„Wir schaffen das!“
Thaksin berät Regierung im US-Strafzoll-Kampf
Überraschungsgast beim Krisentreffen
Das politische Bangkok rätselte am Mittwochmorgen: Was macht Ex-Premier Thaksin Shinawatra beim hochkarätigen Wirtschaftsgipfel in der Ban Phisanulok Residenz? Finanzminister Pichai Chunhavajira löste das Rätsel: „Er kennt sich bestens mit US-Handel aus – wir brauchen jedes Fachwissen!“ Hintergrund ist der drohende 36%-Strafzoll auf thailändische Exporte in die USA, gegen den Thailand bis 1. August ein neues Angebot vorlegen muss.
Countdown für die thailändische Wirtschaft
Bei dem geheimen Treffen mit Top-Beratern wie Pansak Vinyaratn und Handelsminister Jatuporn Buruspat ging es um nichts Geringeres als die Rettung milliardenschwerer Exporte. Thaksin, der selbst das Treffen anordnete, zeigte sich kämpferisch: „Verhandlungen laufen noch. Trump ist Geschäftsmann – das ist nur hartes Poker.“ Der 74-Jährige verwies auf seine Erfahrung mit dem exzentrischen Ex-US-Präsidenten während seiner eigenen Amtszeit.
„Team Thailand“ in Alarmbereitschaft
Bereits am Vortag hatte Pichai mit Industrievertretern die Notfallpläne besprochen. Sollte der Maximalzoll kommen, wären Autoteile, Elektronik und Agrarexporte besonders betroffen. „Wir fliegen notfalls wieder nach Washington“, kündigte der Finanzminister an. Ein zweites Krisentreffen mit der Wirtschaft ist für Montag geplant – dann soll das finale Angebot stehen.
Thaksins Schattenregierung?
Der Auftritt des vorbestraften Ex-Premiers (wegen Korruption verurteilt) befeuert erneut Gerüchte über seine Schlüsselrolle hinter den Kulissen. Seine Tochter Paetongtarn, eigentlich Premierministerin, ist seit ihrer Suspendierung durch das Verfassungsgericht nur noch Pheu Thai-Chefin. Doch wie ein Strippenzieher koordinierte Thaksin die Krisenmaßnahmen – und berief sich dabei auf seine Handelserfahrung aus den 2000er Jahren.
Während die Uhr tickt, setzt Thailand auf Thaksins Verhandlungsgeschick. Ob das gegen Trumps „America First“-Politik reicht, wird sich bis August zeigen.



