Thailands neue Steuerpflicht: Jeder muss Einkommen deklarieren

Thailands neue Steuerpflicht: Jeder muss Einkommen deklarieren
AseanNow

Ab 2027 müssen ALLE Bürger Steuererklärung abgeben

Bangkok Steuer-Revolution in Thailand: Das Finanzministerium hat eine radikale Reform angekündigt, die das gesamte Steuer- und Sozialsystem des Königreichs auf den Kopf stellen wird. Ab 2027 muss jeder eine persönliche Einkommensteuererklärung abgeben – auch wer unter der Steuergrenze von 150.000 Baht (etwa 3.900 Euro) pro Jahr verdient.

Finanz-Staatssekretär Lawaron Sangsanit betonte, dass die Reform nicht bedeute, dass alle Bürger Steuern zahlen müssen, sondern dass jeder sein Einkommen offenlegen muss. „Das System garantiert, dass Sozialleistungen diejenigen erreichen, die sie wirklich brauchen, und fördert Fairness und Transparenz bei der Steuererhebung“, erklärte Lawaron das neue „Negative Income Tax“-Schema.

Die dramatischen Zahlen zeigen das Problem: Nur 10,7 Millionen der 19 Millionen registrierten Arbeiter gaben 2022 eine Steuererklärung ab, während über 13 Millionen Thais staatliche Sozialkarten besitzen – viele davon verdienen mehr als erlaubt.

„Daten-See“ soll Sozialbetrug stoppen:
Ministerium jagt Steuer-Schummler

Das Herzstück der Reform ist ein neu entwickelter „Data Lake“ – eine gigantische Datenbank, die Informationen verschiedener Behörden in einem einzigen System zusammenführt. Das Ministerium will damit die Genauigkeit bei der Einkommensprüfung verbessern, Doppelungen bei über 20 Sozialprogrammen reduzieren und Schlupflöcher schließen, die es Besserverdienenden bisher ermöglichten, unrechtmäßig Leistungen zu beziehen.

Die Reform wird verschiedene Einkommensgruppen unterschiedlich treffen: Aktuelle Steuerzahler erleben minimale Änderungen, müssen sich aber auf strengere Einkommensprüfungen einstellen. Mittelverdiener, die bisher keine Steuererklärung abgaben, könnten erstmals Steuern zahlen müssen, wenn ihr Einkommen die Grenze überschreitet. Geringverdiener sollen am meisten profitieren – sie erhalten direkte, zielgerichtete Regierungsunterstützung basierend auf verifizierten Einkommensdaten.

„Diese Reform wird die Steuerbasis erweitern, indem sie Mittel- und Hochverdiener einbezieht, die bisher keine Steuern eingereicht haben“, bestätigte Lawaron.

Integration aller Steuerbehörden:
Schlupflöcher werden geschlossen

Das Ministerium versicherte, dass die Reform keine höheren Steuersätze bedeute, sondern die Steuereinnahmen durch bessere Erfassung erhöhe. Die Integration von Daten des Finanzamts, der Verbrauchssteuer- und Zollbehörden zielt darauf ab, Steuerhinterziehung unmöglich zu machen. Beamte erwarten, dass diese Reform Thailands Steuer- und Sozialsysteme modernisiert und sie transparenter, gerechter und effizienter macht.

„Das bedeutet eine Transformation von Thailands Steuersystem“, erklärte Lawaron stolz. „Es geht um Fairness – sicherzustellen, dass diejenigen, die es sich leisten können, einen Beitrag leisten, während diejenigen in Not angemessene Unterstützung erhalten.“

Die dramatische Diskrepanz zeigt das Ausmaß des Problems: Während nur 4,2 Millionen Thais genug verdienten, um Einkommensteuer zu schulden, besitzen über 13 Millionen staatliche Wohlfahrtskarten – ein klares Zeichen für Systemversagen.

Fairness-Offensive:
Reiche sollen zahlen, Arme mehr Hilfe bekommen

Die Reform verspricht eine gerechtere Verteilung von Lasten und Leistungen. Höherverdiener, die bisher durch Schlupflöcher rutschten, werden zur Steuerzahlung herangezogen, während wirklich Bedürftige bessere Unterstützung erhalten. Das neue System soll verhindern, dass wohlhabende Thailänder staatliche Hilfe erschleichen, während ärmere Bürger leer ausgehen. Die Behörden rechnen mit erheblichen Mehreinnahmen, ohne die Steuersätze zu erhöhen – allein durch die lückenlose Erfassung aller Einkommen.

Die Reform stellt einen Paradigmenwechsel dar: Weg von einem löchrigen System, das Betrug begünstigt, hin zu totaler Transparenz und Fairness. „Jeder Thai wird erfasst, jedes Einkommen wird gemeldet, jede Berechtigung wird geprüft“, fasst ein Ministeriumssprecher die neue Realität zusammen. Die 70 Millionen Thailänder müssen sich ab 2027 auf eine neue Ära einstellen, in der der Staat alles weiß und entsprechend handelt.

Massive System-Umstellung:
19 Millionen Arbeiter vor neuer Realität

Die Dimension der Aufgabe wird deutlich, wenn man die Zahlen betrachtet: Von 19 Millionen registrierten Arbeitern reichten 2022 nur 10,7 Millionen eine Steuererklärung ein. Das bedeutet, dass über 8 Millionen Arbeiter erstmals zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung verpflichtet werden. Diese massive Ausweitung des Steuererklärungssystems erfordert eine völlig neue Infrastruktur und umfassende Schulungen sowohl für Steuerzahler als auch für Behördenmitarbeiter. Das Finanzministerium steht vor der gewaltigen Herausforderung, Millionen von Thailändern mit dem neuen System vertraut zu machen.

Der „Data Lake“ wird dabei zur zentralen Schaltstelle für die Überwachung und Verwaltung aller Einkommensdaten. Die Zusammenführung der Informationen verschiedener Behörden in einem System bedeutet einen technologischen Quantensprung für die thailändische Verwaltung. Erstmals werden alle relevanten Daten an einem Ort verfügbar sein, was die Kontrolle und Verteilung von Sozialleistungen revolutionieren wird. Die über 20 verschiedenen Sozialprogramme können nun zentral koordiniert und Doppelungen systematisch eliminiert werden.

Sozialkarten-Skandal aufgedeckt:
Millionen beziehen unrechtmäßig Leistungen

Das wahre Ausmaß des Sozialbetrugs wird durch die erschreckende Diskrepanz zwischen Steuerzahlern und Sozialleistungsempfängern offengelegt: Während nur 4,2 Millionen Thais genug verdienen, um Einkommensteuer zu zahlen, besitzen über 13 Millionen staatliche Wohlfahrtskarten. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass Millionen von Thailändern möglicherweise mehr verdienen, als sie angeben, und gleichzeitig unrechtmäßig staatliche Unterstützung erhalten. Das neue System soll diese systematischen Ungerechtigkeiten beenden und sicherstellen, dass nur wirklich Bedürftige Sozialleistungen erhalten.

Die Einführung des „Negative Income Tax“-Schemas stellt dabei einen innovativen Ansatz dar, der Steuern und Sozialleistungen in einem einzigen System vereint. Geringverdiener werden nicht nur von Steuern befreit, sondern erhalten direkte finanzielle Unterstützung vom Staat. Diese zielgerichtete Hilfe basiert auf verifizierten Einkommensdaten aus dem „Data Lake“ und soll sicherstellen, dass die Unterstützung tatsächlich bei den Bedürftigen ankommt. Das Ministerium erwartet, dass dieses System sowohl die Effizienz als auch die Gerechtigkeit des thailändischen Sozialsystems dramatisch verbessern wird.

Totale Erfassung ab 2027:
Neue Ära der Transparenz beginnt

Ab 2027 wird jeder der 70 Millionen Thailänder in das neue System eingebunden. Die universelle Steuererklärungspflicht bedeutet eine komplette Neugestaltung der Beziehung zwischen Bürgern und Staat. Während bisher nur ein Bruchteil der Bevölkerung direkt mit dem Steuersystem in Berührung kam, müssen sich nun alle Thailänder mit den Anforderungen und Möglichkeiten des neuen Systems auseinandersetzen. Diese totale Erfassung ermöglicht es der Regierung erstmals, ein vollständiges Bild der wirtschaftlichen Situation aller Bürger zu erhalten.

Die Integration der Daten von Finanzamt, Verbrauchssteuer- und Zollbehörden schafft ein lückenloses Überwachungsnetz, das Steuerhinterziehung praktisch unmöglich macht. Finanz-Staatssekretär Lawaron betonte, dass diese Transformation des Steuersystems Fairness und Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt. Das neue System verspricht eine Ära, in der diejenigen, die es sich leisten können, ihren angemessenen Beitrag leisten, während Menschen in Not die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Die Revolution des thailändischen Steuer- und Sozialsystems steht unmittelbar bevor.

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