Ex-PM warnt:
Chinas Billig-EVs bedrohen Thailands Autobranche
Thailands ehemaliger Premierminister Thaksin Shinawatra schlägt Alarm: Billige Elektroautos aus China könnten die heimische Autoindustrie zerstören. Jetzt fordert er drastische Steuerreformen – doch wird das reichen?
Thaksin will Import-EVs mit hohen Steuern belegen
Der umstrittene Ex-Regierungschef macht Druck: In einem aktuellen Statement fordert er scharfe Steuern auf Elektrofahrzeuge mit geringem Lokalanteil. Hintergrund sind die ASEAN-China-Freihandelsabkommen, durch die immer mehr chinesische E-Autos zollfrei nach Thailand strömen – und lokale Hersteller verdrängen.
„Wir müssen Mindestquoten für thailändische Bauteile einführen, etwa bei Sitzen oder Karosserieteilen“, so Thaksins Vorschlag.
Sein Ziel: Die heimische Zulieferindustrie stärken und verhindern, dass Thailand zum Absatzmarkt für Billig-Importe wird.
Finanzministerium prüft Steuerreform
USA könnte nachziehen
Das thailändische Finanzministerium denkt bereits über neue Steuermodelle nach. Der Plan: Fahrzeuge mit hohem Lokalanteil sollen geringere Abgaben zahlen, während reine Importmodelle stärker belastet werden.
„Wir wollen die einheimische Autoteile-Industrie fördern“, erklärt Finanzstaatssekretär Paopoom Rojanasakul.
Doch es geht nicht nur um China: Auch die USA könnten Thailand mit Strafzöllen belegen, falls das Land keine fairen Wettbewerbsbedingungen schafft.
Experten streiten:
Ist die Gefahr real?
Während Thaksin vor einer „Überflutung durch China-EVs“ warnt, sehen andere Experten gelassener.
Ökonom Sompop Manarungsan gibt zu bedenken: „Amerikanische Hersteller sind kaum konkurrenzfähig – selbst mit niedrigen Zöllen.“
Tatsächlich spielen US-Autos in Asien kaum eine Rolle.
Doch die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Zwischen 2022 und 2024 schnellten die EV-Zulassungen (BEV, PHEV, HEV) in die Höhe. Gleichzeitig zogen sich einige chinesische Hersteller zurück, nachdem sie Fördergelder zurückzahlen mussten, weil sie lokale Produktionsziele verfehlten.
Thailands ehrgeiziger EV-Plan
Kann er gelingen?
Bis 2030 will Thailand Südostasiens führender E-Auto-Produzent werden. Dafür baut das Land nicht nur Fabriken, sondern auch Ladeinfrastruktur und Batterieproduktion aus. Doch der Weg ist steinig:
• Chinesische Konkurrenz drückt die Preise
• Lokalanteils-Regeln müssen durchgesetzt werden
• Globale Märkte verlangen nach fairen Bedingungen
Ohne klare Regeln könnte Thailands Traum vom „EV-Hub Asiens“ schnell platzen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Steuern und Quoten die Wende bringen – oder ob die Billig-Importe siegen.



