenn man die Jahresverlängerung in den neuen Reisepass übertragen lässt, funktioniert das angeblich nur bei dem ausstellenden Büro der Immigration. Ist mir 2016 passiert, als ich gerade umgezogen war. Da hat man mich von Hua Hin zurück nach Udon Thani geschickt. In Udon Thani wollten sie es zuerst nicht machen, da ich mit meinem Wohnsitz zwischenzeitlich schon in Hua Hin registriert war. Ein irrer Aufwand mit dem hin und her reisen, der nur mit einer kleinen Spende glücklich abgeschlossen werden konnte. Übrigens mit dem Gelben Hausbuch ist das ganz ähnlich. Das wusste ich damals aber noch nicht…

  4. das hatte ich alles so gemacht und bekam dann eine Busse von 20000 Baht wegen Overstay, obwohl das gar nicht stimmte. Mein alter Pass mit dem Visum war noch etwa vier Moante gültig. Ging zur Immigration und bat, alles in den neuen Pass zu übertragen.

Kommentare sind geschlossen.