Thailand trauert um Königinmutter Sirikit

Thailand trauert um Königinmutter Sirikit
Bangkok Post / Nutthawat Wichieanbut

Regierung gibt Richtlinien für nationale Trauerzeit bekannt

Die thailändische Regierung hat nach dem Tod Ihrer Majestät Königinmutter Sirikit am Freitagabend offizielle Trauerperioden bekanntgegeben. Premierminister Anutin Charnvirakul informierte über einen Kabinettsbeschluss, der verschiedene Maßnahmen für Staatsbedienstete und Empfehlungen für die Bevölkerung enthält.

Anordnungen für staatliche Einrichtungen

Für Regierungsbehörden, Staatsunternehmen, öffentliche Institutionen und Bildungseinrichtungen wurde verfügt, die Nationalflagge für 30 Tage auf halbmast zu setzen. Beamte, Angestellte des öffentlichen Dienstes und Regierungsmitarbeiter sind angewiesen, für ein Jahr Trauerkleidung zu tragen.

Die königliche Familie und Hofbeamte beobachten eine einjährige Trauerperiode, die von König Maha Vajiralongkorn angeordnet wurde. Die sterblichen Überreste der Königinmutter werden in der Dusit Maha Prasat Thronhalle im Großen Palast aufgebahrt.

Empfehlungen für die Bevölkerung

Die Regierung spricht der Öffentlichkeit Empfehlungen aus, ohne diese vorzuschreiben. Die Bevölkerung wird gebeten, nach Möglichkeit für 90 Tage schwarze oder gedeckte Kleidung zu tragen. Diese Bitte soll die Dankbarkeit für die über 70-jährige Hingabe der Königinmutter an Thailand zum Ausdruck bringen.

Unterhaltungsstätten und Dienstleistungsunternehmen werden ersucht, ihre Aktivitäten für 30 Tage auszusetzen oder einzuschränken. Bei bereits geplanten Veranstaltungen sollten Organisatoren die Formate entsprechend anpassen.

Medien zeigen Respekt durch Verzicht auf Farbe

Aus Respekt vor der verstorbenen Königinmutter gestalten zahlreiche Medien, Zeitungen und Websites ihre Inhalte in Grautönen und Schwarz-Weiß. Viele Apps und Online-Plattformen haben ihre Oberflächen entsprechend angepasst, um der ernsten Stimmung während der Trauerzeit Rechnung zu tragen. Diese Geste der Medienbranche unterstreicht die landesweite Anteilnahme und den Respekt gegenüber der Königinmutter.

Keine offiziellen Verbote für private Veranstaltungen

Traisulee Traisaranakul, Generalsekretärin des Premierministers, stellte klar, dass kein offizielles Verbot für private Unterhaltungsveranstaltungen verhängt wurde. Die Verwirrung war durch Berichte entstanden, die fälschlicherweise behaupteten, das Kabinett habe alle Unterhaltungsaktivitäten für 30 Tage untersagt.

„Das ist nicht zutreffend“, sagte Traisulee. Die Regierung habe lediglich darum gebeten, Veranstaltungen respektvoll zu gestalten, nicht sie abzusagen. Man verstehe, dass viele Events im Voraus geplant wurden, insbesondere im Tourismus-, Unterhaltungs- und Dienstleistungssektor.

Die stellvertretende Regierungssprecherin Lalida Periswiwatana bestätigte, dass der Privatsektor lediglich gebeten wird, Ton und Präsentation von Veranstaltungen zu überdenken. Die Regierung betonte, dass das Ziel nicht sei, Aktivitäten zu stoppen, sondern gemeinsame Ehrerbietung zu zeigen.

Zeremonie am Sonntag

Am Sonntag findet eine königliche Trauerprozession statt, die um 16 Uhr vom Chulalongkorn-Krankenhaus startet. Die rund zehn Kilometer lange Route führt über mehrere Hauptstraßen zum Großen Palast.

Von 8 bis 12 Uhr können Bürger am Sonntag im Sala Sahathai Samakhom Pavillon des Großen Palastes vor dem königlichen Porträt zeremonielles Wasser als Tribut darbringen.

Es wird ein königliches Bestattungskomitee unter Vorsitz des Premierministers eingerichtet. Regierungsbehörden wurden angewiesen, Beamte für tägliche Gebetszeremonien über 100 aufeinanderfolgende Tage abzustellen.

Die Regierung lädt alle thailändischen Bürger ein, gemeinsam zu trauern und für den Frieden der verstorbenen Königinmutter zu beten.

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