Koordinierte Aktion sollte Angst säen – keine Zerstörung
PHUKET – Die Sicherheitslage in Thailands beliebter Ferienregion spitzt sich zu: Zwischen dem 24. und 27. Juni entdeckten Einsatzkräfte insgesamt acht verdächtige Geräte an stark frequentierten Orten auf Phuket – darunter Strände, Aussichtspunkte und der Flughafen.
Laut dem Kommandeur der 4. Armee, Generalleutnant Paisan Nusang, handelte es sich nicht um Sprengsätze mit zerstörerischer Wirkung, sondern um gezielt platzierte Objekte, „deren Zweck es war, Panik zu erzeugen und die öffentliche Ordnung zu stören.“
Verdächtiger in Phang Nga verhaftet – gestand Platzierung
Auslöser der Entdeckungen war die Festnahme eines Mannes in Phang Nga, bei dem ein selbstgebauter Sprengsatz sichergestellt wurde. Laut Polizei ähnelt das Gerät den Improvisierten Explosivvorrichtungen (IEDs), wie sie in den südlichen Konfliktprovinzen Thailands verwendet werden.
Der Mann gestand, mehrere verdächtige Gegenstände in Phuket, Phang Nga und Krabi verteilt zu haben. Daraufhin starteten Beamte der Polizeiregionen 8 und 9, unterstützt von Spezialkräften, eine koordinierte Suchaktion.

Chronologie der Funde – vom Flughafen bis zum Strand
24. Juni – Flughafen Phuket (Inlandsterminal):
Ein verdächtiges Motorrad im Parkhaus enthielt unter dem Sitz ein feuerlöscherartiges Objekt. Es wurde durch die EOD-Einheit kontrolliert gesprengt.
26. Juni – Patong Beach:
In der Nähe des Delfin-Kreisverkehrs, etwa 400 Meter vom Polizeiposten entfernt, wurde ein Kühlbecher mit Kabeln 50 Zentimeter tief im Sand vergraben entdeckt.
26. Juni – Promthep Cape:
Nach zweitägiger Suche wurde eine Schaltung in einer Snackdose unter einem Stein auf einer Betonbank gefunden.
26. Juni – Sarasin-Brücke:
Ein Powerbank-ähnliches Gerät mit Steuermodulen war unter einem Träger versteckt – von EOD-Einheiten der Region 9 entschärft.
27. Juni – Surin Beach:
Ein weiteres Gerät, vergraben im Sand bei einem Baum, wurde nach dreitägiger Suche geborgen.
27. Juni – Nai Yang Beach:
Nahe eines Baums fand die Polizei ein weiteres verdächtiges Objekt im Sand.
27. Juni – Patong Beach (zweite Fundstelle):
Nur 50 Meter vom ersten Fund entfernt, wurde erneut ein Kühlbecher mit verdächtigem Inhalt nahe einem Baum entdeckt.
27. Juni – Surin Beach (zweite Fundstelle):
Etwa 150 Meter entfernt vom ersten Surin-Fund lag ein weiteres Objekt in der Nähe eines Rettungsturms.
Alle Geräte entschärft
Verdacht auf psychologische Zielsetzung
EOD-Experten entschärften sämtliche Objekte sicher. Sie enthielten zwar Schaltungen und Komponenten, die an IEDs erinnern – doch keine funktionalen Sprengstoffe. „Diese Geräte waren nicht dafür gedacht, zu explodieren, sondern sollten Angst erzeugen“, betonte Generalleutnant Paisan bei einer Pressekonferenz.
Dennoch zeigen die Standorte – Flughafen, Touristenstrände, Aussichtspunkte, dass die Platzierungen gezielt auf öffentliche Aufmerksamkeit und Verunsicherung ausgerichtet waren.

Sicherheitsmaßnahmen verschärft
Phuket bleibt für Touristen geöffnet
Die thailändischen Behörden reagieren mit erhöhter Wachsamkeit:
Strände, öffentliche Plätze und Verkehrsknotenpunkte werden nun verstärkt überwacht. Sicherheitskräfte setzen Drohnen, Spürhunde und über 200 CCTV-Kameras ein.
Obwohl keine Gefahr mehr besteht, rufen Polizei und Militär zur erhöhten Aufmerksamkeit auf. „Wer verdächtige Gegenstände sieht, soll sofort die Behörden informieren“, so ein Sprecher.
Panik verhindert – aber Wachsamkeit bleibt geboten
Die Polizei hat mit präziser Koordination und schneller Reaktion verhindert, dass die Aktion zu einer echten Gefahr für Leib und Leben wurde. Doch die psychologische Wirkung ist spürbar: Die Vorstellung, dass Touristenorte gezielt für Angstkampagnen genutzt werden, erschüttert das Sicherheitsgefühl vieler.
Phuket bleibt offen – aber mit neuen Kontrollen und schärferem Blick auf die Sicherheit. Für Behörden und Urlauber gilt nun gleichermaßen: Augen offen halten.