US-Razzia bei Hyundai: Fast 500 Festnahmen!

US-Razzia bei Hyundai: Fast 500 Festnahmen!
Reuters

Hintergründe zur US-Razzia bei Hyundai

In einer Fabrik des südkoreanischen Autoherstellers Hyundai im US-Bundesstaat Georgia kam es zu einer Razzia, die in Washington und Seoul für eine Schockwelle sorgt. Das Werk produziert Batterien für Elektrofahrzeuge und zählt zu den größten US-Investitionen des Konzerns. Die Aktion gilt als größte Einzelaktion dieser Art in der Geschichte des US-Heimatschutzministeriums – ein seltener und einschneidender Vorgang auf dem Boden eines wichtigen Industrieprojekts.

Die Festnahmen fallen in eine heikle Phase der Beziehungen zwischen Südkorea und den USA: Beide Länder verhandeln über ein Handelsabkommen mit Investitionszusagen von 350 Milliarden Dollar, während zugleich Unstimmigkeiten über Details bestehen. Beobachter sehen die Razzia nicht nur als Einzelfall, sondern als möglichen Brennpunkt, der die ohnehin angespannten Gespräche weiter verschärfen könnte.

Fast 500 Festnahmen: Beschuldigte und Vorwürfe

Die Einwanderungsbehörden der USA nahmen bei der Razzia etwa 475 Menschen fest. Laut dem südkoreanischen Außenministerium seien mehr als 300 der Festgenommenen südkoreanische Staatsbürger. Die US-Heimatschutzbehörde stellt den Vorwurf, viele der Betroffenen seien illegal ins Land gekommen oder hätten abgelaufene Arbeitsvisa — schwerwiegende Anschuldigungen, die nun individuell geprüft werden müssen.

Unter den Verhafteten befinden sich auch Mitarbeiter von Zulieferern: Das Batterieunternehmen LG Energy Solution meldete, 47 seiner Beschäftigten seien betroffen. Wegen der Razzia wurden die Arbeiten im Werk sofort eingestellt, eine deutliche Störung des Betriebsablaufs und ein harter Einschnitt für die vor Ort tätigen Teams.

Reaktionen von Hyundai und Behörden

Hyundai betonte, dass keiner der Festgenommenen direkt bei Hyundai Motor beschäftigt sei, versuchte damit zu beruhigen — doch die Bilder und die Zahl der Festnahmen wirken wie ein politischer Eklat. Das Werk selbst steht still, Lieferketten und Produktion leiden unter der plötzlichen Unterbrechung, und Fragen nach Verantwortung und Kontrolle bleiben offen.

Die südkoreanische Regierung reagierte alarmiert: Präsident Lee Jae Myung ordnete „umfassende Maßnahmen“ an, Außenminister Cho Hyun richtete ein Team zur Aufklärung ein und signalisierte Bereitschaft, persönlich nach Washington zu reisen. LG Energy Solution forderte seine Mitarbeiter in den USA zur Rückkehr nach Südkorea auf und will Führungspersonal entsenden, um die Angelegenheit schnellstens zu klären. Die Affäre könnte die ohnehin angespannten Wirtschafts- und Verhandlungsbeziehungen weiter belasten.

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