Thailand wirbt mit Fortschritt. QR-Codes statt Münzen, E-Wallet statt Portemonnaie. Klingt modern – doch für viele Ausländer ist genau das ein echtes Problem. Wer sich in der schönen neuen FinTech-Welt zurechtfinden will, merkt schnell: Hier bist du nur willkommen, wenn du Thai bist. Besonders bitter: Selbst bei offiziellen Services wie dem TrueMoney Wallet stehen Expats plötzlich vor verschlossenen Türen.
Fortschritt mit Hürden
Thailand setzt auf moderne Zahlungslösungen: QR-Codes, digitale Wallets wie TrueMoney und bargeldlose Transaktionen sind im Alltag allgegenwärtig. Doch für Ausländer gestaltet sich die Nutzung dieser Dienste oft schwieriger als erwartet. Während die Infrastruktur beeindruckend ist, stoßen Expats und Touristen auf praktische Hindernisse, die den Zugang erschweren.
TrueMoney Wallet: Nutzbar, aber eingeschränkt
Ein deutscher Rentner, der seit Jahren in Thailand lebt, wollte die Vorteile von TrueMoney Wallet nutzen. Die Theorie klang einfach: Bargeld in einer 7-Eleven-Filiale aufladen und loslegen. Doch in der Praxis gibt es Hürden. Ausländer können das Wallet zwar nutzen, aber das Aufladen ist oft auf Barzahlungen (max. 3.000 THB pro Transaktion) oder ein thailändisches Bankkonto beschränkt. Ausländische Kreditkarten werden in der Regel nicht akzeptiert, was für viele eine große Einschränkung darstellt.
Sprachliche und technische Barrieren
Die TrueMoney-App ist zwar auch auf Englisch aber zugehörige Webseiten sind primär auf Thai ausgerichtet – für Ausländer oft frustrierend. Englische Übersetzungen sind unvollständig, der Support erfolgt meist nur auf Thai. Selbst in großen Einkaufszentren wie Siam Paragon oder Central Pinklao kann das Personal nicht immer auf Englisch helfen. Das sorgt bei vielen Nutzern für ein Gefühl der Ausgrenzung – auch wenn es keine gesetzliche Vorschrift gibt, die Ausländer explizit ausschließt.
PromptPay: Das Rückgrat der bargeldlosen Gesellschaft
PromptPay ist das zentrale Zahlungssystem Thailands für schnelle, bargeldlose Überweisungen. Es ermöglicht es Privatpersonen und Unternehmen, Zahlungen direkt per Telefonnummer, ID-Nummer oder QR-Code zu senden und zu empfangen – oft in Sekundenschnelle. Nahezu jede Bank in Thailand ist an das System angeschlossen, von Bangkok Bank über Kasikorn bis Krungsri.
Voraussetzung ist ein thailändisches Bankkonto mit aktivierter PromptPay-Funktion. Der Nutzer kann seine Telefonnummer oder Thai-ID mit dem Konto verknüpfen und erhält so eine „digitale Adresse“ für Überweisungen. QR-Codes werden automatisch erzeugt und können in Läden, bei Dienstleistern oder auf Rechnungen verwendet werden. Zahlungen über PromptPay sind in der Regel gebührenfrei oder sehr günstig und werden sofort verarbeitet.
Für Ausländer mit einem lokalen Konto ist PromptPay ein extrem komfortabler, sicherer und effizienter Zahlungsweg. Wer hingegen kein Bankkonto in Thailand hat, kann PromptPay nicht nutzen, da die Registrierung eine thailändische ID oder Passnummer in Verbindung mit einem lokalen Konto erfordert. Eine Kontoeröffnung ist zwar grundsätzlich möglich – aber je nach Bank und Visumstatus mit bürokratischen Hürden verbunden.
Gesetzliche Lage: Kein Ausschluss, aber Regulierung
Thailändische Gesetze wie das Devisenkontrollgesetz (B.E. 2485) regeln Fremdwährungstransaktionen und können die Nutzung ausländischer Kreditkarten einschränken. Aber: Es gibt keine Regelung, die Ausländern die Nutzung digitaler Wallets verbietet. Wer ein thailändisches Bankkonto besitzt, kann sein Wallet problemlos über eine Banking-App aufladen. Touristen ohne lokales Konto bleibt jedoch meist nur die Baraufladung.
Ein Land im Wandel
Thailand fördert aktiv digitale Zahlungen, sichtbar durch die flächendeckende Verbreitung von PromptPay und QR-Code-Systemen. Diese sind grundsätzlich auch für Ausländer zugänglich, sofern sie die technischen Voraussetzungen erfüllen. Die Einführung der Thailand Digital Arrival Card (TDAC) ab Mai 2025 ist ein weiteres Zeichen dafür, dass Thailand seine digitale Infrastruktur auch für internationale Gäste verbessern möchte.
Geduld und Bargeld
Die digitale Zahlungslandschaft in Thailand bietet zwar Komfort, aber für Ausländer bestehen weiterhin Hürden – von Sprachbarrieren bis zu eingeschränkten Auflademöglichkeiten. Wer kein thailändisches Bankkonto besitzt, bleibt oft auf Bargeld angewiesen. Doch: Thailand ist kein „digitaler Ausschluss“ für Ausländer. Mit etwas Geduld und Anpassungsbereitschaft können auch Expats und Touristen von der modernen FinTech-Welt profitieren. Bargeld bleibt jedoch ein verlässlicher Begleiter.




Ohhhh, ich kann den ganzen digitalen Bezahlmist nicht nutzen. Mir kommen die Tränen. Aber wenn ich so richtig darüber nachdenke…, eben nicht. Nein Markus, in Thailand ist man nicht automatisch gläsern, wenn man das nicht möchte. Ich bezahle grundsätzlich bar. Ich verzichte auch dankend auf jedes Punktesystem, habe nie ein Mobilphone bei mir und habe KEIN E-Sim im Auto oder Motorrad. Und nein, ich kapituliere nicht vor google, MS und Konsorten. Ich arbeite aber für sie. Ich rate aber eindringlich jedem, diesen ganzen Mist nicht zu nutzen, denn Ihr wißt nicht was diese Firmen mit euren Daten wirklich tun. Die Realität übersteigt eure Vorstellungskraft. Aber wie immer wird niemand auf mich hören… . Naja, dafür verdiene ich weiter ein Heidengeld.
Manche Menschen haben die Realität immer noch nicht erkannt. Mit Unwissen und Naivität lebt es sich halt besser. Vollkommen richtig. Die Realität übersteigt für viele Menschen die Vorstellungskraft. Bargeld ist schon lange keine Freiheit mehr.