Thaksin trifft Familie im Gefängnis

Thaksin trifft Familie im Gefängnis
TNA

Thaksin empfängt erste Besucher: 
Familie hinter Glas im Gefängnis 

Zum ersten Mal seit seiner Inhaftierung hat Ex-Premier Thaksin Shinawatra Besuch von seiner Familie erhalten. Hinter einer Glaswand traf er seine Töchter Paetongtarn und Pintongta sowie seine Ex-Frau Khunying Potjaman Damapong im Klong Prem Gefängnis. Die Emotionen waren greifbar – doch körperlicher Kontakt blieb streng verboten.

Wiedersehen nach Quarantäne: 
Familie zeigt sich erleichtert

Nach Abschluss der fünftägigen obligatorischen Quarantäne war es endlich soweit: Thaksins Familie durfte ihn im Hochsicherheitsgefängnis besuchen. Wie ein Sprecher des Gefängnisdepartements bestätigte, fand das Treffen in einem speziellen Besuchsraum mit Glaswand statt – Standardprozedur für alle Insassen.

Tochter Paetongtarn Shinawatra, die selbst eine führende Rolle in der thailändischen Politik spielt, zeigte sich nach dem Besuch erleichtert: „Mein Vater hat etwas Stress, aber er bleibt stark.“ Die sichtbare Emotion in ihrer Stimme verriet, wie belastend die Situation für die ganze Familie ist.

Keine Sonderbehandlung: 
Thaksin wie jeder andere Häftling

Thaksins Anwalt betonte gegenüber Medien: „Es gibt keinerlei Sonderbehandlung. Herr Thaksin wird wie jeder andere Häftling mit Gesundheitsproblemen versorgt.“ Diese Aussage kam nach Kritikern, die dem Ex-Premier Privilegien unterstellt hatten.

Tatsächlich entspricht die Behandlung vollkommen den thailändischen Gefängnisstandards: Besuche nur hinter Glas, keine körperlichen Kontakte, standardisierte medizinische Versorgung. Lediglich aufgrund seines Alters von 74 Jahren wird Thaksin demnächst in den Seniorentrakt verlegt – was für alle Häftlinge über 65 gilt.

Hintergrund: Warum Thaksin wirklich im Gefängnis sitzt

Thaksin war im August 2023 nach 15 Jahren im Exil nach Thailand zurückgekehrt, um sich seinen Verurteilungen wegen Machtmissbrauchs zu stellen. Ursprünglich zu acht Jahren Haft verurteilt, wurde seine Strafe durch einen königlichen Begnadigungserlass auf ein Jahr reduziert.

Doch ein letztes Gerichtsurteil entschied, dass sein vorheriger Krankenhausaufenthalt nicht als Haftzeit angerechnet werden kann – was zu seiner aktuellen Inhaftierung führte. Dieser Entscheid hatte landesweit für Kontroversen gesorgt.

Die Familie kündigte an, Thaksin regelmäßig besuchen zu wollen. Rechtsexperten gehen davon aus, dass der Ex-Premier seine einjährige Haftstrafe absitzen muss – es sei denn, es käme zu weiteren gerichtlichen oder königlichen Interventionen.

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