BANGKOK – Während sich die Menschen über einen 10.000-Baht-Flug nach Hat Yai aufregen, gibt es eine überraschende Nachricht: Fliegen innerhalb Thailands wird im Durchschnitt immer günstiger. Ein Preiskampf der Airlines treibt die Ticketpreise in den Keller.
Der Skandal-Flug: Fast 10.000 Baht nach Hat Yai
Die Empörung war groß, als für einen Flug von Bangkok ins hochwassergeplagte Hat Yai fast 10.000 Baht (ca. 250 Euro) verlangt wurden. Die Luftfahrtbehörde CAAT schaltete sich ein.
Die offizielle Preisobergrenze liegt bei 7.266 Baht für Billigflieger und 10.049 Baht für Vollservice-Airlines. Der beanstandete Preis lag also knapp unter der Grenze – ein rechtlicher Graubereich.
Doch dieser Einzelfall täuscht über den generellen Trend hinweg: Der Druck auf die Ticketpreise im Inland wächst massiv.
Die Zahlen beweisen es: Preise fallen kontinuierlich
Die Statistik spricht eine klare Sprache. Bangkok Airways meldete für das dritte Quartal einen durchschnittlichen Ticketpreis von 4.115 Baht – ein Rückgang um 2,2 Prozent.
Über die ersten neun Monate des Jahres fiel der Durchschnittspreis der Airline um 1,1 Prozent auf 4.179 Baht. Der Grund: Ein erbitterter Verdrängungswettbewerb unter den lokalen Airlines.
Selbst Thai AirAsia verzeichnete im dritten Quartal einen Preissturz von 12 Prozent auf nur noch 1.633 Baht im Durchschnitt.
Der Grund: Airlines flüchten aus China zurück ins Inland
Hinter dem Preisdruck steckt ein strategischer Schwenk der Airlines. Viele Billigfluglinien haben ihre unrentablen China-Routen gekappt oder stark reduziert.
„Angesichts eines schwachen chinesischen Marktes und starker chinesischer Konkurrenz reduzierten viele Billigfluglinien ihre Dienste nach China“, erklärt Wutthiphum Jurangkool, Ex-Chef von Nok Air.
Die frei gewordenen Flugzeuge werden nun auf inländische Strecken umgeleitet. Das Ergebnis: Ein Überangebot an Sitzplätzen und sinkende Preise. Nok Airs Durchschnittspreis liegt 2025 bei nur 1.300 Baht.
Staatliche chinesische Giganten machen den Markt kaputt
Das Problem für thailändische Airlines in China ist hausgemacht. Mehr als 50 Prozent der großen chinesischen Airlines sind staatlich.
Lokale Regierungen subventionieren diese Airlines und Reiseveranstalter massiv, um den Verkehr anzukurbeln. Gegen diese finanzielle Übermacht können thailändische Privatairlines nicht bestehen.
Thai Lion Air reduzierte seine China-Routen von 35 auf nur noch 10. Nok Air stellte alle internationalen Flüge ein. Die Kapazität wandert in den heimischen Markt.
Die Gewinner: Europäer und Urlauber nach Koh Samui
Während der asiatische Markt schrumpft, gibt es Gewinner: Der europäische Markt wächst kräftig. Passagiere aus Deutschland und Großbritannien legten um 15 bzw. 11 Prozent zu.
Für Bangkok Airways ist die Strecke nach Koh Samui ein sicherer Hafen. Der Flughafen in Surat Thani, das Tor zur Insel, verzeichnete ein Passagierplus von 4 Prozent.
Insgesamt verdiente die Airline in den ersten neun Monaten 19,9 Milliarden Baht bei einem Nettogewinn von 3,13 Milliarden Baht. Der Inlandsmarkt bleibt trotz fallender Preise profitabel – für manche.
Die Zukunft: Mehr Kapazität, weiterer Preisdruck?
Die große Frage ist, wie lange der Preiskampf anhält. Viele Airlines haben neue Flugzeuge erhalten, die vor der Tourismus-Delle bestellt wurden.
Diese Maschinen müssen in der Luft bleiben. Solange das Überangebot auf den Inlandsstrecken anhält, werden die Ticketpreise unter Druck bleiben.
Für thailändische Urlauber und ausländische Touristen ist das eine gute Nachricht. Für die Airlines bedeutet es einen harten Kampf um jede Buchung.
🗣 Wenn Fliegen plötzlich zum Preiskampf wird …
Ein 10.000-Baht-Schockticket nach Hat Yai löst Wut aus – und gleichzeitig stürzen die Inlandsflugpreise in ganz Thailand ab. Airlines fliehen aus China, leere Flugzeuge fluten den Markt, Gewinne sinken, Routen werden gestrichen.
Ist das gesunde Marktbereinigung – oder der stille Anfang eines Airline-Kollapses?
💬 Sag’s ehrlich: Wem glaubst du – den Airlines, der CAAT oder den Passagieren?




Hoffentlich leidet darunter nicht die Sicherheit für die Wartung der Flugzeuge und eine gute Ausbildung des Personals für den Ernstfall! Alles hat seinen Preis!