Trump drängt Justiz zu Clinton-Ermittlungen

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WASHINGTON, USA – US-Präsident Donald Trump hat das Justizministerium angewiesen, die Verbindungen des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein zu früheren politischen und wirtschaftlichen Spitzenfiguren genauer zu untersuchen. Damit richtet sich der Blick nun auch auf Trumps Vorgänger Bill Clinton – und auf mehrere einflussreiche Persönlichkeiten aus Finanz- und Technologiekreisen.

Neue Ermittlungen gegen Clintons Umfeld

Nach Angaben von Justizministerin Pam Bondi wird das Ministerium Trumps Bitte um eine Untersuchung umsetzen. Details zur geplanten Vorgehensweise nannte sie nicht. Auffällig ist jedoch, dass das Justizministerium noch im Juli erklärt hatte, es gebe „keine Beweise, die eine Untersuchung gegen nicht angeklagte Dritte rechtfertigen könnten“.

Trotz dieser früheren Einschätzung haben jüngste Veröffentlichungen in den USA den politischen Druck erneut erhöht. Immer mehr Stimmen fordern Transparenz – nicht nur in Bezug auf Clinton, sondern auch hinsichtlich der eigenen Verbindungen Trumps zu Epstein.

Verstrickungen zwischen Politik und Finanzwelt

Trump verlangt, dass auch die Beziehungen Epsteins zu JPMorgan Chase, dem früheren Finanzminister Larry Summers sowie LinkedIn-Mitgründer Reid Hoffman überprüft werden. Die Bank JPMorgan erklärte, sie bedauere ihre frühere Verbindung zu Epstein, betonte jedoch, man habe ihm bei seinen „abscheulichen Taten“ niemals geholfen.

Epstein war über Jahre hinweg eine zentrale Figur der amerikanischen High Society. Sein weitreichendes Netzwerk reichte von Politikern bis zu Milliardären – und schloss auch Trump selbst ein. Alte Videoaufnahmen dokumentieren, dass beide mehrfach auf denselben gesellschaftlichen Veranstaltungen erschienen.

Clintons Reisen mit Epstein

Clinton soll laut einem Sprecher in den Jahren 2002 und 2003 vier Mal mit Epsteins Privatflugzeug gereist sein – offiziell im Rahmen der Arbeit seiner Stiftung. 2002 habe Clinton Epstein auch in dessen Büro in Harlem getroffen und ihn kurz darauf bei einem Besuch in dessen New Yorker Wohnung gesehen.

Trumps wiederholte Behauptung, Clinton sei häufig auf Epsteins Privatinsel in der Karibik gewesen, bezeichnete dessen Sprecher als falsch. Weder dort noch auf Epsteins Ranch in New Mexico oder in dessen Residenz in Florida habe Clinton sich jemals aufgehalten.

Politischer Druck auf Trump wächst

Parallel zu den neuen Ermittlungen steht Trump zunehmend unter Druck, sämtliche Epstein-Akten freizugeben. Ein entsprechendes Wahlversprechen hat er bislang nicht eingelöst. Laut einer Reuters/Ipsos-Umfrage vom Oktober bewerteten nur vier von zehn Republikanern seinen Umgang mit dem Thema positiv.

In der kommenden Woche soll das Repräsentantenhaus darüber abstimmen, ob alle Akten veröffentlicht werden. Sowohl einige Republikaner als auch die Demokraten drängen auf eine schnelle Freigabe. Für Trump könnte diese Abstimmung brisant werden – insbesondere, nachdem neue Dokumente Fragen zu seiner eigenen Rolle aufgeworfen haben.

Streit über veröffentlichte Dokumente

Nur zwei Tage vor Trumps Entscheidung hatte ein Ausschuss des Kongresses neue Unterlagen zu Epstein veröffentlicht. In einer von den Demokraten präsentierten E-Mail soll Epstein geschrieben haben, Trump habe von dem Missbrauch minderjähriger Mädchen gewusst. Das Weiße Haus wies die Behauptung zurück. Republikaner legten daraufhin rund 20.000 Dokumente vor und warfen den Demokraten vor, einzelne Nachrichten aus dem Zusammenhang gerissen zu haben, um ein verzerrtes Bild zu zeichnen.

Tod Epsteins und anhaltende Zweifel

Jeffrey Epstein war 2019 in seiner Gefängniszelle tot aufgefunden worden; ein Obduktionsbericht führte Suizid als Todesursache an. Der Milliardär hatte über Jahre hinweg ein weit verzweigtes Netzwerk des Missbrauchs aufgebaut, von dem Dutzende Opfer betroffen waren.

Sein Tod hat bis heute Fragen offen gelassen. Die Vielzahl prominenter Namen, die in seinen Freundeskreis fielen, sorgte für anhaltende Spekulationen über eine mögliche Verwicklung einflussreicher Kreise. Dass nun auf Drängen Trumps alte Ermittlungen neu aufgerollt werden, dürfte die politische Debatte in Washington weiter anheizen.

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