Thailands Hotelbranche schlägt Alarm:
„Schlimmste Krise seit Jahrzehnten“
Bangkok – Die Thai Hotels Association (THA) hat die Regierung mit deutlichen Worten zum Handeln aufgefordert. Grund ist ein dramatischer Einbruch der Touristenzahlen in der ersten Jahreshälfte 2025 – der schlimmste seit langem. THA-Präsident Teinprasit Chaiyapatranun präsentierte erschreckende Zahlen: Von Januar bis Juni kamen nur noch 16,68 Millionen ausländische Besucher, ein Rückgang von 4,66 % im Vergleich zum Vorjahr.
„So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Chaiyapatranun. „Früher gab es nach Krisen immer eine Erholung. Diesmal sinken die Zahlen seit fünf Monaten ununterbrochen.“
Besonders hart traf es den asiatischen Markt (–12,01 %), allen voran China (–41,94 % im Juni). Selbst Länder wie die USA oder Japan, die zunächst noch Zuwächse verzeichneten, meldeten zuletzt Rückgänge.
Lichtblick Fernreisen
Doch zu wenig für Ausgleich
Einzig Langstrecken-Reisende aus Europa (+16,64 %), Ozeanien (+11,92 %) und Nordamerika (+10,37 %) zeigten sich unbeeindruckt. Doch diese Steigerungen reichen nicht aus, um die Millionenlücke aus Asien zu schließen.
„Das Problem ist strukturell“, so der THA-Chef. „Chinesen und Japaner reisen wieder – aber nicht zu uns.“
Nach Gesprächen mit Tourismusminister Sorawong Thienthong zeigte sich Chaiyapatranun zwar ermutigt über versprochene Maßnahmen, kritisierte aber: „Die Regierung hätte viel früher handeln müssen. Jetzt geht es darum, das ramponierte Image zu reparieren.“

Taxi-Betrug und Callcenter-Gangs:
Die größten Probleme
Die THA nannte konkrete Sicherheits- und Service-Mängel, die dringend behoben werden müssen:
✔ Taxifahrer, die den Zähler verweigern – ein Dauerärgernis für Touristen
✔ Callcenter-Banden, die gezielt Ausländer abzocken
✔ Mangelnde Krisenkommunikation bei Zwischenfällen
„Das Wichtigste ist, das Vertrauen zurückzugewinnen, dass Thailand ein sicheres Reiseziel ist“, betonte Chaiyapatranun. „Betrugsfälle müssen endlich konsequent verfolgt werden.“
Wirtschaftliche Folgen:
12 % des BIP in Gefahr
Die Krise trifft Thailand ins Mark: Vor der Pandemie machte der Tourismus 12 % der Wirtschaftsleistung aus. Nun stehen Zehntausende Jobs in Hotellerie, Transport und Dienstleistungen auf dem Spiel.
Experten warnen: Ohne radikale Reformen könnte Thailand im Wettbewerb mit Vietnam oder Malaysia weiter zurückfallen. Die Uhr tickt – und die Hoteliers fordern Taten statt Worte.



