Thailands zerrissene Alkohol-Politik an heiligen Tagen
Tradition kollidiert mit Tourismus
Während Thailand am 10. und 11. Juli 2025 die buddhistischen Feiertage Asalha Bucha und Khao Phansa (Beginn der Fastenzeit) beging, herrschte landesweit Verwirrung über die neuen Alkoholregeln. Eigentlich gelten an diesen „dry days“ strikte Verkaufsverbote – doch seit Mai 2025 gibt es Ausnahmen für Touristenzonen. „Ein Schritt vorwärts für die Wirtschaft, aber ein Schlag ins Gesicht der Tradition“, kommentiert ein Bangkok-Straßenhändler.
Was ändert sich konkret?
Laut einer neuen Verordnung vom 9. Mai dürfen nur noch bestimmte Orte Alkohol ausschenken:
• Hotels mit Lizenz
• Flughäfen
• Entertainment-Venues in ausgewiesenen Tourismuszonen (z.B. Pattayas Walking Street, Bangkoks Thonglor)
• Großveranstaltungen
Doch der Teufel steckt im Detail: Supermärkte, 7-Eleven-Filialen und normale Restaurants bleiben tabu. Folge: Während in einem Pattaya-Club Cocktails fließen, darf das benachbarte Strand-Restaurant nicht mal ein Bier servieren. „Absurd! Warum darf mein Hotel-Bar, aber nicht der Mini-Mart daneben verkaufen?“, fragt sich Tourist Markus (34) aus Berlin.
Nachtleben jubelt
Buddhisten protestieren
Die Pattaya Nightlife Business Association begrüßt die Lockerung: „Touristen verstehen die alten Verbote nicht“, sagt Präsidentin Lisa Hamilton. Doch Gruppen wie das Stop Drink Network warnen vor „Respektlosigkeit gegenüber Buddha“. In ländlichen Regionen, wo das Verbot streng gilt, brodelt der Unmut.
Strafen bis 10.000 Baht (250 Euro)!
Unternehmer tappen im Dunkeln: Da die finale Liste der „Tourismus-Sonderzonen“ noch nicht veröffentlicht ist, riskieren einige hohe Geldstrafen oder Haft. Ein Barkeeper in Phuket: „Wir schenken vorsichtig aus – aber nur mit Passkopie der Gäste als Alibi.“
Thailand balanciert zwischen religiösen Werten und Tourismusmilliarden. Bis die Regeln klar sind, gilt: Checken Sie vorher, ob Ihre Bar dran ist!



