Thailand schockt E-Auto-Importeure: Steuer-Hammer für Stromer aus China?
Thailands Finanzministerium prüft aktuell eine stärkere Besteuerung von importierten Elektrofahrzeugen (EVs) – besonders im Fokus: Modelle aus China mit wenig „Made in Thailand“. Wie ein Insider aus dem Ministerium bestätigt, könnte der Verbrauchssteuersatz für E-Autos steigen, in denen kaum oder gar keine lokalen Komponenten verbaut sind. Das Ziel: Faire Wettbewerbsbedingungen für alle und Investitionsanreize für die heimische Autoindustrie.
Die Lage ist brisant: Dank eines Freihandelsabkommens zwischen Thailand und China fallen aktuell für E-Auto-Importe aus der Volksrepublik keine Einfuhrzölle an. Hersteller aus Japan, Europa oder den USA zahlen dagegen Zölle zwischen 40 und 80 Prozent. Kritiker sehen dadurch einen deutlichen Wettbewerbsvorteil chinesischer Marken. Mit der geplanten Steueranpassung könnten sich die Spielregeln auf Thailands wichtigem Zukunftsmarkt nachhaltig verändern.
Lokal schlägt Global: Regierung pusht heimische E-Pickups
Insbesondere bei elektrischen Pickups, einer beliebten Fahrzeugklasse in Thailand, will die Regierung ansetzen. Die Excise Department arbeitet eng mit dem Board of Investment (BoI) zusammen. Wer künftig bei Importen auf einen hohen Anteil thailändischer Zulieferteile setzt, könnte von staatlichen Anreizen profitieren und als Partner der heimischen EV-Industrie punkten.
Der ehemalige Premierminister Thaksin Shinawatra ging beim „Unlocking Thailand’s Future“-Kongress noch weiter. Er fordert eine hohe Verbrauchssteuer für E-Autos mit niedrigem Lokalanteil – unabhängig vom Herkunftsland. Thaksin sieht in solchen Maßnahmen nicht nur eine Stärkung der lokalen Wirtschaft, sondern auch einen Weg, die ehrgeizigen Klimaziele zu realisieren. Hersteller aus dem Ausland sollten etwa Sitze aus thailändischer Produktion in ihren Modellen verbauen, fordert er.
Grüner Strom statt Diesel-Flut: Thailands Masterplan für die Elektro-Revolution
Thailands Energiehunger bleibt enorm: Täglich importiert das Land ca. 60 Millionen Liter Diesel sowie 35 Millionen Liter Benzin und andere Kraftstoffe – das entspricht der Leistung eines 40.000-MW-Kraftwerks. Durch einen Umstieg auf Elektromobilität will Thailand die Importabhängigkeit verringern und die Luftverschmutzung bekämpfen.
Thaksin forciert parallel eine Vision: Thailand soll zum Zentrum für grünen Strom in Südostasien werden. Die Erzeugung von 40.000 MW aus Solarenergie über 24 Stunden würde etwa 1,4 Millionen Rai Land (rund 224.000 Hektar) beanspruchen. Laut Thaksin hat Thailand diese Fläche und sollte die Electricity Generating Authority of Thailand (EGAT) als „Green Egat“ neu aufstellen. Ein starkes Signal für Investoren und ein möglicher Quantensprung für Thailands Rolle auf dem globalen Zukunftsmarkt.



