BANGKOK, THAILAND – Inmitten der beginnenden Hochsaison hat die Tourism Authority of Thailand (TAT) ihre Bemühungen intensiviert, um das ambitionierte Jahresziel von 33,4 Millionen internationalen Ankünften doch noch zu erreichen. Nach einem schwierigen Oktober mit einem Rückgang der Besucherzahlen stehen die letzten Monate des Jahres unter besonderer Beobachtung.
Besucherzahlen sinken trotz Hochsaison
Laut aktuellen Angaben des Ministeriums für Tourismus und Sport verzeichnete Thailand im Oktober rund 2,3 Millionen ausländische Besucher – ein Minus von knapp vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit stieg die kumulierte Zahl bis Ende Oktober auf 26,69 Millionen Reisende, was ein kräftiges Schlussquartal erforderlich macht: 6,71 Millionen zusätzliche Gäste werden benötigt, um die Vorgabe der TAT zu erfüllen.
Die Behörde sieht sich dabei mit wirtschaftlichen Gegenwinden konfrontiert. Der starke Baht mindert die Wettbewerbsfähigkeit, während globale Inflation Fernreisen verteuert. Besonders deutlich ist der Einbruch auf den asiatischen Quellmärkten. Die Einreisen aus China sanken im bisherigen Jahresverlauf um 35 Prozent, aus den ASEAN-Ländern um etwa acht Prozent.
Strategiewechsel der Tourismusbehörde
TAT-Gouverneurin Thapanee Kiatphaiboonsin betonte in einem Interview, man setze auf neue Formate, um das Ziel noch zu erreichen. „Wir konzentrieren uns auf kulturelle Großveranstaltungen und gezielte Anreizprogramme, um die Besucherzahlen zum Jahresende anzukurbeln“, erklärte sie.
Positiv entwickelten sich dagegen die Märkte Indien und Europa, die sich nach den Krisenjahren stabilisierten. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Lücke spürbar, vor allem durch den Rückgang chinesischer Gruppenreisen, einst Thailands wichtigste Einnahmequelle.
Wirtschaftliche Bedeutung und Risiken
Die Tourismusbranche trägt mehr als zehn Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes bei. Entsprechend alarmiert reagierte die Federation of Thai Industries, die vor weiteren Einnahmeeinbußen warnte. Ohne gezielte Maßnahmen wie Flugsubventionen oder Visaerleichterungen könne die erwartete Auslandseinnahme von 1,51 Billionen Baht noch stärker sinken.
Thailand konkurriert zunehmend mit Nachbarländern wie Vietnam und Indonesien, die ihre Angebote diversifizieren und aggressiv bewerben. Zusätzlich belasten Sicherheitsbedenken die Wahrnehmung des Reiseziels. Analysten verweisen auf wiederkehrende Berichte über Betrugsfälle und Menschenhandelsnetzwerke, die potenzielle Touristen abschrecken könnten.
• Finanzielle Risiken: Währungsstärke, Inflation, sinkende Asien-Märkte
• Wettbewerbsdruck: Neue Destinationen in Südostasien
• Sicherheitsrisiken: Betrugsdelikte, organisierte Kriminalität
Hoffnung auf Jahresend-Events
Trotz der Herausforderungen bleibt die Stimmung in Bangkok vorsichtig optimistisch. Großveranstaltungen wie der „Amazing Thailand Countdown 2025“ sollen das Land in den letzten Wochen des Jahres wieder stärker ins internationale Bewusstsein rücken.
Auch der Inlandstourismus zeigt eine stabile Entwicklung: Mit 204,57 Millionen Inlandsreisen stieg das Volumen um etwa zwei Prozent. Insgesamt rechnet die Regierung 2025 mit 2,66 Billionen Baht an touristischen Gesamteinnahmen.
Die TAT kündigte an, die Ankunftszahlen künftig wöchentlich zu überwachen und Kampagnen flexibel anzupassen. So soll verhindert werden, dass die Abschwächung des ausländischen Reiseverkehrs tiefere ökonomische Folgen nach sich zieht.
Foto: Aktuelle Tourismusveranstaltung in Pattaya – aufgenommen von Adam Judd für The Pattaya News.



