BANGKOK, THAILAND – Thaksin im Gefängnis: Tochter besucht Ex-Premier – „Moral ist stark!“
Hinter den Gefängnismauern in Bangkoks Chatuchak Distrikt spielt sich politisches Drama ab: Thaksin Shinawatras Tochter Pintongta hat den inhaftierten Ex-Premier besucht – und enthüllt, dass ihr Vater trotz starker Moral mit gesundheitlichen Problemen kämpft. Währenddessen sammeln sich seine Anhänger vor dem Gefängnis und skandieren „Bleib stark!“
Familienbesuch mit politischen Untertönen
Pintongta Shinawatra Kunakornwong traf ihren 76-jährigen Vater gemeinsam mit ihrem Ehemann Nuttaphong Kunakornwong und Pidok Sooksawas, dem Ehemann von Ex-Premierministerin Paetongtarn Shinawatra. Der einstündige Besuch im Gefängnis an der Ngam Wong Wan Road verlief emotional, aber positiv.
„Seine Moral ist stark“, berichtete Schwiegersohn Nuttaphong nach dem Treffen. Doch es gibt auch besorgniserregende Nachrichten: Thaksin leide unter Taubheitsgefühlen in den Fingern – ein gesundheitliches Problem, das die Familie genau beobachtet.
„Nächster Premier?“ – Scherze am Gefängnistor
Vor dem Gefängnis entfaltete sich politisches Theater: Anhänger der Rothemden-Bewegung skandierten Unterstützungsrufe und machten sogar scherzhafte Andeutungen, Nuttaphong könne „der nächste Premier“ werden. Das Ehepaar lachte die Kommentare zwar weg, doch die politische Botschaft war klar.
Tatsächlich hatte die Pheu Thai Partei Nuttaphong bereits früher als möglichen Kandidaten für künftige Wahlen ins Gespräch gebracht. Die Szene am Gefängnistor zeigt: Thaksins politischer Einfluss ist trotz Haft ungebrochen.
Königliche Begnadigung abgelehnt – Was nun?
Justizminister Rutthaphon Naowarat verkündete unterdessen eine schlechte Nachricht: Thaksins zweites Begnadigungsgesuch wurde abgelehnt, da es nicht den rechtlichen Anforderungen entsprach. Pintongta wollte sich dazu nicht äußern, doch die Absage bedeutet, dass Thaksin vorerst hinter Gittern bleiben muss.
Der Oberste Gerichtshof hatte den Ex-Premier am 9. September wegen Amtsmissbrauchs und Interessenkonflikten während seiner Amtszeit von 2001-2006 verurteilt. Zuvor hatte er sich monatelang in einer VIP-Suite des Police General Hospital aufgehalten.
Ermittlungen weiten sich aus
Das Nationale Anti-Korruptionskomitee (NACC) untersucht inzwischen den Fall der „14. Etage“ – Thaksins verlängerten Krankenhausaufenthalt. Bereits 12 Beamte wurden verhört, zwei weitere stehen jetzt im Fokus.
NACC-Generalsekretär Surapong Intharathorn bestätigte, dass auch Thaksins rechtliche Verantwortung geprüft werde. „Der Fall wird nach ordentlichem Rechtsverfahren behandelt, auch wenn er der Öffentlichkeit ungewöhnlich erscheint.“
Was bedeutet das für Thailands Politik?
Während Thaksin im Gefängnis lächelt, brodelt es draußen weiter. Die Rothemden schwören weiteren politischen Kampf, die Pheu Thai Partei plant ihre nächsten Züge – und die Frage aller Fragen bleibt: Wird Thaksin je wieder in die Politik zurückkehren?
Wie sehen Sie Thaksins Zukunft in der thailändischen Politik?
Trotz Haftstrafe bleibt Thaksin Shinawatra ein Symbol der politischen Spaltung in Thailand – geliebt und gehasst zugleich. Glauben Sie, dass er nach seiner Entlassung noch einmal Einfluss auf die Politik nehmen wird, oder ist seine Zeit endgültig vorbei? Teilen Sie Ihre Meinung.



