Thailand jagt 2,8 Billionen Baht – mit Luxus-Tourismus! 

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Daily Express

„The New Thailand“: 
Regierung setzt auf Luxus statt Massentourismus 

Thailand hat ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2026 will das Land 2,8 Billionen Baht (ca. 70 Milliarden Euro) mit Tourismus verdienen und sich damit unter die Top 10 der weltweit profitabelsten Reiseziele katapultieren. Doch statt auf Massenandrang setzt die Tourism Authority of Thailand (TAT) jetzt auf qualitativ hochwertige Reisende, die mehr Geld ausgeben. 
„Es geht nicht um mehr Touristen, sondern um mehr Wert pro Gast“, betont TAT-Gouverneurin Thapanee Kiatphaibool.

Unter dem Motto „The New Thailand“ soll der Fokus auf nachhaltige Erlebnisse, exklusive Angebote und die Stärkung lokaler Gemeinschaften liegen. Die Strategie ist klar: Weniger Billigurlauber, mehr zahlungskräftige Gäste.

So soll das Milliarden-Ziel erreicht werden

Die Pläne der TAT sehen vor, dass ausländische Touristen 2026 etwa 1,63 Billionen Baht einbringen – ein Plus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Inlandstourismus soll weitere 1,17 Billionen Baht generieren, was einer Steigerung von 3 Prozent entspricht. Insgesamt strebt Thailand 214 Millionen Inlandsreisen an. Internationale Gäste sollen 58 Prozent der Tourismuseinnahmen stemmen, während thailändische Reisende für die verbleibenden 42 Prozent verantwortlich sein werden.

China schwächelt 
Europa und USA springen ein

Doch der Weg zum Ziel ist steinig. Die chinesischen Touristen, einst die wichtigste Besuchergruppe Thailands, bleiben weitgehend aus. Bis Mitte Juli kamen nur 12,1 Millionen Besucher – ein Rückgang von 13,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit wurde gerade mal 42,8 Prozent des angestrebten Jahresziels 2025 erreicht.

Als Gründe für die anhaltende Schwäche nennt die TAT Sicherheitsbedenken chinesischer Reisender, die wirtschaftlichen Probleme in China selbst sowie eingeschränkte Flugkapazitäten, die derzeit nur bei 78 Prozent des Niveaus von 2019 liegen.

Doch es gibt auch positive Signale: Langstrecken-Touristen aus Europa, den USA und dem Nahen Osten reisen in diesem Jahr deutlich häufiger an. Bis Mitte Juli verzeichnete Thailand bereits 5,8 Millionen Besucher aus diesen Regionen – ein Plus von 14 Prozent. Auch aus Vietnam, Sri Lanka und Japan kommen deutlich mehr Urlauber, mit Wachstumsraten von bis zu 30 Prozent. Neue Flugverbindungen und stabile Buchungszahlen geben Anlass zur Hoffnung.

Kann Thailand die ehrgeizigen Pläne umsetzen?

Tourismusminister Sorawong Thienthong zeigt sich zuversichtlich: „Wir werden die TAT-Ziele nicht nur erreichen, sondern übertreffen.“ 
Doch Experten warnen vor möglichen Stolpersteinen. Geopolitische Spannungen wie der Ukraine-Krieg oder Konflikte im Nahen Osten könnten die Reiselust dämpfen. Zudem wird der Wettbewerb mit Nachbarländern wie Vietnam, Bali oder Singapur immer härter.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Nachhaltigkeit. Thailand muss beweisen, dass es es mit dem ökologischen Tourismus ernst meint – bloßes Greenwashing könnte dem Image schaden.

Ein riskanter, aber notwendiger Schritt

Thailand will weg vom Billig-Image und stattdessen auf Luxus, Öko-Tourismus und authentische Erlebnisse setzen. Ob die angestrebten 2,8 Billionen Baht realistisch sind, hängt maßgeblich davon ab, ob Europa und Nordamerika die Lücke füllen können, die die ausbleibenden chinesischen Touristen hinterlassen. Gelingt der Wandel, könnte Thailand nicht nur wirtschaftlich profitieren, sondern auch sein Profil als nachhaltiges Premium-Reiseziel stärken.

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