Thailand gibt Kambodschanern 15 Tage Ultimatum: Raus aus Grenzwald!
Der thailändisch-kambodschanische Grenzkonflikt spitzt sich wieder zu: Thailändische Behörden haben dreisprachige Räumungsbescheide an der umstrittenen Grenze aufgestellt. Kambodschanische Dorfbewohner haben nur noch 15 Tage Zeit, das Gebiet zu verlassen – sonst drohen bis zu 15 Jahre Haft und hohe Geldstrafen!
Drohungen in drei Sprachen
Sechs große Warnschilder – drei in Ban Nong Ya Kaew und drei in Ban Nong Chan in Khok Sung – verkünden das Ultimatum. Die Notizen sind auf Thai, Englisch und Khmer verfasst und erklären das Gebiet zum geschützten Wald nach thailändischem Recht.
Wer die Frist ignoriert, muss mit harten Konsequenzen rechnen: Bis zu 15 Jahre Gefängnis und Geldstrafen von bis zu 100.000 Baht (ca. 2.500 Euro) nach dem Forstgesetz von 1941. Die Fristen sind knapp bemessen: Bis 3. Oktober müssen die Bewohner von Ban Nong Ya Kaew weg sein, bis 10. Oktober die von Ban Nong Chan.
Thailändische Dorfbewohner protestieren
Gleichzeitig mit den Räumungsbefehlen versammelten sich über 300 thailändische Dorfbewohner aus den Provinzen Sa Kaeo und Chanthaburi, um mit einer 25 Meter langen Nationalflagge den Thai Flag Day zu feiern. Doch das Militär blockierte sie und verhinderte, dass sie sich dem Grenzzaun näherten.
Die 63-jährige Waraporn Thong, eine ehemalige Dorfvorsteherin von Ban Nong Ya Kaew, kündigte daraufhin Vergeltungsmaßnahmen an: „Wir werden kein Essen mehr kochen und kein Wasser mehr an die thailändischen Soldaten und Beamten in der Gegend liefern.“ Sie zeigte sich verärgert über mangelnde Zusammenarbeit mit dem Militär.
Hintergrund: Jahrzehntealter Grenzstreit
Der aktuelle Konflikt schwelt seit Jahrzehnten. In den späten 1970er Jahren flohen kambodschanische Flüchtlinge vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat und ließen sich in den Grenzwäldern nieder. Seitdem sind dort etwa 40 kambodschanische Haushalte entstanden, wie Luftaufnahmen zeigen.
Die jüngste Eskalation folgt auf einen hitzigen Schlagabtausch bei der UN-Generalversammlung in New York. Der thailändische Außenminister Sihasak Phuangketkeow und Kambodschas Vize-Premierminister Prak Sokhonn warfen sich gegenseitig Grenzverletzungen, Vertreibungen von Zivilisten und militärische Vorfälle vor.
Militär befürchtet weitere Eskalation
Thailändische Beamte begründeten die Blockade der Protestierenden mit Sicherheitsbedenken. Man wollte Handlungen vermeiden, die als Verletzung des Waffenstillstandsabkommens interpretiert oder die Spannungen weiter anheizen könnten.
Die Forstschutzeinheit hatte bereits am 17. und 25. September Beschwerden bei der Khok Sung Polizei eingereicht. Jetzt werden die Drohungen mit den dreisprachigen Schildern konkret.
Die Uhren ticken
Werden die kambodschanischen Familien tatsächlich vertrieben? Oder gibt es doch noch eine diplomatische Lösung? Die Uhren ticken – und an der Grenze herrscht eine angespannte Atmosphäre, die jederzeit explodieren könnte.
Diskutieren Sie mit
Wie sollte Thailand mit dem Grenzkonflikt umgehen?
Die Räumungsbefehle gegen kambodschanische Dorfbewohner im Grenzwald von Sa Kaeo zeigen, wie ernst der Konflikt inzwischen geworden ist. Sehen Sie die Maßnahmen als legitimen Schutz thailändischen Territoriums, oder halten Sie sie für eine Eskalation, die das Verhältnis zu Kambodscha weiter verschärft? Schreiben Sie uns Ihre Meinung in die Kommentare!



