Thailand macht Regen: Weltspitze bei Wettermodifikation
Bangkok – Thailand setzt seine Strategie zur Wettermodifikation fort – und baut das Programm für künstlichen Regen gezielt aus. Laut dem Department of Royal Rainmaking and Agricultural Aviation (DRRAA) unter dem thailändischen Ministerium für Landwirtschaft werden die Einsätze 2024 verstärkt, um Wasser für Felder und Stauseen zu sichern. Hintergrund sind ungleichmäßige Monsunverläufe und Dürrerisiken, die die Landwirtschaft treffen. Die Behörde betont, dass das Land bei Verfahren zur Regeninduktion international eine führende Rolle spielt. Ziel ist, Ernten zu stabilisieren, Waldbrandgefahr zu senken und regionale Wasserreserven zu stützen.
Der Anspruch auf einen Spitzenplatz gründet auf jahrzehntelanger Entwicklung seit den 1950er-Jahren und einer landesweit organisierten Flotte. Ein offizielles globales Ranking gibt es nicht, doch Thailand gilt in Südostasien als Referenz für Cloud Seeding-Operationen. Die Teams arbeiten mit Wetterradar, Satellitenbildern und regionalen Einsatzkommandos. Einsätze erfolgen nur, wenn die Atmosphäre geeignet ist. Damit verbindet Thailand Technologie und Praxis – von der Planung bis zur Wirkungskontrolle in Einzugsgebieten und auf Messstationen. Das DRRAA verweist auf internationale Standards der Meteorologie und regelmäßige Evaluierungen.
Royal Rainmaking im Ausbau: Mehr Flüge, mehr künstlicher Niederschlag
Die Behörde kündigt für 2024 mehr Flugtage, zusätzliche Besatzungen und flexible Startfenster an. Priorität haben Provinzen mit niedrigen Bodenfeuchten und sinkenden Stauseen, in denen die Landwirtschaft bereits unter Ertragsdruck steht. Wenn geeignete Wolken vorhanden sind, sollen Missionen dichter getaktet werden, um Niederschlag regional zu verstärken. Laut offiziellen Angaben konzentriert man sich auf die Regenzeit, setzt aber auch in Übergangsphasen an, um Wasserspeicher zu füllen. Das Vorgehen bleibt eng an Wetterprognosen, lokalen Bedarfsmeldungen und hydrologischen Daten ausgerichtet.
Technisch setzt Thailand auf bewährte Cloud Seeding-Methoden. Hygroskopische Fackeln auf Basis von Salzen fördern Tropfenbildung in warmen Wolken; bei geeigneter Schichtung kommen auch andere Agenzien in Frage. Die Einsätze folgen einem mehrstufigen Verfahren – von der Identifikation konvektiver Zellen bis zur punktgenauen Behandlung. Verantwortliche betonen Umwelt- und Flugsicherheit: Materialien werden in geringen Konzentrationen eingesetzt, Flüge weichen hochwassergefährdete Becken und Gewitterkernen aus. Ergebnisse werden über Niederschlagsmessungen, Radar-Rückmeldungen und Zuflüsse in Stauseen überprüft.
Wasser für die Felder: Cloud Seeding hilft Thailands Bauern gegen Dürre
Für Reis, Zuckerrohr und Maniok zählt verlässlicher Regen. Zusätzlicher Niederschlag kann Sä- und Pflanztermine sichern, Stress durch Dürre mindern und die Versorgung mit Bewässerungswasser verbessern. Das DRRAA verweist darauf, dass erfolgreiche Missionen lokal messbare Zuwächse beim Niederschlag bringen und so Ertragsrisiken dämpfen. Gleichwohl hängt der Effekt von der Wetterlage ab. Entscheidend ist die Verfügbarkeit geeigneter Wolken. Darum werden Gebiete mit akuter Trockenheit priorisiert, in enger Abstimmung mit Provinzbehörden und Wasserwirtschaft.
Wissenschaftlich gilt: Cloud Seeding verstärkt natürliche Prozesse, schafft aber keine Wolken aus dem Nichts. Studien zeigen bei korrekter Anwendung begrenzte Umweltwirkungen; die eingesetzten Stoffe bleiben in niedrigen Konzentrationen. Thailand setzt auf Transparenz und Monitoring, um Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen zu beurteilen. Für die Landwirtschaft zählt am Ende, ob Stauseen gefüllt werden und Felder rechtzeitig Wasser bekommen. Die Ausweitung des Royal Rainmaking-Programms zielt genau darauf – datenbasiert, wetterabhängig und mit Fokus auf die Versorgung der ländlichen Regionen.



