BANGKOK, THAILAND â Korruption, hohe Lebenshaltungskosten und Online-Betrug haben die Sorgenliste vieler BĂŒrger in einer aktuellen Umfrage zum Regierungswechsel klar angefĂŒhrt. Eine Online-Erhebung der Nachrichtenseite Thairath Online zum Jahreswechsel 2568/2569 (2025/2026) zeigte, was Menschen von der neuen Regierung am dringendsten erwarteten.
Deutliche Absage an Korruption und Putsche
Die Umfrage unter fast 7.200 Teilnehmenden lief vom 25. bis 28. Dezember 2568. Im Fokus stand die Frage, was aus der Politik verschwinden solle. Mit groĂem Abstand an der Spitze: Korruption.
Rund 59,03 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Korruption als erstes aus der Politik entfernt sehen wollten. Online-Betrug, wirtschaftliche Sorgen und strukturelle Probleme spielten zwar ebenfalls eine Rolle, erreichten aber deutlich geringere Werte.
Auf Platz zwei folgten Staatsstreiche und auĂerparlamentarische Macht mit 17,26 Prozent, auf Platz drei das Brechen politischer Versprechen mit 15,19 Prozent. Nach EinschĂ€tzung der Redaktion spiegeln diese Zahlen wider, dass viele Menschen nicht nur klassische KorruptionsfĂ€lle, sondern auch Angriffe auf demokratische Prozesse und WortbrĂŒche von Politikern als nicht mehr akzeptabel ansehen.
Die Bevölkerung lege zunehmend Wert auf die âWĂŒrde der Demokratieâ und die âSachdienlichkeit von Politikernâ, heiĂt es zusammenfassend.
Online-Betrug als wachsendes Risiko
Das Problem von Scammern und Online-BetrĂŒgern landete in dieser ersten Frage auf Rang vier, mit 8,52 Prozent der Stimmen. In einem weiteren Fragenblock rĂŒckte diese Bedrohung jedoch stark in den Vordergrund.
Gefragt nach den dringendsten Aufgaben fĂŒr die neue Regierung nannten 31,94 Prozent an erster Stelle die Senkung der Lebenshaltungskosten, etwa bei Strom, Treibstoff und Bahn- bzw. U-Bahn-Tickets.
Fast gleichauf folgte mit 30,45 Prozent die Forderung nach einer konsequenten BekĂ€mpfung von Scammern. Deutlich dahinter lagen andere MaĂnahmen wie:
⹠DrogenbekÀmpfung mit 13,33 Prozent
⹠Erhöhung der Löhne mit 12,15 Prozent
âą Direkte Geldzuwendungen mit 12,13 Prozent
Die Redaktion wertete dies als Hinweis darauf, dass Online-KriminalitÀt aus Sicht vieler Menschen inzwischen als Bedrohung von nationaler Tragweite wahrgenommen werde, die Àhnlich belastend sei wie wirtschaftliche Probleme.
Verhaltener Optimismus fĂŒr die Wirtschaft
Zur Frage der wirtschaftlichen Entwicklung unter einer neuen Regierung zeigten sich die Antworten gemischt, aber ĂŒberwiegend abwartend. 48,97 Prozent rechneten damit, dass sich die Lage nicht wesentlich verĂ€ndern werde.
42,07 Prozent waren hingegen der Ansicht, dass sich die wirtschaftliche Situation sicher verbessern werde. Nur 8,96 Prozent befĂŒrchteten eine Verschlechterung.
Wer nahm an der Umfrage teil?
Die Daten im Hintergrund zeigen zudem, wer sich an der Online-Umfrage beteiligte: Die Mehrheit der Teilnehmenden stammte aus der mittleren bis Ă€lteren Generation. Besonders stark vertreten waren die Altersgruppen 46â59 Jahre mit 36,78 Prozent sowie 60 Jahre und Ă€lter mit 28,69 Prozent.
Rund 43,92 Prozent der Befragten lebten im GroĂraum Bangkok, also in der Hauptstadt und den angrenzenden Provinzen â einem Zentrum von Verwaltung, Wirtschaft und Politik.
Signal an die neue Regierung
Am Ende sieht die Redaktion in den Ergebnissen ein deutliches Warnsignal. Die BĂŒrger erwarteten nicht nur bessere ökonomische Kennzahlen, sondern forderten âPolitiker mit VerlĂ€sslichkeitâ und ein âdemokratisches Systemâ, heiĂt es im Fazit.
Damit verbinden viele Teilnehmende offenbar drei zentrale Erwartungen an die neue Regierung:
⹠Konsequente KorruptionsbekÀmpfung
âą Schutz der demokratischen Ordnung ohne Putsche und auĂerparlamentarische Eingriffe
âą Schnelle Entlastung bei Lebenshaltungskosten und strengere MaĂnahmen gegen Online-BetrĂŒger
đŁ Eine Warnung, die man nicht ĂŒberhören sollte
Diese Umfrage ist mehr als ein Stimmungsbild â sie ist eine Abrechnung.
Die Menschen verlangen nicht nur niedrigere Preise, sondern Respekt, Ehrlichkeit und verlÀssliche Demokratie.
Wenn Korruption, Putsche und Wortbruch fast gleich stark abgelehnt werden, zeigt das eine politische Reife, die viele EntscheidungstrÀger unterschÀtzen.
Die Frage ist nicht, was die neue Regierung tun soll â sondern ob sie den Mut hat, endlich zuzuhören.




Jedem steht es frei, zu trĂ€umen und seine WĂŒnsche zu Ă€uĂern. Das war’s aber auch schon.