Trump verkündet Frieden – doch die Waffen sprechen weiter
US-Präsident Donald Trump hat erneut einen Waffenstillstand zwischen Thailand und Kambodscha verkündet – doch die Realität an der Grenze sieht anders aus. Trotz seiner Ankündigung auf Truth Social, beide Länder hätten ihm telefonisch ein Ende aller Feindseligkeiten zugesagt, setzen die Militäroperationen beider Seiten ihre Angriffe fort.
Die 800 Kilometer lange Grenze zwischen den Nachbarstaaten bleibt ein Pulverfass. Beide Regierungen beschuldigen sich gegenseitig der Aggression und zeigen keine Bereitschaft, die Waffen niederzulegen. Trumps Vermittlungsversuch scheitert damit bereits zum zweiten Mal binnen weniger Monate.
Kambodscha schließt Grenze komplett – Militärschläge gehen weiter
Das kambodschanische Informationsministerium wirft den thailändischen Streitkräften vor, ihre Angriffe mit Kampfflugzeugen über die umstrittene Grenze hinweg fortzusetzen. Als direkte Reaktion hat Kambodscha heute alle Grenzübergänge vollständig geschlossen. Die Regierung begründet diese drastische Maßnahme mit dem Schutz des eigenen Territoriums.
Das thailändische Militär kontert mit schweren Vorwürfen gegen Kambodscha. Bangkok spricht von wiederholten Verstößen gegen internationale Regeln und kündigt weitere Vergeltungsmaßnahmen gegen kambodschanische Militärziele an. Regierungschef Anutin Charnvirakul erklärt unmissverständlich: „Thailand wird seine Militäraktionen fortsetzen, bis wir keine Gefahr mehr für unser Land sehen.“
Waffenruhe gebrochen: Beide Länder werfen sich Angriffe vor
Der aktuelle Konflikt ist die Fortsetzung einer bereits im Oktober gescheiterten Friedensinitiative. Damals hatten Thailand und Kambodscha im Beisein Trumps einen Waffenstillstand in Malaysia unterzeichnet, nachdem der US-Präsident beiden Staaten mit hohen Strafzöllen gedroht hatte.
Die vereinbarte Feuerpause hielt jedoch nur wenige Wochen. Bereits im November warfen sich beide Seiten neue Angriffe vor, und die Kämpfe eskalierten erneut. Seit dem vergangenen Sonntag hat sich die Lage nochmals deutlich verschärft, wie Beobachter vor Ort berichten.
Trumps Friedensversprechen scheitert erneut an der Realität
Trump hatte auf Truth Social geschrieben, sowohl Anutin als auch Kambodschas Ministerpräsident Hun Manet hätten ihm telefonisch ein Ende aller Feindseligkeiten ab Freitagabend zugesagt. Beide Länder seien bereit „zum Frieden und fortgesetzten Handel mit den Vereinigten Staaten von Amerika“.
Die Realität widerspricht dieser Darstellung fundamental. Während Trump den Frieden verkündet, sprechen an der Grenze die Waffen. Die diplomatischen Bemühungen der USA stoßen offenbar an ihre Grenzen, wenn es um tief verwurzelte territoriale Konflikte geht.
Smaragd-Dreieck brennt: Jahrzehntelanger Grenzstreit eskaliert wieder
Die aktuellen Kämpfe sind eine erneute Eskalation in einem seit Jahrzehnten andauernden Streit um die Grenze im sogenannten Smaragd-Dreieck. Dort grenzen die thailändische Provinz Surin und die kambodschanische Provinz Oddar Meanchey sowie Laos aneinander. Im Juli kosteten fünftägige Gefechte Dutzende Menschen das Leben und vertrieben Hunderttausende.
Der Konflikt wurzelt in einer unklaren Grenzziehung durch Kambodschas ehemalige Kolonialmacht Frankreich sowie innenpolitischen Turbulenzen in Thailand. Diese historischen Altlasten erschweren jede dauerhafte Lösung und machen das Grenzgebiet zu einem der gefährlichsten Spannungsherde Südostasiens.




Die Franzosen sind seit 1953 raus aus Kambodscha. Nun haben es Thailand und Kambodscha in 72 Jahren nicht geschafft ihre Grenzen friedlich zu vereinbaren?