Thaksins Flüge sprengen Flightradar24-Rekorde

Thaksins Flüge sprengen Flightradar24-Rekorde
Flightradar24

Thaksins Flug löste Hysterie aus: 
33.000 verfolgten Jet auf Flightradar24 

Eine private Jet-Reise des Ex-Premiers Thaksin Shinawatra löste in Thailand einen digitalen Ansturm auf die Flugtracking-Plattform Flightradar24 aus. Zehntausende verfolgten minütlich seinen Flug nach Dubai und zurück – und machten den Flug zum weltweit meistbeobachteten an diesen Tagen. Ein Polit-Krimi, der zeigt, wie Technologie die politische Beobachtung revolutioniert.

Live-Tracking als Volkssport: 
So verfolgte Thailand Thaksin

Am 4. September verließ Thaksin Shinawatra Thailand – just Tage vor einer Gerichtsentscheidung über seinen umstrittenen Krankenhausaufenthalt. Sein Ziel: zunächst Singapur zur medizinischen Untersuchung, wie es hieß. Doch dann passierte etwas Unerwartetes: Sein Bombardier Global 7500 bog plötzlich nach Nordwesten ab und steuerte auf Dubai zu.

Tausende Thai-Nutzer stürmten die App Flightradar24, um jede Bewegung des Jets zu verfolgen. An diesem Tag wurde Thaksins Flug zum meistbeobachteten Flug weltweit. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt am 8. September, als über 33.000 User gleichzeitig die Landung in Bangkok verfolgten.

Technologie-Wunder: 
Wie funktioniert Flightradar24?

Die 2006 in Schweden gegründete Plattform nutzt modernste Technologie: Über 50.000 ADS-B-Empfänger weltweit erfassen Live-Daten von Flugzeugen. Ergänzt wird dies durch Multilateration, Radarfeeds, satellitengestütztes ADS-B und Daten von Airlines und Flughäfen.

Doch nicht alle Flüge sind sichtbar: Regierungs-, Militär- und einige Privatjets sind aus Sicherheitsgründen anonymisiert oder ganz versteckt. Thaksins Jet jedoch war für alle einsehbar – und wurde so zum Polit-Barometer.

Warum dieser Flug Thailand elektrisierte

Thaksins Reise fiel in eine politisch ultrasensible Phase: Gerade war ein politischer Rivale zum neuen Premierminister ernannt worden, und das Gericht sollte über Thaksins Krankenhausaufenthalt entscheiden. Seine überraschende Dubai-Route nährte Spekulationen: Wollte er dem Urteil entgehen? Würde er zurückkehren?

Der Ex-Premier klärte später auf: „Einwanderungsverzögerungen in Bangkok erzwangen die Umleitung“, obwohl er eigentlich seinen Arzt in Singapur besuchen wollte. Doch die Erklärung beruhigte die Gemüter kaum – das Live-Tracking war bereits zum Polit-Phänomen geworden.

Von der Nische zum Mainstream: 
Flightradar24 als Polit-Tool 

Dr. Kornprom Saengaram, Herzchirurg und Ex-Pilot der Thai Airways, erklärt: „Thais nutzen Flightradar24 seit Jahren, hauptsächlich für Flugpläne. Aber diese politische Fokussierung ist neu.“ Tatsächlich erlebte die Plattform bereits 2022 Rekordzahlen: 5 Millionen User verfolgten Queen Elizabeth II. letzten Flug, 2,2 Millionen trackten US-Sprecherin Nancy Pelosis Taiwan-Besuch. Doch in Thailand erreichte das Tracking jetzt eine neue, politische Dimension.

Flightradar24 expandiert weiter durch Community-Teilnahme: Freiwillige erhalten Empfänger, um Datenlücken weltweit zu schließen. Die App entwickelt sich vom Aviation-Tool zum gesellschaftlichen Polit-Radar.

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2 Kommentare zu „Thaksins Flüge sprengen Flightradar24-Rekorde

  1. Wenn 33.000 User die Landung von Thaksin in Bangkok via Flightradar 24 verfolgen, erreicht das Trecking jetzt angeblich eine neue, politische Dimension. Aha! Als 2,2 Millionen Nancy Pelosis Taiwan Besuch trackten, hatte das gar nichts mit Politik zu tun. Vermutlich alles nur ganz unpolitische Follower einer alten Frau.

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