Thailand kämpft gegen Online-Betrüger

Thailand kämpft gegen Online-Betrüger
The Nation

Thailand startet Großoffensive gegen Internet-Betrüger – mit neuen Hacker-Methoden!
Thailands Digitalministerin Chaichanok Chidchob hat einen radikalen Kurswechsel im Kampf gegen Cyberkriminalität angekündigt: Statt nur zu reagieren, will die Regierung jetzt aktiv werden – mit einer eigenen Cyber-Taskforce, weißen Hackern und neuen Gesetzen, die den Behörden mehr Zugriff auf Daten geben.

Drei-Punkte-Plan gegen Internet-Betrug

Auf Anweisung von Premierminister Anutin Charnvirakul hat das Ministerium für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DES) einen umfassenden Aktionsplan entwickelt. Kernstück: ein Drei-Punkte-Programm, das proaktive Maßnahmen, Datenintegration und Gesetzesreformen kombiniert.

Konkret bedeutet das: Bei eindeutigen Beweisen für Betrug sollen Internet- und Handyverbindungen sofort gekappt werden. Gleichzeitig werden die Strafen für Cyberkriminalität verschärft. Ministerin Chaichanok betont: „Wir können nicht länger abwarten. Wir müssen zurückschlagen – aber legal und durchdacht.“

Neue Cyber-Taskforce nach internationalem Vorbild

Innerhalb der nächsten ein bis zwei Monate plant die Regierung, das Königliche Dekret über Maßnahmen zur Verhütung und Unterdrückung von Technologiekriminalität (2023) zu ändern. Ziel ist die Schaffung einer speziellen Taskforce nach dem Vorbild internationaler Cyber Crime Agencies.

Diese Einheit soll die Zusammenarbeit zwischen Regierung und Privatsektor verbessern und groß angelegte Cyberkriminalitätsoperationen effektiver bekämpfen. Besonders brisant: Die Behörden prüfen den Einsatz von „White-Hat-Hackern“, die Betrügernetzwerke im Ausland aktiv stören sollen.

Mehr Befugnisse für Behörden

Die geplanten Gesetzesänderungen geben den Behörden erweiterte Befugnisse: Sie sollen leichter auf Betreiber- und Bankdaten zugreifen können, um diese mit IP-Adressen von Cyberkriminalitäts-Quellen abzugleichen.

Bei bestätigten Beweisen soll die Taskforce gezielte digitale Gegenmaßnahmen ergreifen können – etwa die Abschaltung betrügerischer Online-Infrastrukturen. Chaichanok räumt ein: „Cyber-Operationen kennen keine Grenzen, aber sie sind höchst sensibel.“

Internationale Zusammenarbeit geplant

Ende Oktober 2025 wird Thailand der Anti-Betrugs-Konvention in Vietnam beitreten. Dort will die Regierung ihre geplanten Rechtsreformen vorstellen und sich international vernetzen. Nach der Unterzeichnung wird Thailand mehrere Gesetze ändern, sobald die Konvention von mindestens 40 Mitgliedsländern ratifiziert ist.

Experten warnen jedoch vor den rechtlichen Fallstricken: Grenzüberschreitende Hacking-Gegenangriffe könnten die Souveränität anderer Nationen verletzen. Daher müssen alle proaktiven Maßnahmen klare Grenzen, Rechenschaftspflichten und Aufsichtsmechanismen definieren.

Kampf um wirtschaftliche Stabilität

Hinter der Offensive steht mehr als nur Kriminalitätsbekämpfung: Cyberkriminalität untergräbt Verbrauchervertrauen, digitale Zahlungssysteme und verursacht hohe Geschäftskosten. Eine starke Cybersicherheit ist somit zur Voraussetzung für Thailands digitales Wirtschaftswachstum geworden.

Für die Bürger könnte die neue Strategie spürbare Verbesserungen bringen: Ein öffentliches Cybersecurity-Dashboard soll in Echtzeit über Betrugstrends informieren, finanzielle Transaktionswege blockieren und Entschädigungen für Opfer beschleunigen.

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Quelle: The Nation