UPDATE: Bangkok-Markt-SchĂźtze: Verwandte ahnten nichts

UPDATE: Bangkok-Markt-SchĂźtze: Verwandte ahnten nichts
Bangkok Post

AngehĂśrige fassungslos Ăźber Noi Praidaens tĂśdlichen Rachefeldzug

Die Familie von Noi Praidaen (61) ist vÜllig am Boden zerstÜrt: Der Mann, der am Montag sechs Menschen am Bangkok Or Tor Kor Markt erschoss, war nach Aussagen seiner Verwandten ein liebevoller Familienvater ohne jede Gewaltgeschichte. 
„Er liebte seine Familie“, sagte sein erschĂźtterter Schwager. „Wir hätten niemals gedacht, dass er so etwas tun wĂźrde.“ 

Die schockierende Tat ereignete sich um 12.30 Uhr mittags, als Noi in schwarzer Kleidung und Tarnhose ein Taxi kaperte und dem Fahrer mitteilte, er wolle jemanden erschießen. Am Markt angekommen, betrat er seelenruhig das Gelände und eröffnete das Feuer. Anschließend richtete er sich auf einer nahegelegenen Bank selbst hin.

Sechs Menschen starben: vier Sicherheitsbeamte, ein Händler und der SchĂźtze selbst. Zwei Frauen wurden verletzt und ins Phayathai-Krankenhaus gebracht. Die Polizei geht von einem jahrelangen persĂśnlichen Groll als Motiv aus.

Hauptziel war Ex-Kollege Anan – Fünf bis sechs Schüsse aufs Opfer

Die Ermittler identifizierten den Täter als ehemaligen Sicherheitsbeamten aus Nakhon Ratchasima, der fĂźr dasselbe Unternehmen gearbeitet hatte wie eines seiner Opfer: Sicherheitsmann Anan Panchuen. Die Polizei vermutet einen langjährigen Konflikt zwischen den beiden Männern, der mĂśglicherweise mehrere Jahre zurĂźckreicht und der entscheidende AuslĂśser fĂźr das Massaker war.

Die Autopsie bestätigte diese Theorie auf grausame Weise: Anan erlitt fĂźnf bis sechs Schusswunden – mehr als jedes andere Opfer – was beweist, dass er das Hauptziel war. Die Verletzungen umfassten Treffer am Kopf, OberkĂśrper, Arm und Herz, alle aus nächster Nähe mit einer 9-mm-Handfeuerwaffe abgegeben. Auch die anderen Opfer wurden in lebenswichtige Organe getroffen, was die kaltblĂźtige Präzision des Täters unterstreicht.

30 Jahre friedliches Leben
dann der Wahnsinn

Was die Tat so unfassbar macht: Noi hatte Ăźber 30 Jahre ein scheinbar normales Leben in Bangkok gefĂźhrt. Zusammen mit seiner Ehefrau betrieb er einen Stand am Markt und galt als freundlicher, familienorientierter Mann ohne bekannte Gewalthistorie. Die Tatwaffe, eine 9-mm-Pistole, besaß er legal und bewahrte sie normalerweise in seinem Auto auf.

Seine Verwandten aus Nakhon Ratchasima zeigten sich vollkommen schockiert Ăźber die Attacke und betonten, sie seien sich keiner aktuellen Spannungen bewusst gewesen. 
„Wir ahnten absolut nichts“, berichteten Familienmitglieder gegenĂźber Reportern.
Der drastische Wandel vom harmlosen Marktverkäufer zum kaltblĂźtigen Killer wirft Fragen Ăźber mĂśgliche psychische Probleme oder versteckte Konflikte auf, die der Familie verborgen geblieben waren.

Markt nach einem Tag wieder geĂśffnet
Sicherheit verstärkt

Alle sechs Leichen wurden zur Obduktion ins Institut fĂźr Gerichtsmedizin des Police General Hospital gebracht. Die AngehĂśrigen begannen bereits, die Verstorbenen fĂźr religiĂśse Riten abzuholen. Der Or Tor Kor Markt blieb am Dienstag einen Tag lang geschlossen, während die BehĂśrden an verstärkten Sicherheitsmaßnahmen arbeiteten.

Am Mittwoch Üffnete der beliebte Markt wieder seine Pforten, doch das Trauma des Massakers wird noch lange nachwirken. Die erschßtternde Gewalttat hat nicht nur die Familien der Opfer, sondern auch die gesamte Marktgemeinschaft tief getroffen. Dass ein Mann, der jahrzehntelang friedlich unter ihnen gelebt und gearbeitet hatte, plÜtzlich zum MÜrder wurde, zeigt einmal mehr, wie unberechenbar menschliche Rachegelßste sein kÜnnen. Die genauen Hintergrßnde des Konflikts zwischen Noi und seinem Hauptopfer Anan werden noch immer untersucht.

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