- Viral-Video zeigt Hund, der im Restaurant am Tisch isst, empört viele Thailänder.
- Restaurant Ko-Ya verteidigt sich mit Hygiene-Konzept und separatem Geschirr für Tiere.
- Öffentlichkeit ist gespalten zwischen Tierliebhabern und Hygiene-Bedenkenträgern.
- Vorfall könnte Diskussion über Regularien für haustierfreundliche Lokale in Thailand anstoßen.
BANGKOK – Ein Video bringt Menschen in Thailand in Rage! Zu sehen: Hunde, die in einem Restaurant gemeinsam am Tisch essen. Das Internet tobt, das Lokal wehrt sich. Die Frage aller: Geht das zu weit?
Viral-Video zeigt Hund beim Tisch-Dinner
Das am 23. Dezember auf Facebook geteilte Video zeigt einen klaren Tabubruch für viele: Ein Hund ist auf einem Stuhl am Restauranttisch platziert und frisst von einem Tellerchen, das direkt neben den Tellern der menschlichen Gäste steht.
Die Aufnahme ging wie ein Lauffeuer durch die sozialen Medien und entfachte sofort eine hitzige Hygienedebatte. Viele Nutzer zeigten sich angewidert und warfen dem Restaurant mangelnde Sauberkeit vor.
„Absolut eklig!“, „Wo kommen wir denn da hin?“ und „Das ist doch kein Hundesalon!“ – so nur einige der empörten Kommentare unter dem viralen Clip.
Restaurant-Besitzer kontern mit Hygiene-Konzept
Das betroffene Restaurant Ko-Ya reagierte umgehend und verteidigte sein Konzept. Man sei ein explizit haustierfreundliches Lokal und gehe verantwortungsvoll mit der Situation um.
„Wir verwenden separates Geschirr und Besteck ausschließlich für die Tiere“, so die Erklärung. Dieses werde nach der Benutzung getrennt in einem Hochtemperatur-Geschirrspüler gereinigt.
Selbst das Hundefutter werde nach hohen Qualitätsstandards zubereitet, vergleichbar mit dem Essen für die menschlichen Gäste.
Freiwilligkeit und wöchentliche Desinfektion als Argument
Das Restaurant betonte, dass das gemeinsame Essen mit dem Haustier ausschließlich auf Wunsch der Kunden stattfinde. Jeder Gast könne frei wählen, ob er diesen Service in Anspruch nehme.
Zudem würden die Räumlichkeiten wöchentlich desinfiziert und die Tische nach jeder Benutzung gründlich gereinigt. Der Besitzer führte die Politik auf Kundenwünsche zurück.
„Für viele sind Haustiere ein Teil der Familie. Wir respektieren aber auch jene, die lieber ohne Tiere speisen möchten“, lautete die abschließende Stellungnahme.
Das sagen Lebensmittel-Experten zu dem Fall
Lebensmittelhygiene-Experten zeigen sich geteilter Meinung. Grundsätzlich verbieten thailändische Hygienevorschriften Tiere in Lebensmittelbereichen nicht pauschal, fordern aber strengste Sauberkeit.
Kritiker argumentieren, dass selbst getrenntes Geschirr das grundsätzliche Risiko von Keimübertragung nicht vollständig ausschließen kann, etwa über die Luft oder Tierhaare.
Befürworter des Konzepts verweisen auf moderne Standards und die Selbstbestimmung der Kunden. In vielen Ländern sei diese Praxis unter strengen Auflagen üblich.
Öffentlichkeit bleibt gespalten
Die thailändische Netzgemeinde ist nach wie vor tief gespalten. Auf der einen Seite stehen die Tierliebhaber, die das Konzept als fortschrittlich und inklusiv feiern.
Auf der anderen Seite die Hygiene-Bedenkenträger, die einen Dammbruch für Gesundheitsstandards befürchten. Viele fragen: Wo zieht man die Grenze?
Das Restaurant Ko-Ya hat mit seiner klaren Positionierung jedenfalls für maximale Aufmerksamkeit gesorgt – ob das gut fürs Geschäft ist, wird die Zukunft zeigen.
Trend mit Zukunft oder eine Eintagsfliege?
Haustierfreundliche Cafés und Restaurants sind ein wachsender globaler Trend. In Thailand könnte dieser Vorfall eine landesweite Diskussion über entsprechende Regularien anstoßen.
Möglicherweise braucht es klare gesetzliche Vorgaben für solche Einrichtungen, um sowohl Tierhaltern als auch Hygienebedürfnissen gerecht zu werden.
Eins ist sicher: Der Fall „Ko-Ya“ wird nicht der letzte seiner Art sein. Die Debatte zwischen Herz und Hygiene ist eröffnet.



