Thailand hält an Stacheldraht-Grenzsperren fest
Verteidigungsminister widerspricht „Friedens“-Forderungen
Bangkok – Thailands amtierender Verteidigungsminister General Nattaphon Narkphanit hat klargestellt, dass die Stacheldrahtbarrieren an der kambodschanischen Grenze bleiben – entgegen Forderungen nach einem Abbau im Namen des „Friedens“. Die Spannungen zwischen beiden Ländern halten an, nachdem ein Treffen der Regional Border Committee (RBC) am 15. und 16. August ergebnislos endete.
Kambodscha verweigert Minenräumung und Betrugsbekämpfung
Bei den Verhandlungen zwischen dem Chanthaburi-Trat-Grenzkommando und Kambodschas 3. Militärregion weigerte sich Kambodscha, verbindliche Zusagen zur Räumung von Landminen oder zur Bekämpfung grenzüberschreitender Betrugsnetzwerke zu machen. General Nattaphon erklärte, Kambodscha nutze dieselbe Verhandlungsdelegation für alle Gespräche, während Thailand spezialisierte Teams für jede Grenzregion einsetze – was die Koordination erschwere.
„Die Barrieren bleiben!“
Nattaphon widerspricht Social-Media-Gerüchten
In sozialen Medien kursierten Spekulationen, Thailand könne die Stacheldrahtsperren entfernen, um die Spannungen zu verringern. Der Verteidigungsminister wies dies entschieden zurück:
„Das stimmt nicht. Solange ich in diesen Sitzungen sitze, wird das nicht passieren.“
Besonders kritisch ist die Lage in Ban Nong Chan (Provinz Sa Kaeo), wo kambodschanische Zivilisten thailändische Soldaten unter Druck setzten, nachdem neue Stacheldrahtzäune errichtet wurden. Nattaphon betonte, die genaue Grenzziehung müsse von der Joint Boundary Commission (JBC) geklärt werden.
Unterschiedliche Herausforderungen an den Grenzabschnitten
Der Minister wies auch auf die unterschiedlichen Bedingungen an der Grenze hin:
• Die 1. Armeeregion (städtische/kommunale Gebiete) hat andere Sicherheitsanforderungen als die
• 2. Armeeregion (Wald- und Grenzstreifen), wo Minen und illegale Aktivitäten ein größeres Problem darstellen.
Die thailändische Regierung bleibt hart: Kein Rückbau der Barrieren ohne Gegenleistung. Solange Kambodscha keine konkreten Schritte zur Minenräumung oder gegen grenzüberschreitende Kriminalität unternimmt, wird Thailand die Sicherheitsmaßnahmen aufrechterhalten.
Die nächsten Verhandlungen könnten entscheidend sein – doch bisher gibt es keine Anzeichen für eine Entspannung.



