Thailand positioniert sich als führendes Zentrum für Medizin- und Wellnesstourismus in Südostasien, um das Wirtschaftswachstum trotz globaler Unsicherheiten zu fördern. Mit einer strategischen Fokussierung auf Medizintourismus, Produktion von Medizinprodukten und Altenpflege strebt das Land an, sowohl den Binnenmarkt als auch die Exportwirtschaft nachhaltig zu stärken.
Wirtschaftliche Chancen durch Medizintourismus
Laut der Messe Düsseldorf Asia, einem globalen Branchenveranstalter, wird der Medizintourismus in Thailand im Jahr 2024 ein Marktvolumen von über 15,2 Milliarden Thai Baht (ca. 400 Millionen EURO) erreichen. Prognosen zufolge soll dieser Sektor bis 2035 jährlich um etwa 15 % wachsen und ein Volumen von 45,6 Milliarden Baht (ca. 1,20 Milliarden EURO) erreichen. Der inländische Markt für Medizinprodukte wird voraussichtlich um 7 % pro Jahr wachsen, während die Exporte von medizinischen Verbrauchsmaterialien und Diagnosegeräten ein jährliches Wachstum von 7,5 % verzeichnen sollen.
Thailand profitiert von seiner strategischen Lage in der ASEAN-Region, staatlicher Unterstützung und internationaler Kooperationen, die das Land zu einem Zentrum für medizinische Innovationen machen. See Lay Eng, Vertreterin der Messe Düsseldorf Asia, betont: „Thailand ist ideal positioniert, um von der steigenden Nachfrage nach hochwertigen medizinischen Dienstleistungen und innovativen Technologien zu profitieren.“
ASEAN als Hotspot für Wellnesstourismus
Neben Thailand etablieren sich auch Malaysia und Singapur als führende Destinationen für Medizin- und Wellnesstourismus in der ASEAN-Region. Diese Länder locken internationale Besucher mit erschwinglichen, qualitativ hochwertigen medizinischen Behandlungen sowie ganzheitlichen Wellness-Angeboten an. Zu den gefragtesten Leistungen zählen kosmetische Eingriffe, Herzoperationen, orthopädische Behandlungen und Wellness-Programme wie traditionelle thailändische Massagen oder ayurvedische Therapien.
Förderung der Medizintechnik durch Innovation
Die thailändische Regierung unterstützt aktiv die Entwicklung der Medizintechnik-Branche. Die Nationale Innovationsagentur (NIA) spielt dabei eine zentrale Rolle, indem sie Start-ups mit bis zu 70 % und kleine sowie mittlere Unternehmen mit 30 % der finanziellen Unterstützung fördert. Krithpaka Boonfueng, Geschäftsführer der NIA, erklärt: „Unser Ziel ist es, lokale Unternehmen zu stärken und Thailand als Exporteur hochwertiger Medizinprodukte zu etablieren.“
Trotz dieser Fortschritte bleibt Thailand stark von Importen abhängig. Nach Angaben von Termsak Sirikirin vom Nationalen Zentrum für Metall- und Werkstofftechnologie importiert das Land jährlich Medizinprodukte im Wert von über 2,1 Billionen Thai Baht (ca. 58 Milliarden USD). Diese Abhängigkeit ist auf begrenzte Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie auf unzureichende unterstützende Infrastruktur zurückzuführen.
Medical Fair Thailand 2025: Plattform für Innovationen
Ein Highlight für die Branche ist die Medical Fair Thailand 2025, die am 10. September im Bangkok International Trade & Exhibition Centre (BITEC) stattfinden wird. Diese von der Messe Düsseldorf Asia organisierte Veranstaltung präsentiert modernste Technologien, fördert Geschäftskontakte und bietet eine Plattform für den Austausch zwischen internationalen und lokalen Akteuren der Medizinbranche. Die Messe wird voraussichtlich tausende Fachbesucher und Unternehmen anziehen und Thailands Position als Innovationszentrum weiter stärken.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Trotz der positiven Entwicklungen steht Thailand vor Herausforderungen, insbesondere bei der Reduzierung der Importabhängigkeit und der Förderung lokaler Innovationen. Investitionen in Forschung, Ausbildung und Infrastruktur sind entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Dennoch bietet die wachsende Nachfrage nach Medizin- und Wellnesstourismus eine einzigartige Chance, Thailands Wirtschaft nachhaltig zu stärken.



