Trotz Strompreis-Bremse: Warum die Rechnungen nicht sinken

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Bangkok Post

Thailands Stromkosten bleiben hoch 
Trotz fallender Energiepreise 

BANGKOK – Während die Preise für Gas und Kohle sinken, müssen thailändische Haushalte weiterhin hohe Stromrechnungen zahlen. Die Energie-Regulierungsbehörde (ERC) hat beschlossen, den Stromtarif von 3,98 Baht pro Einheit (etwa 9,7 Eurocent) bis mindestens Ende August beizubehalten – und ignoriert damit die Chance auf eine Senkung.

Warum bleiben die Preise so hoch?

Laut Poonapat Leesombatpiboon, Generalsekretär der ERC, wird ein Teil der Einnahmen benötigt, um die Schulden der staatlichen Energieunternehmen EGAT und PTT zu begleichen. Die Electricity Generating Authority of Thailand (EGAT) verbucht derzeit Verluste von 66 Milliarden Baht (ca. 1,6 Mrd. Euro), während PTT mit einem 15-Milliarden-Baht-Loch kämpft. Doch selbst der aktuelle Tarif wird nur 7,07 Milliarden Baht zurückbringen – ein Tropfen auf den heißen Stein.

Foto: Bangkok Post

Alternative Tarife 
Aber keine Erleichterung

Die ERC hatte eigentlich drei Optionen zur Diskussion gestellt:

• 3,98 Baht (aktueller Tarif, minimale Schuldentilgung)
• 4,87 Baht (EGAT-Schulden wären getilgt)
• 5,10 Baht (alle Schulden bis Dezember abgebaut)

Doch trotz der Möglichkeit, Verbraucher zu entlasten, entschied sich die Behörde für die teuerste Variante für die Verbraucher – und das, obwohl die Energiekosten eigentlich sinken:

Gaspreise (LNG) werden voraussichtlich um 4,5 % fallen
Lignit (Braunkohle) wird 7 % günstiger
Stromnachfrage sinkt um 8,2 % wegen kühlerem Wetter
Stärkerer Baht macht Importe billiger

Verbraucher müssen zahlen 
Und haben kaum eine Wahl

Bis zum 28. Juli können Bürger auf der ERC-Website ihre Meinung zu den Tarifen abgeben. Doch Kritiker monieren: Egal wie die Entscheidung ausfällt – am Ende zahlen die Haushalte die Zeche.

Während die Energiewirtschaft auf Entlastung hofft, bleibt für die Verbraucher erstmal alles beim Alten – trotz besserer Marktbedingungen.

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